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Das Anantara New York Palace Hotel in Budapest zeugt von der<br />

goldenen Ära der osteuropäischen Metropole. Redakteurin Marie Tysiak<br />

hat für uns das historische Haus besucht. Ein Aufenthalt zwischen<br />

Nostalgie und Luxus – und mit richtig gutem ungarischen Essen.<br />

Vor mir der geschäftige Grand Boulevard<br />

rzsbet am Rand des üdischen iertels.<br />

Ich nehme ihn kaum wahr. Denn<br />

auf der anderen Straßenseite erstrahlt<br />

fast protzig ein atemberaubendes Juwel<br />

des Jugendstils und übertönt mit seiner<br />

Schönheit still jeden Lärm: das New York Palace, das Luxushotel<br />

der Stadt. Dutzende steinerne Statuen tragen<br />

fünf Stockwerke, die schließlich in einen kleinen Turm,<br />

umspielt von unzähligen Renaissance-Ornamenten, münden.<br />

Den krönenden Abschluss bildet eine kleine goldene<br />

Kugel, auf der ein Adler – Flügel gespreizt zum An- oder<br />

vielleicht auch Abflug in Bronze verewigt über Budapest<br />

harrt. Das Fünf-Sterne-Haus Anantara New York Palace<br />

Budapest war nicht immer ein Hotel. eröffnete das<br />

Gebäude als entrale der New York Life Insurance. s ist<br />

eugnis der goldenen ra der ungarischen Hauptstadt,<br />

als die aufstrebende Metropole beim Sprung ins 20. Jahrhundert<br />

zum entrum der Wirtschaft und des Intellekts<br />

ganz Osteuropas wurde.<br />

Budapests Aufstieg zum Hotspot Osteuropas um das<br />

Jahr 1900 kam nicht von ungefähr, man könnte es auch<br />

als eine der besten Marketingmanahmen seiner eit bezeichnen.<br />

Man feierte nicht nur das 1.000-jährige Jubiläum<br />

der Ankunft der Ungarn rund um das Gebiet der Donau,<br />

kurz zuvor hatte man auch die Städte Buda und Pest<br />

zu beiden Uferseiten zusammengelegt. Man baute eine<br />

Metro – nach London die zweitälteste Untergrundbahn<br />

Europas –, Prachtboulevards und Monumente, wie das<br />

Millenniumsdenkmal am Heldenplatz. Die Stadt wuchs<br />

schnell, binnen kurzer eit versiebenfachte sich die Bevölkerung<br />

des neuen Budapest.<br />

iele, die in die nun pompöse und moderne Stadt kamen,<br />

hatten Geld. Neben stattlichen Bank- und ersicherungsgebäuden<br />

schossen Kaffeehäuser aus dem Boden,<br />

rund 500 soll es im frühen 20. Jahrhundert in Budapest<br />

gegeben haben. Und das exklusivste von ihnen befand<br />

sich im New York Palace. Das Eckhaus, das zur Linken<br />

in die Dohány-Straße ragt, beherbergt noch heute das<br />

weltberühmte New York Café, eines der absoluten Highlights<br />

in Budapest. Hier trafen sich einst nicht nur die<br />

Intellektuellen und Künstler der Stadt, sondern es fanden<br />

auch viele politische reffen zu eiten des Kommunismus<br />

in ebendiesem Café statt. Im frühen 20. Jahrhundert der<br />

»place to be« für jeden, der etwas auf sich hielt oder etwas<br />

werden wollte.<br />

Erst jetzt bemerke ich die beachtliche Menschentraube,<br />

die sich vor dem Eingang zum Café gebildet hat und<br />

sich um das Gebäude schlängelt. Etwa 1.500 bis 2.000<br />

Menschen besuchen täglich das New York Café, das bereits<br />

mehrfach zum »schönsten Café der Welt« gekürt<br />

wurde. Über ihnen an der Fassade blicken die 16 schelmischen<br />

Faunen, wie die Fabelwesen des Furcht einflößenden<br />

Waldgeists genannt werden, auf sie herab. Glücklicherweise<br />

haben Gäste des Anantara New York Palace<br />

Hotels eklusiven ugang zu den vergoldeten Räumlichkeiten<br />

des Cafés. Hier frühstückt man sogar unter den<br />

stuckverzierten Bögen.<br />

Ich umgehe also die Menschenmasse und schreite<br />

durch einen der Torbögen, vorbei am freundlich grüßenden<br />

Pagen, ins Innere des Gebäudes. Ein paar Treppenstufen<br />

und eine Empore später stehe ich im Innenhof des<br />

New York Palace, der – zwar weitaus schlichter und heller<br />

als das Äußere – mit seinem Marmorboden und Brüstungen<br />

dennoch nicht weniger beeindruckt. Sanfte Pianoklänge<br />

durchdringen den Raum, das gläserne Dach des<br />

Atriums schenkt noch fünf Ebenen tiefer reichlich Licht.<br />

Man fühlt sich unweigerlich wie in einem Traum. Es wird<br />

ein Glas des erfrischenden Welcome Drinks gereicht, frische<br />

itrone auf Ingwer, würzigem Kurkuma und süem<br />

herbst <strong>2023</strong><br />

<strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong><br />

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