Ergo Lebensversicherung AG: Geschäftsbericht 2017
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ERGO <strong>Lebensversicherung</strong> <strong>AG</strong> Bestätigungsvermerk des unabhängigen Abschlussprüfers 4 2 1<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2017</strong><br />
Das Risiko für den Abschluss<br />
Die Brutto-Deckungsrückstellungen betragen TEUR<br />
36.826.701. Hiervon werden TEUR 1.046.715 an Rückversicherer<br />
abgegeben, sodass netto ein Rückstellungsbetrag<br />
von TEUR 35.779.986 in der Bilanz ausgewiesen<br />
wird. Dies entspricht 83,3 % der Bilanzsumme.<br />
Die Deckungsrückstellung ergibt sich grundsätzlich als<br />
Summe der einzelvertraglich ermittelten Deckungsrückstellungen.<br />
Die Berechnung der Deckungsrückstellung<br />
erfolgt prospektiv, sie entspricht dem Barwert der<br />
zukünftigen Leistungen abzüglich dem Barwert der zukünftigen<br />
Beiträge. Die einzelnen Deckungsrückstellungen<br />
werden tarifabhängig aus einer Vielzahl von maschinellen<br />
und manuellen Berechnungsschritten ermittelt.<br />
Dabei sind aufsichtsrechtliche und handelsrechtliche<br />
Vorschriften zu beachten. Dazu gehören insbesondere<br />
Regelungen zu biometrischen Größen, Kostenannahmen<br />
sowie Zinsannahmen einschließlich der Regelungen<br />
zur Zinsverstärkung (Zinszusatzreserve bzw. zinsinduzierte<br />
Reservestärkung). Die Verwendung dieser Annahmen<br />
ist teilweise ermessensbehaftet.<br />
Darüber hinaus sind die Auswirkungen der Urteile des<br />
Europäischen Gerichtshofs, des Bundesgerichtshof und<br />
anderer Gerichte insbesondere zum Widerspruchsrecht<br />
und zu den Rückkaufswerten auf die Deckungsrückstellung<br />
zu berücksichtigen.<br />
Ein weiteres Risiko liegt in den komplexen Anforderungen<br />
an die Bestandsführungssysteme, die vor dem Hintergrund<br />
der umfangreichen Berechnungen, der Vielzahl<br />
von <strong>Lebensversicherung</strong>starifen, der langen Laufzeit<br />
der Vertragsbeziehungen mit unterschiedlichen<br />
Vertragszuständen zu Fehlern führen können, die Auswirkungen<br />
auf die Höhe der Deckungsrückstellung haben.<br />
Das Risiko einer über- oder unterbewerteten einzelvertraglichen<br />
Deckungsrückstellung besteht insoweit in<br />
einer inkonsistenten, nicht korrekten Verwendung der<br />
Berechnungsparameter sowie in fehlerhaften, der Berechnung<br />
zugrundeliegenden Datensätzen<br />
Unsere Vorgehensweise in der Prüfung<br />
Bei der Prüfung der Deckungsrückstellung haben wir<br />
als Teil des Prüfungsteams eigene Aktuare eingesetzt<br />
und im Wesentlichen folgende Prüfungshandlungen<br />
durchgeführt:<br />
• Wir haben geprüft, ob die in den Bestandsführungssystemen<br />
erfassten Versicherungsverträge vollständig<br />
in die Deckungsrückstellung eingeflossen<br />
sind. Hierbei stützen wir uns auf die von der Gesellschaft<br />
eingerichteten Kontrollen, und prüfen, ob sie<br />
von ihrer Funktionsweise geeignet sind und durchgeführt<br />
werden. Dabei prüfen wir im Rahmen von<br />
Abstimmungen zwischen den Bestandsführungssystemen,<br />
Statistiksystemen und dem Hauptbuch,<br />
ob die Verfahren zur Übertragung der Werte fehlerfrei<br />
arbeiten.<br />
• Zur Sicherstellung der Genauigkeit der einzelvertraglichen<br />
Deckungsrückstellungen haben wir für<br />
einen wechselnden Teilbestand (im Geschäftsjahr<br />
rd. 10 % des Bestandes) die Deckungsrückstellungen<br />
mit eigenen EDV-Programmen berechnet und<br />
mit den von der Gesellschaft ermittelten Werten<br />
verglichen.<br />
• Hinsichtlich der innerhalb der Deckungsrückstellung<br />
zu bildenden Zinszusatzreserve für den Neubestand<br />
haben wir die von der Gesellschaft getroffenen Annahmen<br />
zu den jeweils angesetzten Storno- und<br />
Kapitalabfindungswahrscheinlichkeiten auf ihre Angemessenheit<br />
überprüft.<br />
• Wir haben geprüft, ob die von der BaFin genehmigten<br />
Geschäftspläne für den Altbestand angewendet<br />
wurden. Diese beinhalten auch die zinsinduzierten<br />
Reservestärkungen.<br />
• Wir haben geprüft, ob die von der Deutschen Aktuar<br />
Vereinigung als allgemeingültig herausgegebenen<br />
Tafeln bzw. die individuell angepassten Tafeln sachgerecht<br />
angewendet wurden. Dabei haben wir uns<br />
mithilfe der internen Gewinnzerlegung davon überzeugt,<br />
dass keine dauerhaft negativen Risikoergebnisse<br />
vorgelegen haben.<br />
• Außerdem gleichen wir die Entwicklungen der einzelnen<br />
Teilbestände der Deckungsrückstellung mit<br />
eigenen Fortschreibungen der Deckungsrückstellungen<br />
ab, die wir sowohl in einer Zeitreihe als auch für<br />
das aktuelle Geschäftsjahr insgesamt ermittelt haben.<br />
• Für die zusätzlichen Rückstellungen für die oben<br />
dargestellten Risiken in Bezug auf Gerichtsurteile<br />
und Bestandführungssysteme haben wir den Prozess<br />
der Bewertung gewürdigt, sowie die Ermittlung<br />
der Rückstellung und deren korrekte Übernahme ins<br />
Hauptbuch nachvollzogen.<br />
• Ergänzend werten wir den Bericht des Verantwortlichen<br />
Aktuars aus; insbesondere überzeugen wir uns<br />
davon, dass der Bericht keine Aussagen enthält, die