Ergo Lebensversicherung AG: Geschäftsbericht 2017
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ERGO <strong>Lebensversicherung</strong> <strong>AG</strong> Lagebericht 20<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2017</strong><br />
Risikobericht<br />
Verpflichtungen sorgfältig aufeinander ab. Zu diesem<br />
Zweck gleichen wir regelmäßig die garantierten Zahlungsströme<br />
mit den zukünftigen Zuflüssen aus Zinsoder<br />
Kapitalrückzahlungen unter verschiedenen Zinsszenarien<br />
ab. Sofern sich eine Unterschreitung der garantierten<br />
Zahlungsströme andeutet, ergreifen wir geeignete<br />
aktiv- und passivseitige Maßnahmen. Sie dienen<br />
dem Zweck, die nötige Mindestverzinsung sicherzustellen.<br />
Die mit der Kapitalanlage selbst verbundenen<br />
Risiken erläutern wir detailliert im Rahmen der „Risiken<br />
aus Kapitalanlagen“.<br />
Seit dem Geschäftsjahr 2011 bildet unsere Gesellschaft<br />
eine sogenannte Zinszusatzreserve. Die Lebensversicherer<br />
sind aufgrund einer Änderung der DeckRV<br />
hierzu verpflichtet. Die Zinszusatzreserve ist ein weiteres<br />
Instrument, auch in Niedrigzinsphasen die Erfüllung<br />
der eingegangenen Zinsverpflichtungen sicherzustellen.<br />
Diese zusätzliche Reserve führt zu einer Reduktion<br />
des Garantiezinsrisikos. Für die Berechnung der<br />
Reserve verwenden wir den Referenzzins nach den Vorgaben<br />
der DeckRV. Er beträgt 2,21 %, nach 2,54 % im<br />
Vorjahr. Für alle Tarife des deregulierten Neubestands<br />
mit einem höheren Garantiezins haben wir folglich eine<br />
Zinszusatzreserve gestellt. Für den regulierten Altbestand<br />
haben wir ebenfalls eine zusätzliche Reserve gebildet<br />
(„Zinsverstärkung“). Bei der Zinsverstärkung legen<br />
wir nun zwei Referenzzinsen zugrunde: Für den<br />
Teilbestand an Verträgen aus betrieblicher Altersversorgung,<br />
den wir im Jahr 2010 von unserer Schwestergesellschaft<br />
Victoria <strong>Lebensversicherung</strong> <strong>AG</strong> übernommen<br />
hatten, beträgt er 2,21 %. Für den übrigen regulierten<br />
Altbestand verwenden wir einen Referenzzins<br />
von 2,11 %. Im Vorjahr haben wir für die Zinsverstärkung<br />
einen einheitlichen Zins von 2,54 % verwendet.<br />
Hierzu enthält der Anhang bei den Bilanzierungs- und<br />
Bewertungsmethoden der Deckungsrückstellung weitere<br />
Angaben.<br />
Auch für das Geschäftsjahr 2018 erwarten wir ein weiteres<br />
Sinken des Referenzzinses und somit eine weitere<br />
Zuführung. Ergibt sich in den darauffolgenden Jahren<br />
ein weiterer Bedarf, führen wir der Zinszusatzreserve<br />
auch weiterhin entsprechende Mittel zu. Zur Steuerung<br />
der Risiken, die sich aus erhöhten Zuführungen zur<br />
Zinszusatzreserve ergeben, haben wir einen Rückversicherungsvertrag<br />
mit der Neue Rückversicherungs-Gesellschaft<br />
<strong>AG</strong> abgeschlossen.<br />
Risiken aus dem Ausfall von Forderungen<br />
aus dem Versicherungsgeschäft<br />
Unsere Forderungen gegenüber Rückversicherern, Vermittlern<br />
und Kunden unterliegen grundsätzlich einem<br />
Ausfallrisiko. Bei der Wahl unserer Rückversicherer begrenzen<br />
wir das Ausfallrisiko sowie Risiken von Zahlungsstromschwankungen<br />
dadurch, dass wir eine hohe<br />
Bonität als wesentliches Auswahlkriterium anlegen.<br />
Unsere passive Rückversicherung platzieren wir überwiegend<br />
innerhalb des Konzernverbundes.<br />
Wir haben Wertberichtigungen auf den Forderungsbestand<br />
vorgenommen, um Vorkehrungen zur Risikovorsorge<br />
zu treffen.<br />
Operationelle Risiken<br />
Unter operationellen Risiken verstehen wir die Gefahr<br />
von Verlusten aufgrund von unangemessenen Prozessen,<br />
Technologieversagen, menschlichen Fehlern oder<br />
externen Ereignissen. Operationellen Risiken begegnen<br />
wir mit einem systematischen, ursachenbezogenen Risikomanagement.<br />
Zudem werden zur Minderung operationeller<br />
Risiken und Behebung erkannter Schwächen<br />
oder Fehler angemessene Maßnahmen umgesetzt bis<br />
hin zu größeren Projekten und gesonderten Geschäftsorganisationen.<br />
Wesentliche Risikotreiber operationeller Risiken sind<br />
Fehler in Prozessen des versicherungstechnischen<br />
Kerngeschäftes sowie die Komplexität der zugrunde<br />
liegenden IT Systemlandschaft.<br />
Die operationellen Risiken, die mit unserer Geschäftstätigkeit<br />
unmittelbar verbunden sind, identifizieren,<br />
analysieren, bewerten und steuern wir im Rahmen des<br />
IKS. Die qualitative Bewertung erfolgt nach einem<br />
mehrstufigen Prinzip, bei dem zunächst die Kontrollqualität<br />
bewertet wird und anschließend das verbleibende<br />
Nettorisiko eingeschätzt wird. Die Bewertung erfolgt<br />
durch die jeweiligen Prozessverantwortlichen und<br />
anschließend unabhängig durch die Risikomanagement-Funktion.<br />
Die quantitative Bewertung der wesentlichen operationellen<br />
Risiken erfolgt über einen faktorbasierten Ansatz.<br />
Die bislang schon hohe Durchdringung der Geschäftsprozesse<br />
mit Systemen der Informationstechnologie<br />
(IT) wird künftig im Zuge des ERGO Strategieprogramms<br />
verstärkt. Zahlreiche IT-Risiken – insbesondere<br />
Informationssicherheits- und Cyberrisiken – werden<br />
nach Art und Umfang weiter zunehmen. Diesen Risiken<br />
begegnen wir durch umfassende Schutzvorkehrungen.<br />
Beispiele sind Back-up-Lösungen, Zugangskontrollen<br />
sowie entsprechende Notfallplanungen.