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4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz

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Behinderung. Und der Busfahrer, der kennt mich ja. Weißt wie schnell die<br />

aussteigen konnte!?“<br />

Für Körper<strong>be</strong>hinderte hat Mobilität noch einmal eine andere Bedeutung:<br />

• „[…] d.h. meine Anfahrtswege zu irgendwelchen Vergnügungsstätten auch<br />

hier im Umkreis <strong>be</strong>laufen sich auf eine hal<strong>be</strong> Stunde jeweils.“<br />

• „Die U-Bahn war schon ein bisschen blöd. - […] Ha<strong>be</strong>n wir müssen<br />

einbremsen. Und der andere hat müssen zurückhalten. Weil es so steil ü<strong>be</strong>r<br />

die Rolltreppe gegangen ist.“<br />

Barrierefreiheit<br />

Bei den Frauen sind es nicht diejenigen, die selbst im Rollstuhl sitzen, die auf das<br />

Problem hinweisen. Es ist eine Frau, die ihre Erfahrungen nach einem<br />

Rettungstransport schildert:<br />

• „ Da ha<strong>be</strong>n sie mich mit der Rettung nach Hause gebracht, da ha<strong>be</strong>n sie mich<br />

nicht einmal mit dem Bett hinein gebracht […] Das war eine Schinderei für die<br />

Rettungsleute, wie sie mich da ü<strong>be</strong>r die Stiege hinauftragen mussten.“<br />

Die von uns <strong>be</strong>fragten rollstuhlfahrenden Männer nehmen ihre Umwelt kritischer in<br />

<strong>be</strong>zug auf Barrierefreiheit wahr.<br />

• „[…] eines der Hauptprobleme für <strong>be</strong>hinderte Menschen, ins<strong>be</strong>sondere wenn<br />

sie Rollstuhlfahren sind, sind die baulichen Barrieren und die Ü<strong>be</strong>rwindung<br />

dieser Barrieren.“<br />

Was der nächste schon sehr konkret anspricht:<br />

• „Ja, und das ist auch klass, <strong>be</strong>i der Wohnung kommt man auch herein mit dem<br />

Rollstuhl.“<br />

4.5.9 Gesamtinterpretation<br />

Die hier aufgezeichneten 20 Interviews ha<strong>be</strong>n das Ziel, 12 <strong>be</strong>hinderte Frauen und 8<br />

<strong>be</strong>hinderten Männer ü<strong>be</strong>r ihr Le<strong>be</strong>n sprechen zu lassen. Damit wird eine breite<br />

Palette von unterschiedlichen Biographien vorgestellt, die einen gemeinsamen<br />

Nenner ha<strong>be</strong>n: Alle InterviewpartnerInnen ha<strong>be</strong>n eine als Behinderung definierte<br />

Abweichung von der Norm.<br />

Mit der Teilnahme an dieser Studie ha<strong>be</strong>n sie einen ersten Schritt aus der<br />

Anonymität gemacht. In der Interviewsituation war die Wichtigkeit dieses Schrittes<br />

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