Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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Anzeichen einer „aktiven“ Problemlage, 51% berichteten von drei und mehr Problemfeldern,<br />
10% von 10 und mehr. Die Ergebnisse bestätigen insgesamt Befunde aus anderen<br />
(inter)nationalen Surveys [6,7,8,9,10].<br />
Im Rahmen eines strukturierten Konsensusverfahrens wurden im Anschluss an die<br />
Befragung evidenzbasierte und interdisziplinär konsentierte Versorgungspfade für<br />
Patientinnen und Patienten mit MC und CU entwickelt. Die Versorgungspfade gründen<br />
zudem auf den evidenzbasierten und konsentierten S3 Leitlinien für Morbus Crohn und<br />
Colitis ulcerosa, klinischen Überlegungen, Interviews mit medizinischen Fachleuten und<br />
Patientenvertretern, systematisch gesuchter empirischer Evidenz aus klinischen und<br />
Versorgungsstudien sowie auf den Ergebnissen der 2005 durchgeführten<br />
Betroffenenbefragung. Im Juniheft 2009 der Zeitschrift für Gastroenterologie [2] wurden die<br />
entwickelten Versorgungspfade für erwachsene Patientinnen und Patienten mit den<br />
chronisch entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa<br />
veröffentlicht.<br />
Sie geben Handlungsempfehlungen für eine umfassende Versorgung, die sowohl<br />
fächerübergreifend als auch problemorientiert sein sollte. Die Empfehlungen richten sich an<br />
ärztliche wie nichtärztliche Berufsgruppen und Einrichtungen, die an der Versorgung von<br />
Kranken mit CED beteiligt sind. Angezielt wird eine verbesserte Zusammenarbeit zwischen<br />
den verschiedenen behandelnden Gruppen. Dies beinhaltet eine enge und zuverlässige<br />
Zusammenarbeit und Abstimmung zwischen allen drei ambulanten Behandlungsebenen<br />
ebenso wie die enge Kooperation und Vernetzung unter den Versorgungssektoren und<br />
weiteren nichtärztlichen Berufsgruppen, Einrichtungen und Kostenträgern. Im Rahmen einer<br />
guten Versorgung von Patienten und Patientinnen mit chronisch entzündlichen<br />
Darmerkrankungen empfehlen sie zudem eine zeitnahe Diagnose, eine Versorgung nach<br />
den aktuellen Leitlinien sowie die Berücksichtigung bzw. umfassende Wahrnehmung der sie<br />
aktuell betreffenden körperlichen, seelischen und sozialen Probleme. Darüber hinaus sollen<br />
die Betroffenen stärker als bisher zur Mitwirkung an der Planung und Organisation ihrer<br />
eigenen Versorgung beteiligt und zu einer gemeinsamen Entscheidungsfindung mit den<br />
Behandlern angeregt werden. Vor allem vor dem multifokalen Hintergrund des<br />
Krankheitsbildes ist es bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungspatienten wichtig diese<br />
zur Bewältigung der vielfältigen Probleme und Beeinträchtigungen aktiv in das<br />
Behandlungsgeschehen einzubinden.<br />
Die Empfehlungen für eine umfassende wohnortnahe, krankheitsbegleitende und problem-<br />
bzw. risikoorientierte Versorgung beinhalten zudem den systematischen Einsatz eines<br />
Selbstausfüllfragebogens. Aus der Krankheit selbst, ihrer Behandlung und dem chronisch<br />
Kranksein können sich verschiedene körperliche, seelische und soziale Probleme ergeben.<br />
Zu ihrer Bewältigung benötigen CED-Erkrankte gegebenenfalls professionelle Hilfe im<br />
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