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BS 01-2023

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SEEHÄFEN | SHORTSEA<br />

E4PORTS | RAMBOLL<br />

Studie fordert mehr Anstrengungen für klimafreundlichen Hafenbetrieb<br />

Hersteller wie Terberg setzen bereits auf Elektro- und sogar Wasserstoff-Modelle an den Terminals<br />

Eine aktuelle Studie zu alternativen Antrieben<br />

für Hafenumschlaggeräte hat zum<br />

ersten Mal systematisch den Bestand an<br />

Hafenumschlaggeräten nach Gerätetypen<br />

in See- und Binnenhäfen erfasst und dabei<br />

auch die CO2-Emissionen im Status quo<br />

ermittelt.<br />

Demnach wurden im Jahr 2021 durch<br />

die betrachteten Hafenumschlaggeräte in<br />

den deutschen Seehäfen etwa 155 Mio. kg<br />

CO2 und in den deutschen Binnenhäfen<br />

etwa 12 Mio. kg pro Jahr emittiert. Etwa<br />

70 % des gesamten Schadstoffausstoßes<br />

sind auf dieselbetriebene Van / Straddle<br />

Carrier zurückzuführen – Tendenz steigend.<br />

Werden die genutzten Geräte nicht<br />

durch klimafreundliche Varianten ersetzt,<br />

würden die Gesamtemissionen bis 2040<br />

auf ca. 210 Mio. kg pro Jahr ansteigen.<br />

Die Studie »Alternative Antriebe für<br />

Hafenumschlaggeräte (AAHa)« wurde im<br />

Rahmen des e4ports-Hafennetzwerks<br />

durch die NOW beauftragt, von Ramboll<br />

durchgeführt und von der AAHa AG des<br />

e4ports Netzwerkes begleitet. Die Mittel<br />

kommen sowohl aus dem Nationalen Innovationsprogramm<br />

Wasserstoff- und<br />

Brennstoffzellentechnologie (NIP 2) als<br />

auch aus der Förderrichtlinie Elektromobilität<br />

des Bundesverkehrsministeriums<br />

(BMDV). Beide Förderrichtlinien<br />

werden von der NOW GmbH<br />

koordiniert und durch den Projektträger<br />

Jülich (PtJ) umgesetzt.<br />

Im zweiten großen Arbeitspaket der Studie<br />

wurde die Verfügbarkeit und technologische<br />

Reife von alternativen Antriebstechnologien<br />

untersucht. Zurzeit gibt es demnach<br />

noch kein ausreichend skaliertes und<br />

marktdurchdringendes Angebot an Alternativen.<br />

Keine der relevanten Gerätetyp-<br />

Antriebs-Kombinationen erzielt eine höhere<br />

Gesamtwertung als der Diesel-Benchmark.<br />

Um eine CO2-Neutralität bis 2040<br />

zu erreichen, bedarf es einer technologischen<br />

Weiterentwicklung und einer<br />

deutlichen Verbesserung der Kostensituation<br />

gegenüber herkömmlichen Antrieben.<br />

Angesichts des Altersprofils der<br />

Flotte und der plausiblen Nutzungsdauer<br />

je Gerätetyp muss vor allem schnell eine<br />

größere Bandbreite alternativer Antriebstechnologien,<br />

nicht nur, aber insbesondere<br />

für Van und Straddle Carrier und Reach -<br />

stacker entwickelt werden, heißt es. <br />

© Terberg<br />

NEUE APP<br />

Den Hafen immer in der Tasche<br />

Welcher Containerriese ist gerade vorbeigefahren?<br />

Wie heißt das Terminal, wo<br />

es anlegt? Fragen, auf die im Hamburger<br />

Hafen eine App jetzt sofort eine Antwort<br />

parat hat. In der »Port of Hamburg App«<br />

können Interessierte sich neben den<br />

Schiffsnamen auch weitere technische<br />

Daten anzeigen lassen wie Länge, Breite<br />

oder Kapazität. Ferner sind darin Infos<br />

zu den Hafenanlagen und vielen Betrieben<br />

zu finden.<br />

Die App von Hafen Hamburg Marketing<br />

zeigt über die Funktion »Hafen live«,<br />

was sich in der Hafen-Umgebung der<br />

Nutzer befindet. Wird das Smartphone<br />

beispielsweise in Richtung eines Schiffes<br />

gehalten, wird dieses identifiziert und die<br />

Funktion stellt den Namen in einer sogenannten<br />

Augmented-Reality dar. Per<br />

Klick erhalten Nutzer weitere Schiffsinformationen<br />

und Fotos. Auch die Terminals<br />

und die im Hafen ansässigen Firmen<br />

werden über »Hafen live« angezeigt.<br />

Diese Funktion ist<br />

nur eine von acht in<br />

der neuen Port of<br />

Hamburg App. Von<br />

der kleinen Barkasse<br />

bis zum Mega-<br />

Containercarrier –<br />

über 20.000 Schiffe<br />

sind mit Bildern<br />

und Detailinformationen<br />

in<br />

der Schiffsdatenbank<br />

hinterlegt.<br />

Die App zeigt<br />

auch die erwarteten<br />

Schiffe der kommenden<br />

48 Stunden. Die Segelliste der<br />

Kreuzfahrtschiffe beinhaltet sogar die<br />

Anläufe für das gesamte aktuelle Jahr. Eine<br />

virtuelle Reise durch den Hafen ermöglicht<br />

der »Hafenplan«, hier werden<br />

alle Terminals und die Schiffe, die sich<br />

aktuell im Hafen befinden, angezeigt.<br />

Die Datenbank »Liniendienste«<br />

beinhaltet<br />

alle Schiffsverbindungen<br />

zwischen<br />

Hamburg und etwa<br />

1.000 Häfen weltweit. Die<br />

Intermodaldatenbank<br />

wiederum enthält eine<br />

Übersicht der regelmäßigen<br />

Zugverbindungen<br />

und Binnenschiffsverkehre<br />

via Hamburg aufgeführt.<br />

Alle, die sich für die neuesten<br />

Nachrichten rund um den<br />

Hamburger Hafen und die<br />

maritime Wirtschaft interessieren,<br />

werden in der neuen<br />

App ebenfalls fündig. Zudem bietet sie eine<br />

umfängliche Mediathek mit vielen Videos<br />

und Info-Materialien. Damit Hafen-<br />

Fans zukünftig nichts mehr verpassen,<br />

lassen sich für verschiedene Bereiche<br />

Push-Benachrichtigungen einstellen. <br />

Binnenschifffahrt <strong>01</strong> | <strong>2023</strong><br />

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