25.01.2024 Aufrufe

Das kommunale Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Aus nationalen Kompetenzstellen<br />

Novelle der Vergabestatistikverordnung: Wo<strong>für</strong> die Zahlen<br />

gebraucht werden und warum sich der Aufwand lohnt<br />

Mit einem jährlichen Volumen von mindestens 350 Milliarden Euro stellt die öffentliche<br />

Auftragsvergabe von Bund, Ländern und Kommunen einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor dar.<br />

Gleichzeitig gibt es bis heute keine validen Daten darüber, wie sich die <strong>Beschaffung</strong>saktivitäten in<br />

Deutschland genau entfalten.<br />

Ein Beitrag von Matthias Berg, KOINNO<br />

Die Informationen der TED-Datenbank (Tenders Electronic<br />

Daily) sind an der Stelle nur bedingt hilfreich, da die „Unterschwellen-Vergaben“,<br />

also die Vergaben unterhalb des EU-Schwellenwertes<br />

von 214.000 Euro <strong>für</strong> Liefer- und Dienstleistungen (Stand Febr.<br />

<strong>2021</strong>), welche die deutliche Mehrheit der Vergaben in Deutschland<br />

ausmachen, gar nicht erfasst werden. Nur auf der Grundlage<br />

der Vergabestatistik können die volkswirtschaftliche Bedeutung der<br />

Vergabe öffentlicher Aufträge umfassend analysiert und Erkenntnisse<br />

<strong>für</strong> künftige vergabepolitische und -rechtliche Entscheidungen<br />

auf Bundes-, Landes- oder Kommunalebene gewonnen werden.<br />

Mit der im Jahr 2020 umfassend novellierten Vergabestatistikverordnung<br />

(VergStatVO) wird dem Informationsbegehren des<br />

Bundestages, der Bundesregierung, der Länder, der Europäischen<br />

Kommission, der Wissenschaft und der Wirtschaft Rechnung getragen.<br />

Neben dem Vergabevolumen und dessen Verteilung sind <strong>für</strong><br />

die Wirtschaftspolitik die Berücksichtigung von kleinen und mittleren<br />

Unternehmen sowie Nachhaltigkeitskriterien und innovative<br />

Aspekte von besonderem Interesse. Und auch die <strong>Beschaffung</strong>sstellen<br />

profitieren von den statistischen Auswertungen, um diese <strong>für</strong><br />

ihre <strong>Beschaffung</strong>splanung und -analyse zu nutzen.<br />

Vergabemanagementsysteme: Schnittstellen<br />

machen den Unterschied aus<br />

Mit Blick auf die Personalknappheit in öffentlichen <strong>Beschaffung</strong>sstellen<br />

sind Schnittstellen <strong>für</strong> die automatisierte Übermittlung<br />

der Statistikdaten essenziell. Ein doppelter Datenpflegeaufwand<br />

sollte vermieden werden, denn die benötigten Daten sind im Vergabetool<br />

im Rahmen der Ausschreibungen bereits erfasst worden.<br />

Aber: nicht alle Aufträge laufen über das Vergabemanagementsystem.<br />

Die Daten der „Unterschwellen-Vergaben“ dort manuell zu<br />

erfassen, bedeutet einen erheblichen Mehraufwand. Jedes Haus<br />

muss hier <strong>für</strong> sich entscheiden, welchen Stellenwert und welche<br />

Ressourcen das Datenmanagement einnehmen soll. Am Ende geht<br />

es darum, dass die <strong>Beschaffung</strong>sstellen ihre Prozesskosten im Griff<br />

behalten.<br />

Die meisten Anbieter von Vergabemanagementsystemen (VMS)<br />

bieten mittlerweile die automatisierte Statistikmeldung an – teils<br />

über ein Zusatzmodul, welches mit Extrakosten verbunden sein<br />

kann. Bei einigen Anbietern können auch Zusatzkosten <strong>für</strong> jede<br />

einzelne Meldung entstehen. Dies sollte bei der Gesamtkostenbetrachtung<br />

und Auswahl des VMS-Anbieters berücksichtigt werden.<br />

Freiwillig oder Verpflichtend:<br />

es kommt darauf an!<br />

Ab einem Auftragswert über 25.000 Euro besteht Meldepflicht.<br />

Bei den „Unterschwellen-Vergaben“ gilt dies allerdings nur<br />

<strong>für</strong> öffentliche Auftraggeber im Sinne des § 99 GWB. Weitere<br />

Voraussetzungen gemäß § 2 VergStatVO müssen ebenfalls erfüllt<br />

sein. Ob auch Zuschlagskriterien verpflichtend berichtet werden<br />

müssen, ist von der Auftragsart abhängig. Welche Daten gemeldet<br />

werden müssen und welche auf freiwilliger Basis übermittelt werden<br />

können, kann den Anhängen zur VergStatVO entnommen werden.<br />

Berichtsstelle: Dürfen es auch mehrere sein?<br />

Die öffentlichen Auftraggeber müssen eine Berichtstelle bestimmen,<br />

welche die Vergabedaten meldet. Diese kann in der<br />

Vergabe- bzw. <strong>Beschaffung</strong>sstelle selbst angesiedelt sein oder bei<br />

einem externen Dienstleister. Die Berichtsstelle muss beim Statistischen<br />

Bundesamt (Destatis) registriert werden. Bei einem dezentral<br />

16 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe04_21_Kommune.indd 16 06.04.21 13:44

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!