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4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz

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vielleicht Angst ha<strong>be</strong>n davor, so wen aufzunehmen.“ Speziell auf die Situation von<br />

Frauen und Männern mit psychischer Problematik <strong>be</strong>zogen führt die Kollegin die<br />

Angst darauf zurück: „[...] weil niemand da ist, der einem sagen kann, wo es lang<br />

geht.“ Daher erachtet sie „mehr Anlaufstellen, mehr Betreuungsstellen [...] und auch<br />

mehr Zugang zu Supervisionen, für Betroffene sel<strong>be</strong>r [a<strong>be</strong>r auch] im Team, [...]“<br />

sowie sie das Angebot von „Firmengesprächen“ oder „Seminaren“ für wichtig und<br />

hilfreich hält. Ein grundsätzliches gesellschaftliches Problem, das Frauen und<br />

Männer mit Behinderung im Besonderen trifft, wird e<strong>be</strong>nfalls thematisiert: „A<strong>be</strong>r<br />

heutzutage wird sowieso auf das Auftreten, Aussehen [mehr] geachtet als [...] wer<br />

was kann.“<br />

Viele Kolleginnen fordern: „Man sollte denen genau so eine Chance ge<strong>be</strong>n, weil die<br />

ha<strong>be</strong>n oft mehr los wie ein Gesunder [...].“ Wo<strong>be</strong>i es nicht um „irgendeine“<br />

Beschäftigung gehen soll: „[...] sicher solltest du <strong>be</strong>hinderten Leuten auch eine<br />

Chance ge<strong>be</strong>n zum Ar<strong>be</strong>iten. A<strong>be</strong>r solche Tätigkeiten, [die] ihnen Spaß machen! [...]<br />

Dass sie sich auch entfalten können.“ Dieses „Chance-Ge<strong>be</strong>n“ dürfe keine Gnade<br />

sein, sondern es muss ins Bewusstsein der Gesellschaft vordringen, dass Frauen<br />

und Männer mit Behinderung „ein Recht [ha<strong>be</strong>n] genauso wie wir am Ar<strong>be</strong>itsle<strong>be</strong>n<br />

teilzunehmen.“<br />

Zu den Mitteln, wie diese Offenheit erreicht werden kann, meint eine Kollegin: „Das<br />

Wichtigste für mich in dem Zusammenhang ist Aufklärung, Aufklärung, Aufklärung“,<br />

und vertritt damit die Meinung vieler anderer. In Betrie<strong>be</strong>n ist es wichtig, dass man<br />

„dementsprechend die Infrastruktur [...] schafft.“ Professionelle Unterstützung sollte<br />

Bestandteil des Integrationsprozesses sein: „Und auch, wenn es jetzt menschliche<br />

Komplikationen gibt, die dann dort am Schopfe packt und einfach so viele<br />

Gesprächsrunden wie auch immer, oder Supervisionen macht, dass einfach das<br />

Umfeld das wirklich annimmt.“ Wichtig ist einer Kollegin, dass die „Führungse<strong>be</strong>ne,<br />

einfach ganz klar dahinter steht, dass man einen Menschen mit Behinderung<br />

aufnimmt.“<br />

Ein sehr konkreter Vorschlag lautet, dass man Betrie<strong>be</strong>n „einmal eine Form von<br />

Selbsterfahrung zukommen lässt. [...] Wenn die [Anm. <strong>be</strong>zieht sich auf Personen, die<br />

an einer Selbsterfahrung teilgenommen ha<strong>be</strong>n] einmal sel<strong>be</strong>r erlebt ha<strong>be</strong>n, wie<br />

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