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4 be gender - Frauengesundheitszentrum Graz

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In diesem Zusammenhang äußert er auch das Bedürfnis, einmal ü<strong>be</strong>r sein Le<strong>be</strong>n<br />

reflektieren zu können, wozu er bisher keine Zeit hatte oder sich nahm:<br />

• „Ich ha<strong>be</strong> zum Beispiel in meinem ganzen Le<strong>be</strong>n nie wirklich Zeit gehabt, mich<br />

auch nur wirklich damit auseinanderzusetzen, [Pause] ahh was es jetzt<br />

wirklich heißt, mit diesen massiven Einschränkungen ahh weiterhin ein<br />

normales Le<strong>be</strong>n zu führen.“<br />

Mobilität<br />

Mobilität ist für 6 von 12 Frauen und 6 von 8 Männer ein Thema. Jedoch mit sehr<br />

unterschiedlichen Zugängen.<br />

Die Wortmeldungen der Frauen sind mehr <strong>be</strong>schrei<strong>be</strong>nd als kritisch anmerkend. Sie<br />

erzählen ü<strong>be</strong>r den Weg zu und von der Ar<strong>be</strong>it, den sie mit dem Bus zurücklegen,<br />

oder wie lange sie zu Fuß in den nächsten Ort gehen müssen. Eine Frau merkt an,<br />

dass sie auf das Behindertentaxi angewiesen ist, weil sie, auf zwei Stöcken gehend,<br />

nicht in den Bus einsteigen könne. Für die Frau mit Seh<strong>be</strong>hinderung ist das<br />

Mobilitätstraining, das sie in der Volks- und Hauptschule so ne<strong>be</strong>n<strong>be</strong>i und während<br />

ihrer Ausbildung im Besonderen gemacht hat, zentral:<br />

• „[…] in Wien ha<strong>be</strong> ich wirklich dann das Le<strong>be</strong>n selbst gelernt. Sprich, da bin<br />

ich wirklich darauf gekommen, was das Le<strong>be</strong>n selbst <strong>be</strong>deutet und ich bin<br />

wirklich total mobil worden in diese Richtung.“<br />

Ein junger Mann vom Land freut sich ü<strong>be</strong>r seinen Mopedführerschein, einerseits weil<br />

er ihn für die Ar<strong>be</strong>it mobiler macht:<br />

• „Weil mit der Ar<strong>be</strong>it war es oft so, dass keine Busverbindungen waren....“<br />

und andererseits gibt ihm der damit verbundene Erfolg auch Selbstvertrauen:<br />

• „Ich bin eigentlich froh, dass ich den Moped-Führerschein geschafft hab. Hat<br />

mich eh gewundert, weil ich ja nichts sehe auf einem Auge, gell?“<br />

Ein zweiter junger Mann vom Land spricht darü<strong>be</strong>r in Zusammenhang mit<br />

Assistenzleistungen innerhalb eines Shuttledienstes von der Tageswerkstätte nach<br />

Hause:<br />

• „Und ich sitze im Bus in der letzten Reihe, komplett schief, weil ich muss zwei<br />

Rollstühle zugleich halten. Da halte ich halt so verkreuzt.“<br />

Ein Mann, der in der Stadt wohnt und öffentliche Verkehrsmittel <strong>be</strong>nutzt, erzählt, wie<br />

er einmal vom Busfahrer positiv in Schutz genommen wurde:<br />

• „[…] ich steige in den [Bus] ein, wo eh nur einer Platz hat. Da wollte mich ein<br />

Mädchen, so ein [Schimpfwort] verjagen. Ich meine ich ha<strong>be</strong> eine<br />

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