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Das kommunale Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

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Aus bundesweiten Initiativen<br />

Holz von Hier – Graue Energie bei der<br />

<strong>Beschaffung</strong> von Holzprodukten berücksichtigen<br />

Die Klimabilanz von Gebäuden hängt nicht nur vom Energieverbrauch, also der Roten Energie der<br />

Nutzungsphase ab. Je energieeffizienter die Heiz-/Kühltechnik in Gebäuden wird und je besser sie<br />

gedämmt sind, desto bedeutsamer wird die Graue Energie der Vorketten der verbauten Baustoffe<br />

und Produkte. Baustoffe, Bauelemente, Innenausbauten und Möbel sind in der Nutzungsphase<br />

inert. Sie verbrauchen hier weder Energie noch Rohstoffe, anders als beispielsweise Elektrogeräte,<br />

Heizungen oder Leuchtmittel. Dies ist bei nahezu allen Baustoffen heute der Fall.<br />

Ein Beitrag von Gabriele Bruckner und Philipp Strohmeier, HOLZ VON HIER<br />

Die Rote Energie ergibt sich aus dem Verbrauch an Strom und<br />

Wärme (EEV) in der Nutzungsphase des Gebäudes oder Produktes.<br />

<strong>Das</strong> „Rote CO2“ von Gebäuden ergibt sich im Wesentlichen aus<br />

EEV mal Faktoren zum Strommix des Landes und der Wärmequelle<br />

(Heizöl, Pellets). Die Graue Energie bzw. das „Graue CO 2<br />

“, ist der<br />

Energieverbrauch und die sich daraus ergebenden CO 2<br />

Emissionen<br />

der Vorketten aus Rohstoffgewinnung (Lebenszyklusphase A1),<br />

allen Transporten entlang der Verarbeitungsketten „cradle to gate“<br />

(A2), allen Produktionsprozessen (A3) und den Transporten von<br />

den letzten Herstellern in der Chain of Custody zum Bauplatz „gate<br />

to customer“ (A4). Diese, in der Regel <strong>für</strong> Konsumenten nicht oder<br />

kaum erkennbaren, Umweltbelastungen werden gemeinhin als indirekter<br />

Footprint bezeichnet.<br />

CO 2<br />

-Speicher im Holz: wann darf er<br />

angerechnet werden?<br />

Erst wenn ein Holzbau mit konsequent kurzen Wegen entlang<br />

der gesamten Prozesskette umgesetzt worden ist, kann sich das<br />

hohe Klimaschutzpotenzial von Holz so stark entfalten wie bei<br />

kaum einem anderen Baustoff. Da man dem Holz die Transportwege<br />

aber nicht ansieht und die Warenströme in den zunehmend<br />

globaler werdenden Arbeitsteilungen und Prozessen immer länger<br />

werden, ist eine Erfassung und Dokumentation der Transportwege<br />

von ausschlaggebender Bedeutung. Dieses Instrumentarium ist mit<br />

dem Umweltzeichen HOLZ VON HIER© (HVH) gegeben.<br />

Die Bedeutung von Transporten<br />

Der drittgrößte Verursacher des Klimawandels weltweit ist der<br />

zunehmend globalisierte Verkehr. Transporte sind ein entscheidender<br />

und effektiver Hebel, um CO 2<br />

Emissionen zu reduzieren.<br />

Holz sieht man die Transporte der Vorketten nicht an. Die realen<br />

Umweltwirkungen der Transporte in der Verarbeitungskette sind<br />

nur durch Nachweise wie HOLZ VON HIER© erfassbar.<br />

Ohne eine gezielte Gegensteuerung, nehmen die Entfernungen,<br />

über die Rohstoffe und Waren transportiert werden, kontinuierlich<br />

zu. Dies ist weder wirtschaftlich notwendig noch wird hierdurch<br />

wesentlich die Wirtschaftsleistung gesteigert.<br />

Umweltbezogene Aspekte in der Vergabe<br />

Galten früher umweltbezogene Anforderungen an zu beschaffende<br />

Produkte oder Dienstleistungen als ‚vergabefremd‘ so hat sich<br />

das seit der Änderung des Vergaberechts auf Basis der EU Richtlinie<br />

2014/24/UE grundlegend geändert. <strong>Das</strong> europäische und inzwischen<br />

auch national umgesetzte Vergaberecht erlaubt nicht nur eine solche<br />

52 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe04_21_Kommune.indd 52 06.04.21 13:45

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