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Schönes Leben – Ausgabe 77

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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von Carsten Weede<br />

Das älteste NaturFreunde-Haus Deutschlands<br />

steht in Maschen <strong>–</strong> der Historiker<br />

Walter Bräker kennt seine wechselvolle<br />

Geschichte<br />

Die NaturFreunde setzen auf hochwertige Angebote und Ausbildungen<br />

im Breitensport. Knapp 1.300 Trainerinnen und Trainer<br />

haben das überverbandlich anerkannte NaturFreunde-Ausbildungssystem<br />

durchlaufen und bieten in ihren Ortsgruppen<br />

aktive und soziale Naturerlebnisse auf hohem Niveau an. Zu den<br />

vielfältigen Natursportangeboten gehört auch das Alpinklettern.<br />

<br />

Foto: Thomas Huttenlocher/NaturFreunde München<br />

Rund 400 NaturFreunde-Häuser mit insgesamt etwa 9000<br />

Betten, in denen Menschen kostengünstig übernachten können,<br />

gibt es heute in den schönsten Ecken der Bundesrepublik.<br />

Das erste NaturFreunde-Haus in Deutschland überhaupt,<br />

das „Johann-Simonis-Haus“ am Rahlande in Seevetal-<br />

Maschen, wurde vor genau 111 Jahren eingeweiht. Der Historiker<br />

Walter Bräker, der das „Johann-Simonis-Haus“ seit 13<br />

Jahren ehrenamtlich leitet, hat sich intensiv mit der spannenden<br />

Geschichte der NaturFreunde-Bewegung und der Historie<br />

ihres ersten Hauses befasst.<br />

„Im April 1910 wurde im Hamburger Gewerkschaftshaus<br />

von Sozialdemokraten eine neue Ortsgruppe des Wiener<br />

Touristenvereins ‚Die NaturFreunde’ gegründet“, berichtet<br />

Walter Bräker. Bereits einige Monate später präsentierte der<br />

Vereinsvorstand den Mitgliedern auf einer Wanderung ein<br />

Gelände als möglichen Hüttenstandort. Das Gelände war gut<br />

gewählt: Ein Heide-Wald-Grundstück am Geesthang, am<br />

Rande der Lüneburger Heide in Fußwandernähe zum Bahnhof<br />

Maschen. Die Sonntagsfahrkarte vom Hamburger Hauptbahnhof<br />

nach Maschen kostete damals etwa eine Mark.<br />

Nach Grundstückskauf und Baubeschluss wurde innerhalb<br />

eines halben Jahres für 5.000 Reichsmark das über Anteilscheine<br />

finanzierte Steinhaus errichtet. „Am 21. September<br />

1911 wurde Einweihung gefeiert“, berichtet Walter Bräker.<br />

Das Datum des Gründungsjahres wird er nicht vergessen <strong>–</strong><br />

allein schon, weil ihn das Nummernschild seines Autos „WL-<br />

NF 1911“ stets daran erinnert.<br />

Anfangs hatte das Haus den Charakter eines Vereinswochenendhauses.<br />

Darüber hinaus verbrachten dort vor allem<br />

Vereinsfrauen mit ihren Kindern auch längere Zeiten. Das<br />

Haus hatte Selbstkocheinrichtungen, eine Brunnenpumpe,<br />

ein Matratzenlager und einen großen Gemeinschaftsraum mit<br />

umlaufender Bank, in der Rucksäcke verstaut werden konn-<br />

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Sommer 2022

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