Musik ist überall im Land zu hören und zu sehen. Wiedererkannt? Die Insel Cayo Levantado wird auch Bacardi Island genannt , denn hier soll der bekannte Werbespot gedreht worden sein. 92
ENTDECKEN | Dominikanische Republik Fotos: Nick N A/Shutterstock.com (2), Iana Andreeva, Peter Fogden, Martin Corr/Shutterstock.com, Alexandr Pararev/Shutterstock.com; Illustration: Roman Samborskyi/Shutterstock.com eine Bassgitarre. Den Tanz zu lernen, wäre ein möglicher Joker für kontaktfreudige Dom-Rep-Besucher. Schließlich hat Amaury auch noch einen ipp für Surfer und aucher: Cabarete, sagt er, sei die influgschneise für Wassersport-Hipster aus aller Welt. Wer hier surfen, kiten oder windsurfen will oder einfach nur im Kreis seiner Dudes am Cocktail schlürfen, findet nur Kilometer von Puerto Plato entfernt eine neue Heimat. Und wer es dabei auch noch tiefenentspannt und deutschsprachig mag, kann im »Cabarete Windsports Club« einen Kurs buchen und sich direkt nebenan in der charmant-relaxten »Villa Taina« einbuchen. Mehr Entspannung wäre schon Zen-Yoga. Das Gegenteil ist allerdings auch zu haben: Party, Trubel, Heiterkeit. wischen Puerto Plata und Cabarete befindet sich das einst idyllische kleine Ferienörtchen Sosua. In der Nacht aber, wenn die roten Lämpchen glühen, zieht hier die romantische Idylle einer Playboy Mansion ein. Eine Bar reiht sich an die andere, Restaurants, Kneipen und Liveklubs buhlen lautstark ums vergnügungswillige Publikum. Wem das alles nicht skurril genug ist: Der deutsche Aussteiger und Performancekünstler Rolf Schulz hat hier bis zu seinem Tod 2018 aus einem Hotelrohbau das »Castillo Mundo King« erschaffen, eine Art Mi aus Panoptikum und Museum. Sehr abgedreht – und zum Glück weiterhin besuchbar für Leute mit Humor. Was vergessen? Natürlich: Zigarren! In Santiago de los Caballeros (was ein Name!) ist das Zentrum der Tabakindustrie in der Dom Rep beheimatet, was der zweitgrößten Stadt der Insel Reichtum und schöne Kolonialhäuser bescherte, aber auch ein schickes Tabakmuseum. Angeblich werden in Santiago die besten Zigarren der Karibik produziert. Das behaupten jedenfalls Zigarrendreher wie Lionel Mendez, der uns im wunderbaren Àni Resort demonstriert, wie man so eine Zigarre in weniger als fünf Minuten dreht. Der Einwurf, auch der Kubaner verfüge über ganz formidable Zigarren, entlockt dem coolen Zigarrero nur ein verächtliches Schnauben. Er empfiehlt edenfalls, sich für die Heimreise mit einer wölferladung igarren einzudecken – nur mit dominikanischen, versteht sich. So weit sind wir allerdings noch nicht. Das elegante Àni Resort liegt in Río San Juan, einem ruhigen Teil der Dominikanischen Republik an der Nordküste zwischen Puerto Plata und Samaná. Der perfekte Ort, um sich ohne Ablenkung der magischen Wucht der Karibik hinzugeben: Wenige Touristen, vereinzelt gehobene Hotellerie, vor allem aber unberührte Palmenwälder vor der Kulisse eines wie gemalt wirkenden Meers. Die einzige ozielle Sehenswürdigkeit der Gegend ist die von Mangroven umgebene Laguna Gri Gri, eines der größten Vogelschutzgebiete der Welt. Eine Bootstour durch die Gewässer der Lagune ist vor allem am frühen Abend ein Erlebnis, wenn die Sonne langsam untergeht und die Mangrovenwälder in eine geheimnisvolle Lichtstimmung versetzt werden. Perfekte Instagram-Beute. Das gilt allerdings auch für die weniger bekannte Dudú-Lagune in der Nähe von Cabrera, in der Besucher im glasklaren (kühlen!) Wasser planschen oder ein kleines Höhlensystem besichtigen können. Alternative: Der ganz in der Nähe gelegene El Saltadero-Wasserfall. Auch hier kann man sich im Wasser tummeln und ein paar Runden drehen. Oder man klettert an den glitschigen Felsen entlang bis auf einen kleinen Vorsprung und springt von dort – zehn Meter, 15 Meter, wer misst da schon nach? – einfach mal runter. Niemand von uns erwägt diese Mutprobe ernsthaft. Nur Joseph, ein dominikanischer Halbwüchsiger, macht hier keine Gefangenen. Er ist erst fünfzehn und entweder sehr mutig oder sehr irre, denn er springt innerhalb von 15 Minuten gleich dreimal in diesen undurchsichtigen Abgrund. Wir würden ihm Geld zahlen, nur damit er damit aufhört. Allein auf den Vorsprung zu klettern, sieht aus unserer Perspektive gefährlich aus, vom Aufprall recht nah am Gestein mal ganz abgesehen. Doch Joseph taucht unverdrossen dreimal wieder auf, zieht sich aus dem Wasser und lacht so breit wie der Kühler eines Chevys. Und wenn er nur einen Satz Englisch sprechen könnte, wäre das ganz sicher: »Don’t worry, be happy!« INFO Die Dominikanische Republik ist ein Inselstaat in der Karibik, der sich die Insel Hispaniola – die zu den Großen Antillen gehört – mit Haiti teilt. Rund elf Millionen Einwohner leben dort, die Hauptstadt heißt Santo Domingo. Zeitverschiebung: MEZ – fünf Stunden. Beste Reisezeit: Dezember bis April. www.godominicanrepublic.com/de ANREISE Aufgepasst bei der Anreise mit dem Flugzeug: Die relativ kleine Dom Rep verfügt über acht (!) Flughäfen. Man sollte also wissen, in welcher Region man seinen Urlaub macht, weil Überlandfahrten im Bus in der Dom Rep kein uneingeschränktes Vergnügen sind. Direktflüge: Condor Frankfurt a. M.–Punta Cana ab € 329, Lufthansa Frankfurt a.M.–Puerto Plata ab € 650 Flugzeit: etwa zehn Stunden. www.lufthansa.com, www.condor.com SCHLAFEN ÀNI PRIVATE RESORT. Die Privatresidenz ist schon auf den ersten Blick besonders. Sie beansprucht eine ganze Halbinsel in der Provinz San Juan. Auch Service und Privatsphäre sind erstklassig. Das hat allerdings auch seinen Preis: In der Saison sind fünf Übernachtungen Pflicht und es müssen sechs der 14 Villen und Suiten gebucht werden. Preis auf Anfrage. https://aniprivate resorts.com/ani-dominican-republic/ herbst <strong>2023</strong> <strong>reisen</strong> <strong>EXCLUSIV</strong> 93