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Das kommunale Magazin für nachhaltige Beschaffung, Ausgabe April 2021

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation. Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig! Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

Die öffentliche Beschaffung verantwortet pro Jahr ca. 500 Milliarden Umsatz. Angesichts von Klimawandel, Ressourcenknappheit und Menschenrechtsverletzungen ist die öffentliche Beschaffung in einer Transformation.

Sie sind Teil dieser Transformation und wollen sich über aktuelle Trends, Best Practices und Meinungen der Stakeholder in der öffentlichen Beschaffung informieren? Dann sind Sie hier richtig!

Das Magazin für nachhaltige Beschaffung informiert regelmäßig zu den Themen Vergabepraxis, nachhaltige öffentliche Beschaffung, GPP in Europa, Vergaberecht und veröffentlicht Interviews, Erkenntnisse aus der täglichen Praxis und gibt Tipps zum Einstieg und Vertiefung der öffentlichen nachhaltigen Beschaffung.

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Aus Kommunen<br />

Interview mit Gabriele Meusel<br />

Behörde <strong>für</strong> Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft, Hamburg<br />

Mit einem Einkaufsvolumen von rund 220 Millionen Euro jährlich kommt der Freien und Hansestadt<br />

Hamburg beim Umwelt- und Ressourcenschutz eine Vorbildfunktion bei der öffentlichen<br />

<strong>Beschaffung</strong> zu. In der Stadt ist <strong>nachhaltige</strong> <strong>Beschaffung</strong> ein Thema der Zukunft und die<br />

öffentliche Hand nimmt hier eine Vorbildfunktion ein. Bereits 2016 beschloss der Senat mit<br />

dem Leitfaden zur umweltverträglichen <strong>Beschaffung</strong> einen verbindlichen Kriterienkatalog, der<br />

ökologische Vorgaben <strong>für</strong> die Vergabe von Dienstleistungen und Waren wie Druckerpapier, Leuchtoder<br />

Reinigungsmittel, Wandfarben bis hin zu Dienstfahrzeugen oder Lebensmitteln konkretisiert.<br />

<strong>Das</strong> Interview führte Thomas Heine, SDG media GmbH<br />

Mit dem Leitfaden zur umweltverträglichen <strong>Beschaffung</strong><br />

(Umweltleitfaden) hat der Senat der Freien und<br />

Hansestadt Hamburg einen Kriterienkatalog verbindlich<br />

beschlossen, der ökologische Vorgaben <strong>für</strong> die Vergabe<br />

von Dienstleistungen und Waren konkretisiert. Wo steht<br />

die FH heute?<br />

In § 3b Abs. 1 des Hamburgischen Vergabegesetzes (HmbVgG)<br />

ist das Ziel festgelegt, dass Auftraggeber im Rahmen der <strong>Beschaffung</strong><br />

da<strong>für</strong> sorgen, dass bei Erstellung, Lieferung, Nutzung und Entsorgung<br />

der zu beschaffenden Gegenstände oder Leistungen negative<br />

Umweltauswirkungen vermieden oder verringert werden, soweit<br />

dies wirtschaftlich vertretbar ist. Die Wirtschaftlichkeit bestimmt<br />

sich nach den gesamten Kosten, die u.a. durch <strong>Beschaffung</strong>, Nutzung<br />

und Entsorgung anfallen. Damit fallen auch Umweltaspekte in die<br />

Bewertung der Wirtschaftlichkeit.<br />

Mit dem aktualisierten Leitfaden 2019 erhielten die<br />

Beschaffer*innen der Stadt konkrete Qualitätsbeschreibungen<br />

(sogenannte Produktvorgaben) an die Hand, die sie direkt in die<br />

Ausschreibungsunterlagen übernehmen können. Die geforderten<br />

Produkteigenschaften können von den Bietern vermehrt über Siegel<br />

wie Blauer Engel oder Eco Top Ten nachgewiesen werden. Obwohl<br />

die strengen TCO-Prüfsiegel keine gesetzliche Anforderung sind,<br />

werden sie in der IT <strong>Beschaffung</strong> angewendet.<br />

Für langlebige Produkte wie Kraftfahrzeuge werden Berechnungshilfen<br />

<strong>für</strong> sogenannte Lebenszyklus-Kostenanalysen als<br />

Arbeitshilfen zum Download zur Verfügung gestellt. Die Arbeitshilfen<br />

können von jedem Interessierten unter diesem Link abgerufen<br />

werden. https://t1p.de/a4h4<br />

Welche Rolle spielt in Hamburg die Schulung von<br />

Bedarfsträgern zur umweltverträglichen <strong>Beschaffung</strong>?<br />

Der Gedanke der Umweltvorsorge sollte innerhalb des Verwaltungshandelns<br />

zum selbstverständlichen Bestandteil werden. Die<br />

Kenntnisse hierzu werden im Rahmen von regelmäßigen Schulungsangeboten<br />

vermittelt. Nach nunmehr 4 Jahren ist dieser Gedanke<br />

deutlich bekannter im Verwaltungshandeln geworden. Dabei sind<br />

die <strong>Beschaffung</strong>sstellen mehr als nur Annahmestellen <strong>für</strong> Bestellungen<br />

der verschiedenen Bedarfsträger. Sie sind die Schlüsselstelle <strong>für</strong><br />

das umweltvertägliche/<strong>nachhaltige</strong> Wirtschaften der Kommune<br />

oder Verwaltungseinheit.<br />

Wie können kleinere Kommunen von der umweltvertäglichen<br />

/<strong>nachhaltige</strong>n <strong>Beschaffung</strong> in Hamburg<br />

profitieren?<br />

Mit produktbezogenen Empfehlungen möchten wir öffentliche<br />

Auftraggeber bei der <strong>Beschaffung</strong> unterstützen. Die FHH veröffentlicht<br />

ihre gut gelungenen Ausschreibungsunterlagen <strong>für</strong> eine<br />

<strong>nachhaltige</strong> <strong>Beschaffung</strong> auf den Webseiten der Kompetenzstelle<br />

<strong>für</strong> <strong>nachhaltige</strong> <strong>Beschaffung</strong>: https://t1p.de/s3hi<br />

22 Kleine Kniffe<br />

Kleine_Kniffe04_21_Kommune.indd 22 06.04.21 13:45

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