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Abschlussbericht - UKSH Universitätsklinikum Schleswig-Holstein

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Manifestationen, die gefährdete Teilhabe am Arbeitsleben (bei Erwerbstätigen) und Rauchen<br />

(bei MC-Erkrankten). Etwa jeder 6. Befragte (IG 18%, VG 14%) zeigte eine solche<br />

Problemvielfalt, dass 5 und mehr unterschiedliche Behandlungs-/Beratungszugänge<br />

zurückzumelden waren. Zu beiden Messzeitpunkten zeigen etwa ein Fünftel der<br />

Teilnehmenden kein aktives Problemfeld. Zur ersten Befragung waren 57% der Befragten in<br />

Remission (GIBDI-Score zwischen 0-3), für 13% ergab sich eine mittlere bis schwere<br />

Krankheitsaktivität (GIBDI-Score >7).<br />

53% der Teilnehmer in der Modellregion bewerten das Vorgehen (Bestimmung von<br />

Problembereichen mittels Fragebogen und Rückmeldung dieser mit persönlichen<br />

Handlungsempfehlungen) als gut, 29% als sehr gut.<br />

Die Zufriedenheit mit der Versorgung stieg unter den Teilnehmenden der Modellregion von<br />

der ersten zur zweiten Befragung an. Die Teilnehmer der IG mit erhöhten Angst- oder<br />

Stresswerten zur Erstbefragung ließen im Vergleich zur VG eine vorteilhaftere Entwicklung<br />

erkennen. Unter den Studienteilnehmenden, die mindestens ein aktives Problemfeld<br />

aufwiesen, konnten die IG-Mitglieder eine leichte Verbesserung der sozialen Teilhabe<br />

(gemessen mit dem IMET) erreichen. Der Wunsch nach krankheitsspezifischen<br />

Informationen reduzierte sich in der IG im Vergleich zur VG in überzufälliger Weise.<br />

Während die IG-Mitglieder einerseits zur zweiten Befragung im Vergleich zur ersten von<br />

häufigeren Besuchen in CED-Ambulanzen/Schwerpunktpraxen berichteten, reduzierte sich<br />

andererseits die Anzahl der von ihnen besuchten Arztpraxen. Eine Verschiebung von der<br />

hausärztlichen Betreuung hin zur (hoch)spezialisierten Behandlungsebene ist zu<br />

beobachten. Auswirkungen auf die Nutzung von Beratungs- und Behandlungsangeboten<br />

zeigten sich ebenso wenig wie Veränderungen in der Medikamenteneinnahme. Im Prä-Post-<br />

Vergleich sowie im Vergleich der Gruppen zeigen sich hinsichtlich der Krankheitsaktivität<br />

keine signifikanten Unterschiede.<br />

Diskussion/Ausblick:<br />

Die Bereitschaft der ärztlichen wie nichtärztlichen Behandler zu einer aktiven Teilnahme an<br />

einem Versorgungsnetzwerk CED scheint eher gering zu sein. Umso erfreulicher ist das<br />

erkennbare Interesse der Betroffenen an einer individuell zugeschnittenen Rückmeldung des<br />

eigenen Problemprofils zusammen mit Behandlungs/Beratungsempfehlungen. Für einen<br />

erweiterten Einsatz des fragebogengestützten Screenings von Problemfeldern empfiehlt sich<br />

eine weitere Automatisierung der Auswertung (z.B. internetbasierte Lösung).<br />

Die Machbarkeitsstudie bestätigt die Multifokalität des Krankheitsbildes. Die Patienten und<br />

Patientinnen mit MC oder CU sind im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung deutlich in ihrem<br />

Gesundheitszustand beeinträchtigt. Wir fanden erste Hinweise auf positive Effekte der<br />

komplexen Intervention im Rahmen des Netzwerkaufbaus. Inwieweit die im Projekt<br />

realisierte Form von individualisierter Patienteninformation (Problemprofil plus<br />

Versorgungsempfehlungen) messbare Vorteile für die CED-Patientinnen und Patienten mit<br />

sich bringt, wird aktuell in einer deutschlandweiten randomisierten, kontrollierten<br />

Interventionsstudie im Parallelgruppendesign konfirmatorisch geprüft.<br />

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