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BS 01-2023

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EDITORIAL<br />

Hamburgs<br />

maritimesmes Herz<br />

Anna Wroblewski<br />

Redakteurin<br />

Krieg und Klima<br />

Wie sehr haben wir uns vor einem<br />

Jahr gewünscht, die Welt möge wieder<br />

zur Normalität zurückkehren – nach<br />

zwei Jahren Corona-Pandemie und<br />

den damit verbundenen Einschränkungen.<br />

Und dann kam der<br />

Krieg. Mitten in Europa, mitten im<br />

21. Jahrhundert, überfällt Russland<br />

die Ukraine. Und nichts ist mehr wie<br />

es einmal war.<br />

Eine Rückkehr zur Normalität, wird<br />

es so schnell nicht geben. Bei all dem<br />

Leid, das dieser Krieg über die Menschen<br />

in der Ukraine bringt, legt er zugleich<br />

die Fehler deutscher Politik der<br />

vergangenen Jahre offen. Deutschland<br />

hat sich in puncto Öl- und Gasimporte<br />

von Russland abhängig gemacht.<br />

Zeitgleich hat man die Energiewende<br />

»schleifen lassen«. Das rächt<br />

sich. Die Energiepreise gehen durch<br />

die Decke. Alternative Energiequellen<br />

fehlen und müssen erst erschlossen<br />

werden.<br />

Zu den hohen Energiepreisen kommen<br />

Schwierigkeiten in den Lieferketten.<br />

Die gab es pandemiebedingt bereits<br />

vor dem Krieg. Was jetzt dazu<br />

kommt, sind fehlende Güter aus der<br />

Ukraine. Entweder fehlen sie als Ladung<br />

und/oder als Rohstoff. So fallen<br />

beispielsweise Stahl-Importe aus<br />

ukrainischer Produktion weg, was<br />

wiederum zur Materialknappheit und<br />

höheren Preisen führt. Ein Problem,<br />

das insbesondere die Werften trifft.<br />

Und während sich die Welt mit dem<br />

Krieg und seinen Folgen beschäftigt,<br />

schreitet der Klimawandel voran. Zuletzt<br />

war das im vergangenen Sommer<br />

unter anderem am Rhein zu beobachten,<br />

wo die Pegel auf historische<br />

Tiefstwerte absackten.<br />

Das Gewerbe hat seine Lehren aus<br />

dem Niedrigwasser 2<strong>01</strong>8 gezogen und<br />

konnte trotz niedriger Wasserstände<br />

die Lieferketten am Laufen halten.<br />

Doch was ist mit der Politik – hat sie ihre<br />

Hausaufgaben gemacht? Tut sie genug,<br />

um die Folgen des Klimawandels<br />

aufzuhalten? Angesichts der Budget-<br />

Kürzungen, die der Bund für <strong>2023</strong> bei<br />

den Wasserstraßen vornimmt, könnte<br />

man denken, er habe die eigenen Umweltziele<br />

aus den Augen verloren.<br />

Das Binnenschiff ist und bleibt eines<br />

der klimafreundlichsten Transportmittel.<br />

Es kann mehr laden als ein<br />

Lkw und verstopft nicht die Straßen.<br />

Und was macht Berlin? Kürzt die Gelder<br />

für die Wasserstraßen um<br />

350 Mio. € – obwohl doch die Bundesregierung<br />

die EU-Klimavorgaben<br />

übertreffen will und eine CO2-Neutralität<br />

bereits bis 2045 anpeilt. Unter<br />

solchen Voraussetzungen rücken die<br />

ambitionierten Ziele eher in weite Ferne.<br />

Dem Gewerbe kann man dies jedenfalls<br />

nicht ankreiden.<br />

Für die Modernisierung von Motoren<br />

und Antrieben wurden mehr Mittel<br />

beantragt als 2022 überhaupt zur<br />

Verfügung standen, obwohl der Fördertopf<br />

auf 50 Mio. € aufgestockt wurde.<br />

An welchen Stellen in der Bundespolitik<br />

außerdem nachjustiert werden<br />

sollte, ist in den Gastbeiträgen der<br />

wichtigen Verbände in dieser Ausgabe<br />

nachzulesen. <strong>2023</strong> wird, so viel steht<br />

heute schon fest, ein ebenso spannendes<br />

wie herausforderndes Jahr.<br />

Viel Spaß beim Lesen wünscht<br />

...mehr<br />

geht nicht!<br />

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Binnenschifffahrt <strong>01</strong> | <strong>2023</strong><br />

KAISPEICHER B | KOREASTRASSE 1 |20457 HAMBURG<br />

TELEFON: 040 300 92 30-0 | WWW.IMM-HAMBURG.DE 3<br />

ÖFFNUNGSZEITEN: TÄGLICH VON 10 BIS 18 UHR

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