27.12.2012 Aufrufe

Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Rahmen einer interdisziplinären Versorgung. Um die Problemfelder zu erkennen und<br />

einzugrenzen, wird der regelmäßige Einsatz eines Fragebogens zum Screening<br />

krankheitsspezifischer Problemfelder empfohlen. Diese Empfehlung der Versorgungspfade<br />

für Patientinnen und Patienten mit MC oder CU richtet sich an jede der drei ambulanten<br />

Behandlungsebenen (Hausarztpraxen, gastroenterologische Facharztpraxen sowie CED-<br />

Schwerpunktpraxen bzw. CED-Ambulanzen) [2]. Mit Hilfe von sogenannten Problem-<br />

Leistungs-Koppelungen („condition-treatment pairs“) werden bestimmte Problembereich<br />

bestimmten präventiven, therapeutischen oder rehabilitativen Zugängen, Programmen,<br />

Berufsgruppen oder Leistungen zugeordnet. Die Zuordnung geschieht unter<br />

Berücksichtigung empirischer Evidenz zu ihrer Wirksamkeit und ihrem Nutzen. Die<br />

Auswertung des Screenings ergibt für jeden Patienten und jede Patientin ein individuelles<br />

Problemprofil. Im Arzt-Patienten-Gespräch sollten anschließend Art, Hintergrund und<br />

Ausmaß der identifizierten Probleme und Risiken genauer besprochen und gemeinsam,<br />

unter Berücksichtigung der aktuellen Situation der Patientin bzw. des Patienten,<br />

gegebenenfalls Behandlungsbedarfe formuliert werden. Die Patientin bzw. der Patient sollte<br />

zudem möglichst bei der Kontaktaufnahme zu den entsprechenden<br />

Versorgungseinrichtungen unterstützt werden. Die Koordination der verschiedenen<br />

Behandlungen übernimmt hauptverantwortlich die ambulante Behandlungsebene, die auch<br />

das Assessment der Problemfelder durchführt. Neben dem Assessment übernimmt der<br />

ambulante Versorgungssektor auch die Langzeitbetreuung der CED-Kranken. Die Betreuung<br />

erfolgt dabei auf drei Ebenen: auf der hausärztlichen Ebene (erste Behandlungsebene), auf<br />

der Ebene der spezialisierten gastroenterologischen Facharztpraxen (zweite<br />

Behandlungsebene) und auf der Ebene der hochspezialisierten CED-Schwerpunktpraxen<br />

oder CED-Ambulanzen (dritte Behandlungsebene). Auf welcher dieser drei Ebenen die<br />

Betroffenen überwiegend behandelt werden sollten, hängt vor allem von der Schwere und<br />

dem Verlauf der Krankheit ab.<br />

Die Versorgungspfade sehen die Langzeitbetreuung mono-/oligoepisodischer und<br />

intermittierender Krankheitsverläufe überwiegend als eine Aufgabe der hausärztlichen<br />

Behandlungsebene. Einmal im Jahr sollten die hier betreuten Patienten das Angebot<br />

erhalten, die gastroenterologischen Fachärzte/Fachärztinnen der nächsten Ebene<br />

aufzusuchen. CED-Patientinnen und Patienten mit chronisch aktivem Verlauf und einer<br />

stabilen Phase unter einer immunsuppressiven Dauertherapie ohne wesentliche<br />

Komplikationen werden schwerpunktmäßig von gastroenterologischen Fachpraxen versorgt.<br />

Ihnen sollte einmal jährlich eine Beratung auf der dritten Ebene angeboten werden.<br />

Betroffene mit schweren, komplizierten Krankheitsverläufen oder fulminantem Verlauf<br />

benötigen die hochspezialisierte Versorgung in CED-Schwerpunktpraxen oder CED-<br />

10

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!