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Schönes Leben – Ausgabe 77

Land, Kultur & Lebensart zwischen Elbestrand und Heidesand

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Zur Person:<br />

nebenbei Sand als Löschmittel für den Fall der Fälle auch<br />

kennengelernt.<br />

Inwieweit können Netzwerke, wie WKR, deine<br />

Arbeit unterstützen? Welche Rolle spielen sie<br />

für die Waldbrandpädagogik?<br />

Das WKR Netzwerk und der Verein ForestFireWatch<br />

haben mich fachlich unterstützt und ich bin für diese fachkompetente<br />

Unterstützung sehr dankbar. Das Wort Waldbrandpädagogik<br />

habe ich letztes Jahr das erste Mal gehört<br />

von Dr. Michael Herrmann (ForestFireWatch). Ich konnte<br />

über das WKR Projekt an einem internationalen Online-<br />

Meeting zum Thema „education and risk awareness“ teilnehmen,<br />

was mich sehr motiviert, hat im WPZ Ostheide<br />

ein waldpädagogisches Programm zum Thema Wald Feuer<br />

und Klima zu entwickeln.<br />

Fallen dir Umstände ein, bei der die erhöhte Sensibilisierung<br />

für das Thema einen aktiven Beitrag<br />

zur Waldbrandprävention leisten kann?<br />

Alles, was wir Menschen in Zusammenhang mit Feuer<br />

tun, kann zu Waldbränden führen. Je mehr Respekt man<br />

vor der Gewalt eines Waldbrandes hat, desto mehr Vorsicht<br />

lässt man walten, bei allem was man tut.<br />

Wenn du einen Wunsch frei hättest: Welcher<br />

Faktor würde deine Arbeit in der Waldbrandpädagogik<br />

erleichtern?<br />

Die Bildungseinheit „Wald Feuer Klima“, die im Waldpädagogikzentrum<br />

Ostheide mit Unterstützung verschiedener<br />

Partner entwickelt worden ist, würde ich gern kostenlos<br />

für Schulen anbieten. Es gibt bei den Landesforsten<br />

Standardabrechnungssätze für waldpädagogische Aktionen,<br />

an die wir gebunden bin. Es wäre also wunderbar,<br />

wenn es Sponsoren für das Thema „Wald Feuer Klima“<br />

gäbe.<br />

Ich halte diese Bewusstseinsbildung gerade direkt im<br />

Wald <strong>–</strong> zu sehen, wie Dinge zusammenhängen -für so<br />

wichtig, dass Schüler in ihrem Schulleben mit diesem<br />

Themenfeld mindestens einmal in Kontakt kommen sollten.<br />

Dabei sollte die Budgetfrage für dieses Thema bei<br />

einer Klasse nicht mit Veranstaltungen wie Ausflügen zu<br />

Freizeitparks, Theatern usw. konkurrieren.<br />

Die Einführung eines landesweiten Präventionstages<br />

„Waldbrandvorsorge“ in Schulen in Niedersachsen<br />

gemeinsam mit der Feuerwehr und Vertretern des Waldbesitzes<br />

wäre vielleicht eine Idee! Schüler für Waldbrandvorsorge<br />

zu sensibilisieren und für den Weg in eine<br />

Jugendfeuerwehr zu motivieren, wäre aus meiner Sicht ein<br />

Hauptanliegen dabei.<br />

Elke Urbansky (48) ist seit<br />

2014 Försterin bei den<br />

Niedersächsischen Landesforsten.<br />

Seit 2019 ist sie<br />

Leiterin des Tagesbetriebs<br />

(KiTa-, Schul- und Betreuungsangebote)<br />

am Waldpädagogikzentrum<br />

(WPZ)<br />

Ostheide der Niedersächsischen<br />

Landesforsten in<br />

Munster-Oerrel. Das WPZ ist in der ehemaligen<br />

Schule im Dorfzentrum beheimatet und bietet<br />

abwechslungsreiche Programme für Kinder und<br />

Jugendliche rund um das Thema Wald an. Das mit<br />

sieben Zimmern und 36 Betten ausgestattete Haus<br />

ist beliebtes Ziel für Erlebnis- und Projektklassenfahrten<br />

mit Waldeinsatz und Naturerlebnis. Zudem<br />

gibt es auf dem Gelände des ehemaligen Jugendwaldheims<br />

ein Seminar- und Tagungsgebäude für<br />

bis zu 60 Personen sowie einen Grillplatz.<br />

Elke Urbansky hat an der Hochschule für angewandte<br />

Wissenschaft und Kunst Hildesheim/Holzminden/Göttingen<br />

(HAWK) in Göttingen Forstwirtschaft<br />

studiert und ihr Studium mit dem akademischen<br />

Grad „Diplom-Forstingenieurin (FH)“<br />

abgeschlossen.<br />

Die Försterin ist zertifizierte Waldpädagogin und<br />

zertifizierte Natur- und Landschaftsführerin. Ihr<br />

Zuständigkeitsbereich erstreckt sich über die Forstämter<br />

Oerrel, Göhrde und Unterlüss mit den Landkreisen<br />

Heidekreis, Uelzen, Lüchow-Dannenberg<br />

und Gifhorn. Dort macht sie Tagesveranstaltungen<br />

vorrangig für Kinder und Jugendliche, aber auch<br />

für Erwachsene. Sie ist verantwortlich für ein Team<br />

von freiberuflichen Waldpädagoginnen, die für das<br />

WPZ Ostheide arbeiten. Weiterhin übernimmt sie<br />

noch die Betriebsführungen von Privatgruppen in<br />

der Forstsaatgutberatungsstelle des Forstamtes.<br />

Als Mitgründerin eines Waldkindergartens liegt<br />

der dreifachen Mutter der frühkindliche Umgang<br />

von Kindern mit Natur und dem Wald besonders<br />

am Herzen. „Vielfältige positive Naturerfahrung und<br />

das Naturerleben im Wald wirken sich sehr positiv<br />

auf die kindliche Entwicklung aus und bilden ein<br />

Fundament für eine ganzheitliche Bildung auf dem<br />

Weg zu glücklichen Menschen“, sagt die engagierte<br />

Waldpädagogin. (cw)<br />

Sommer 2022 59

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