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Das kommunale Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Wissenschaft und Forschung<br />

Was kann E-Vergabe zu<br />

<strong>nachhaltige</strong>r öffentlicher <strong>Beschaffung</strong> beitragen?<br />

Die digitale Verwaltung wird langsam, aber sicher Realität. Andere europäische Staaten, aber<br />

auch Vorreiter in Deutschland, zeigen was möglich ist. Für die öffentliche <strong>Beschaffung</strong> und die<br />

damit verbundenen strategischen Ziele, wie Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, birgt die<br />

Digitalisierung viele Potentiale. 1<br />

Ein Beitrag von Tim Stoffel,<br />

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Institut <strong>für</strong> Entwicklungspolitik, DIE<br />

Wird bei der Umstellung von Abläufen und der Einführung<br />

neuer Instrumente die Umsetzung von Nachhaltigkeitskriterien in<br />

der Vergabe gleich mitgedacht, kann dies die Implementierungswahrscheinlichkeit<br />

erhöhen. Bisher bestehende Herausforderungen<br />

wie Monitoring sowie fehlende Sichtbarkeit von und Kommunikation<br />

über Nachhaltigkeit können durch<br />

elektronische Vergabesysteme leichter<br />

überwunden werden.<br />

Schritt <strong>für</strong> Schritt wurde die elektronische<br />

Vergabe verpflichtend, seit 2020 ist<br />

sie auch im Unterschwellenbereich anzuwenden.<br />

Der Stand der Umsetzung und<br />

der Grad der damit verbundenen Digitalisierung<br />

ist in Deutschland jedoch höchst<br />

unterschiedlich. 2 Viele beschränken sich<br />

auf die gesetzliche Mindestanforderung<br />

wie die elektronische Ausschreibung<br />

und die elektronische Rechnung, andere<br />

setzen bereits komplett elektronische<br />

Vergabesysteme um. Aus den bestehenden<br />

Erfahrungen mit E-Vergabe können<br />

fünf Bereiche identifiziert werden, die<br />

eine <strong>nachhaltige</strong> öffentliche <strong>Beschaffung</strong><br />

befördern oder unterstützen können.<br />

Erinnerungsfunktion<br />

Elektronische Plattformen, wie Systeme<br />

über die der Vergabeprozess gesteuert wird oder elektronische<br />

Kataloge, bieten die Chance, die Aufmerksamkeit von Beschaffenden<br />

wie Bedarfstragenden auf die Nachhaltigkeitskriterien zu lenken. So<br />

können sie nicht einfach außer Acht gelassen werden und sind selbst,<br />

wenn sie lediglich optional sind, immer präsent. Es gibt bereits elektronische<br />

Kataloge, wie z.B. von der Stadt Mainz, 3 in denen besonders<br />

<strong>nachhaltige</strong> Produkte gekennzeichnet sind<br />

oder sogar vor allen anderen Produkten<br />

angezeigt werden. Die Auswahl treffen die<br />

Bedarfsträger am Ende immer noch selbst;<br />

es ist aber direkt ersichtlich, welche <strong>nachhaltige</strong>n<br />

Alternativen es gibt.<br />

Die größten Potentiale der E-Vergabe<br />

<strong>für</strong> eine <strong>nachhaltige</strong> öffentliche<br />

<strong>Beschaffung</strong> liegen in der …<br />

• Erinnerungsfunktion<br />

• Datenerhebung<br />

• Informationsbereitstellung<br />

Datenerhebung<br />

Mit der Digitalisierung der Vergabe<br />

verbinden sich auch ganz allgemein<br />

Hoffnungen, einen besseren Überblick<br />

zu gewinnen. Viele Vergabestellen haben<br />

keine unmittelbar zugängliche Information<br />

über Produktmengen, Kosten und die<br />

Vergabekriterien ihrer Ausschreibungen<br />

und der letztendlich abgerufenen Produkte.<br />

Dies ist auch ein Hindernis <strong>für</strong> die Quantifizierung<br />

der <strong>nachhaltige</strong>n öffentlichen<br />

<strong>Beschaffung</strong> und diesbezügliche Zielentwicklung.<br />

Die Erfassung und einfache<br />

statistische Aufbereitung von Vergaben<br />

und Produkten mit ökologischen und<br />

sozialen Kriterien wird durch E-Vergabesysteme<br />

erleichtert. Entscheidend ist dabei aber auch, dass dies bei der<br />

• Erleichterungen beim Austausch<br />

mit dem Markt<br />

• Einbindung von Monitoring und<br />

Kontrolle<br />

14 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe04_21_Kommune.indd 14 06.04.21 13:44

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