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Schönes Leben – Ausgabe 77

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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als Bestandteil der Behandlung angeboten. Wenn man das<br />

Bogenschießen einmal selber ausprobiert, merkt man schnell,<br />

dass es nicht ganz so einfach ist, wie es vielleicht zunächst<br />

aussieht. Das Training hat es schon in sich, denn die Hauptschwierigkeit<br />

ist, die Kraft aufzubringen, den Bogen zu spannen.<br />

Lange muss die Spannung natürlich nicht gehalten werden.<br />

Das kurze Verharren in der richtigen Position dauert nur<br />

wenige Sekunden. Und der perfekte Ablauf gestaltet sich so:<br />

kurzes Anvisieren, Bogen spannen und dann loslassen, alles<br />

soll mit einer bewussten Atmung passieren. Der Trainingseffekt<br />

stellt sich durch die Wiederholungen ein, sagt Renate<br />

Friedrich-Werner. „Bereits innerhalb von kurzer Zeit kann<br />

man mit positiven Effekten rechnen“. Ob acht oder achtzig<br />

Jahre, grundsätzlich ist der Bogensport für jedes Alter geeignet<br />

und sogar für Menschen mit Handicap. Allerdings müssen<br />

natürlich ein bestimmtes Kraftniveau sowie kognitive<br />

Voraussetzungen vorhanden sein, um die Bewegungsabläufe<br />

zu koordinieren.<br />

Erste Sportart bei Olympia,<br />

in der Frauen zugelassen waren<br />

Die ständig wachsende Fangemeinde des Bogensports folgt<br />

dabei einer uralten Tradition. Schon vor mehr als 14.000<br />

Jahren waren unsere Vorfahren mit Pfeil und Bogen unterwegs,<br />

allerdings auf der Jagd von Büffel und Co. zur Sicherung<br />

der Nahrung. Belegt ist das durch Funde entsprechender<br />

Pfeilspitzen aus Feuerstein. Die älteste Bogendarstellung ist<br />

als Gravur auf eine Kalksteinplatte in der Grotte des Fadets,<br />

Dept. Vienne, in Frankreich aufgebracht. Sie datiert in das<br />

späte Magdalénien, einer archäologische Kulturstufe im jüngeren<br />

Abschnitt des Jungpaläolithikums in Mittel- und Westeuropa<br />

am Ende der letzten Eiszeit. Die ältesten gesicherten<br />

archäologischen Belege für den Bogengebrauch stellen vollständig<br />

erhaltene Pfeile aus dem Stellmoor bei Hamburg dar,<br />

etwa 10.000 v. Chr. Sie wurden aus Kiefernholz hergestellt<br />

und besitzen Stielspitzen aus Feuerstein. Die ältesten unzwei-<br />

Namensgebend für einen Recurvebogen sind die gegen die Zugrichtung<br />

gebogenen Wurfarme.<br />

Ein Yamaha-Recurvebogen aus dem Jahr 1988.<br />

16<br />

Sommer 2022

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