BS 01-2023
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SCHIFFSTECHNIK<br />
Niederländische Batterien etablieren sich<br />
Die deutsche Tochter von EST-Floattech ist erst seit knapp zwei Jahren am Markt und<br />
vermeldet bereits einen Großauftrag. So hat das Unternehmen einen Vertrag mit Rolls-Royce<br />
Power Systems über den Einsatz von Batteriesystemen auf zehn Schiffen unterzeichnet<br />
Nach der niederländischen Muttergesellschaft<br />
etabliert sich nun auch die<br />
deutsche Tochter des Technologie-Unternehmens<br />
EST-Floattech immer stärker<br />
auf dem Markt. So konnte die erst 2021<br />
mit Sitz in Hamburg gegründete Gesellschaft<br />
mit dem Batteriemodul »Green<br />
Orca 1050« kürzlich Rolls-Royce Power<br />
Systems für eine langfristige Zusammenarbeit<br />
gewinnen. Zum Einsatz kommen<br />
soll das Batteriesystem zunächst auf neun<br />
Schnellfähren der sizilianischen Reederei<br />
Liberty Lines und auf einer Megayacht<br />
des türkischen Yachtbauers Turquoise.<br />
»Die Rahmenvereinbarung ist ein riesiger<br />
Erfolg für EST-Floattech Hamburg.<br />
Rolls-Royce Power Systems mit seiner<br />
Marke mtu und EST-Floattech werden<br />
gut zusammenarbeiten. Beide Unternehmen<br />
setzen mit Marinedieselmotoren der<br />
zugelassenen Baureihen 2000 und 4000<br />
beziehungsweise des von der Klassifikationsgesellschaft<br />
DNV zertifizierten Batteriemoduls<br />
›Green Orca 1050‹ Meilensteine<br />
auf dem Weg zur klimaneutralen<br />
Schifffahrt«, kommentiert Walter van der<br />
Pennen, Chief Commercial Officer<br />
(CCO) bei EST-Floattech.<br />
»Rolls-Royce Power Systems war durch<br />
die technische Leistungsfähigkeit unseres<br />
Batteriesystems, vor allem in puncto<br />
Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit<br />
überzeugt«, ergänzt der Hamburger Sales<br />
Sales Manager am Hamburger Standort:<br />
Marc Mühlenbeck<br />
Manager Marc Mühlenbeck. »Darüber<br />
hinaus waren unser technisches und<br />
kaufmännisches Team sehr schnell verfügbar<br />
und konnten mit kurzen Reaktionszeiten<br />
auf alle technischen Anfragen<br />
punkten.«<br />
Batterien für Schnellfähren<br />
Konkret geht es bei diesem ersten Auftrag<br />
im Rahmen der neuen Partnerschaft zum<br />
einen um den Einsatz von insgesamt 33<br />
Batteriemodulen der Baureihe »Green<br />
Orca 1050« auf der Basis von Lithium-<br />
Polymer-Akkumulatoren als Teil des mtu<br />
Propulsionspacks von Rolls-Royce Power<br />
Systems auf neun mit hybriden Antriebssystemen<br />
ausgestatteten Schnellfähren<br />
von Liberty Lines. Jedes dieser Module<br />
verfügt dabei über eine Leistungsfähigkeit<br />
von 10,5 kW. Bei neun Schiffen werden<br />
damit 3.118,5 kW installiert. Die<br />
baugleichen Schwesterschiffe sollen auf<br />
der spanischen Armin-Werft gebaut und<br />
»Green Orca 1050« zwischen April <strong>2023</strong><br />
und April 2024 ausgeliefert werden. Die<br />
Indienststellung für den Fährbetrieb von<br />
und nach Sizilien und Kroatien sowie<br />
von und zu kleineren italienischen Inseln<br />
ist zwischen <strong>2023</strong> und 2026 geplant.<br />
Zum anderen wird das Batteriesystem<br />
in dem Propulsionspack für den Hybridantrieb<br />
einer 76 m langen Megayacht des<br />
türkischen Yachtbauers Turquoise eingesetzt.<br />
Hier liegt die Kapazität bei insgesamt<br />
1.512 kW. Die Auslieferung des<br />
Propulsionpacks ist für <strong>2023</strong> geplant, die<br />
Inbetriebnahme der Yacht für 2025.<br />
Auf den Fähren werden die Batteriesysteme<br />
für Reisegeschwindigkeiten bis<br />
zu acht Knoten verwendet. Im vollelektrischen<br />
Betrieb, zum Beispiel bei der Hafenein<br />
und -ausfahrt, beim Ankern und<br />
beim Manövrieren, werden dadurch keine<br />
Emissionen verursacht. Aufgrund minimaler<br />
Geräusche werde zudem auch<br />
der Komfort an Bord erhöht, so der Batteriehersteller.<br />
RD<br />
Im Rahmen des Auftrags werden unter anderem neun Fährneubauten für Liberty Lines mit Batteriesystemen von EST-Floattech ausgestattet<br />
© EST-Floattech<br />
32 Binnenschifffahrt <strong>01</strong> | <strong>2023</strong>