Allgäuer Wirtschaftsmagazin Ausgabe 4_2023

Kempten | Medienagentur
„Every breath you take,
every move you make …
I‘ll be watching you.“
Viele Brautpaare wählen das Lied „Every Breath You Take“ von The Police als Hochzeitssong.
Sänger Sting findet das amüsant, weil das Lied ja eigentlich von zwanghafter Kontrolle und
Überwachung handelt. Ähnlich verhält es sich mit Diensten wie Google Maps, Google Fonts
und YouTube, die auf Websites eingebettet sind, um die Benutzerfreundlichkeit zu verbessern.
Auch diese Features sind beliebt und sie kosten nichts – außer die Privatsphäre des Benutzers.
Wenn man Dienste wie Google Maps und
YouTube auf einer besuchten Website nutzt,
interagiert Google nicht nur mit Cookies vorhergehender
Suchmaschinenbesuche: Durch
einen Browser-Fingerprint identifiziert Google
das Gerät des Benutzers, und das mit einer
Genauigkeit von 90 bis 99 %.
Eine Studie aus dem Jahr 2018 hat gezeigt,
dass ein Android-Handy innerhalb eines Tages
900 Datenpunkte und Standortinformationen
an Google sendet, auch wenn es nicht
benutzt wird. „Googeln“ bereichert optimal
dieses Datenfeld. Natürlich können User
selbst entscheiden, wie viele eigene Lebensdaten
samt Privatsphäre an Datenkonzerne
übermittelt werden sollen. Eine Zustimmung
des Benutzers erlaubt es dann, den besuchten
Websites, die persönlichen Surfdaten zusammen
mit Geräteprofilen an Datenkonzerne
weiterzugeben.
Es ist wichtig, dass Webseiteninhaber ihre
Verantwortung im Umgang mit den Daten
ihrer Benutzer nicht vergessen. Die Zustimmung
des Benutzers ermöglicht es den besuchten
Websites, Surfdaten und Geräteprofile
an Datenkonzerne weiterzugeben. Durch
die Aktivierung von Google-Diensten können
wertvolle Daten zum Besuchsverhalten
der Benutzer übermittelt und Daten verschiedener
Endgeräte zueinander in Beziehung
gesetzt werden.
Spanien! Spanien?
Ein Beispiel dazu: Eine Recherche am Büro-
PC im Firmennetzwerk zu berufsbezogenen
Projektstandorten in Spanien führt dank erfolgter
„Cookie-Zustimmung“ später vielleicht
zuhause im privaten WLAN plötzlich
in Apps auf dem Smartphone zu Urlaubsangeboten
in besagtem Land. Jede arglos getroffene
Zustimmung füttert diese Datenfelder
mit dem eigenen Surfverhalten samt
analysierbarer Zusammenhänge aus personalisierbaren
Surfdaten und Geräteprofilen.
Registriertes „Klingeln an der Tür“
Ohne Frage, Google ist für Unternehmen ein
wichtiges Hilfsmittel, um online gefunden
und wahrgenommen zu werden. Nach der
erfolgreichen Online-Recherche einer interessierten
Person, die zur Webseite eines Anbieters
führt, wird dieser Aufruf bei Google
mit Daten beider Parteien als „Klingeln an
der Tür“ registriert. Dagegen ist nichts einzuwenden,
denn das ist eben der Preis für „Suchen“
wie auch „Gefunden werden“.
Die Webseite als Cookie-freie Zone
Es gibt gute Gründe, Tools von Anbietern wie
Google oder Facebook in Verbindung mit
einem Cookie Consent Management-Tool zu
verwenden. Unternehmen, die kein Online-
Marketing betreiben, sollten jedoch darüber
nachdenken, ob sie zustimmungspflichtige
Dienste wirklich benötigen. Statistiken,
Standortkarten und Videos können auch
ohne Übermittlung personenbezogener
Daten und Tracking und somit ohne lästige
Zustimmungspflicht genutzt werden.
Bei der Programmierung von Webseiten bevorzugt
ascana DSGVO-konforme Lösungen,
die lokal gespeichert sind, denn für uns gilt:
Ihre Recherche ist für uns Privatsache.
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87435 Kempten
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