Schlusswort | August <strong>2023</strong> BILD: PIXABAY, ALEX STRACHAN Zu guter Letzt ... Artenwanderung Die Leugner der Klimakrise seien vorgewarnt: Dieser Text wird sie läutern und den ultimativen Beweis liefern, dass das Klima in der Tat einem Wandel unterworfen ist, der längst tiefe Spuren in Mitteleuropa und Deutschland hinterlässt. Es ist ernst, die menschengemachte Erderwärmung zwingt eben nicht nur uns, gegenzusteuern und uns im besten Fall anzupassen. Es sind die Tiere und Pflanzen, die sich bereits auf den Weg gemacht haben, der Klimahölle zu entgehen. Die Arten wandern, so gut sie es vermögen, weil es ihnen in ihrer eigentlichen Heimat schlichtweg zu heiß wird. Tropische Blaualgen in der Nordsee zum Beispiel oder die asiatische Tigermücke in Kleinglattbach. Angelika Hirschberg Biologen sagen, dass der Klimawandel ganze Tierarten vor sich hertreibe, nordwärts oder südwärts in Richtung der kühlen Pole. Artenwanderung nennt man das dann. Die heißen Juliwochen lieferten denn auch einen weiteren Beweis für dieses Phänomen in Deutschland: In den Wäldern bei Kleinmachnow südlich von Berlin wurde eine afrikanische Löwin gesichtet. Eine schummrige, sehr kurze Video-Nacht-Sequenz, die mittlerweile aus nicht nur wissenschaftlichen Gründen um die Welt ging, zeigt das Tier in gebückter Haltung vermutlich an einem Wasserloch (respektive einer Pfütze). Wenn das nicht der Beweis par excellence für die klimabedingte Artenwanderung ist, weiß ich auch nicht weiter: eine Löwendame auf dem Weg von der Savanne Richtung Nordpol, Etappenziel Kleinmachnow. Da braucht es keine Temperaturkurve, keine schmelzenden Gletscher, keine Klimakleber. Die Sache ist sonnenklar. Doch anstatt nun Horden von Tierschützern und Umweltaktivisten zu mobilisieren, wurde in Berlin nach dem Stadtjäger geschickt. Nun, dieser Reflex ist uns Bayern ja bekannt. Was uns nicht passt, kommt vor die Flinte und in Sachen „Raubtier auf der Durchreise“ kennen wir uns ja aus. Mit müdem Lächeln hat Markus Söder vermutlich die Jagd nach der Berliner Problem-Löwin quittiert. Und sich insgeheim auf die Schulter geklopft, immerhin ist die Bestie Wolf seit Mai auf der Abschussliste im Freistaat. „Ein Riss reicht“, verkündete Söder lautstark in Rosenheim. Gut gebrüllt, Löwe. Es genüge demnach ein totes Weidetier und allem, was ohne Leine bellt und schnüffelt, wird ganz legal der Garaus gemacht. Für eine aussagekräftige DNA- Analyse ist natürlich keine Zeit. Die wurde auch nicht in Sachen Hauptstadt-Löwe abgewartet, denn das Problem löste sich ganz von selbst, nämlich in Luft auf. Wie übrigens auch das gefährlichste und angriffslustigste Tier, das das Allgäu je gesehen hat: Lotti, die amerikanische Schnapp - schildkröte, die sich vor Jahren einen Sommerurlaub am Oggenrieder Weiher bei Irsee gönnte. Vermutlich. Auf der Suche nach der eingewanderten Schildkröte wurde der gesamte Weiher leer gepumpt, Suchtrupps wühlten tage- und nächtelang im Schlamm, konnten Lotti jedoch nicht dingfest machen. Klimabedingt hat sich das Reptil vermutlich tief in den Seegrund eingegraben. So haben Tiere dieser Art schon mehr als eine menschengemachte Krise überlebt. Der Beweis für den Klimawandel, er ist also erbracht. Egal ob die Löwen-Story nun als biologisch spezifizierte Artenwanderung oder als Hitzefantasie durchgeht, sie belegt doch die prekäre Lage unseres Planeten. Am Ende dieser bizarren Geschichte ist es mir sehr, sehr ernst. 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