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Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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4.4. Verlaufsdaten und erste Ergebnisevaluation<br />

Die in unserer Studie erhobenen Daten sind unseres Wissens bislang die ersten<br />

Verlaufsdaten zur Problemlast CED-Erkrankter in Deutschland. Die beiden Befragungen im<br />

Abstand von einem guten halben Jahr verdeutlichen, dass sich die Häufigkeit sowie die<br />

Vielfalt aktiver Problemfelder für die gesamte Gruppe der CED-Erkrankten als beständige<br />

Größen darstellen. Die Häufigkeiten aktiver Problemfelder sind zum ersten und zum zweiten<br />

Messzeitpunkt in IG wie VG weitgehend unverändert. Wie bereits bei der Erstbefragung<br />

gehören extraintestinale Manifestationen, die gefährdete Teilhabe am Arbeitsleben (bei<br />

Erwerbstätigen) und Rauchen (bei MC-Erkrankten) auch zum zweiten Messzeitpunkt zu den<br />

häufigsten aktiven Problemfeldern. Je ein Fünftel der Befragten zeigt zum ersten<br />

Messzeitpunkt wie zum zweiten Messzeitpunkt kein aktives Problemfeld (1. MZP 20,2%; 2.<br />

MZP 23,4%). Im Mittel berichten die Teilnehmer der Studie von 3,4 aktiven Problemfeldern<br />

(SD=3,5), zur zweiten Befragung von 3,2 (SD=3,4). In Übereinstimmung dazu erweist sich<br />

die subjektive Bewertung des eigenen Gesundheitszustandes zu beiden Messzeitpunkten in<br />

IG wie VG auf Gruppenebene als unverändert. Direkt nach erlebten Veränderungen befragt,<br />

berichten mit 35% mehr Teilnehmende von einer Verbesserung ihres Gesundheitszustandes<br />

seit der ersten Befragung im Vergleich zu 20%, die eine erlebte Verschlechterung angeben.<br />

Auf der Suche nach ersten Hinweisen auf positive Effekte der Aktivitäten im Rahmen des<br />

Netzwerkaufbaus (u.a. Problemfeldscreenings mit Rückmeldung an die Betroffenen (eine<br />

Form individualisierter Patienteninformation) sind folgende Beobachtungen von Interesse:<br />

In der Interventionsgruppe erhöhte sich die Zufriedenheit mit der Versorgung im Laufe des 6-<br />

monatigen Interventionszeitraums (p=.004). Inwieweit die in der IG beobachtete<br />

Verbesserung der Medikamentenwirkung und/oder die erhöhte Inanspruchnahme der dritten<br />

Behandlungsebene (CED-Ambulanzen) eine Rolle spielt, lässt sich nicht aufklären. Unklar<br />

bleibt in diesem Zusammenhang auch die Auswirkung der im Unterschied zur<br />

Vergleichsgruppe in signifikanter Weise reduzierte Anzahl der in den letzten 6 Monaten<br />

aufgesuchten Arztpraxen.<br />

Aus der stärkeren Reduktion der Anzahl nachgefragter Bereiche mit weiterem<br />

Informationsbedarf in der IG im Vergleich zur VG könnte auf eine Verbesserung der<br />

Patienteninformation in der IG geschlossen werden.<br />

Weitere Hinweise auf positive Wirkungen finden sich unter den Studienteilnehmenden mit<br />

aktivem Problemfeld Angst bzw. Stress zur Erstbefragung. Die Teilnehmer der IG zeigen zur<br />

6-Monatskatamnese einen Vorteil im Vergleich zur VG, da ihre Stresswerte (TICS) bzw.<br />

Angstwerte (HADS-A) deutlicher reduziert sind. Beschränkt man die Analyse auf den<br />

Teilnehmerkreis, der tatsächlich eine Behandlungs-/Beratungsempfehlung zurückgemeldet<br />

bekam, so zeigt sich in der Tendenz eine günstigere Entwicklung für die IG auch im<br />

Parameter „Einschränkung der sozialen Teilhabe“ (IMET).<br />

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