18.04.2024 Aufrufe

KÜCHENPLANER Ausgabe 3/4- 2024

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten mit einer über 50-jährigen Branchenerfahrung. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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Küchenverbände<br />

selbst für Kunststoffkanten wählbar ist und auf Wunsch<br />

mit nahtloser Nullfuge daherkommt. Matthias Rempp<br />

lässt es sich nicht nehmen, die dazugehörige, hochmoderne<br />

Maschine in der Fertigungshalle vorzuführen,<br />

die dank der neuen CNC Aggregate-Technik „Kantenverleimung<br />

auf ein neues Niveau hebt“. Tatsächlich ist<br />

mit der Schrägkantentechnik eine Verleimung in beliebiger<br />

Neigung möglich. Auch beim herkömmlichen<br />

Kantenanleimen kann programmgesteuert zwischen<br />

PU-Kleberauftrag und Nullfugentechnik gewählt werden.<br />

Was zunächst wahnsinnig technisch klingt, bietet<br />

nicht nur optisch den Vorteil der unsichtbaren Kante,<br />

die besonders bei weißen und schwarzen Küchen stark<br />

nachgefragt wird, weiß Matthias Rempp. Es ist zugleich<br />

auch eine Frage nach konsequenter Qualität und<br />

Stabilität: Während Rempp Küchen einen Leimfaden in<br />

der Produktion über die gesamte Kantenlänge spannt<br />

und damit zwei Möbelteile auf der entsprechenden<br />

Grundfläche miteinander verbindet, verleimt ein Großteil<br />

der Küchenindustrie lediglich die Dübellöcher mit<br />

dem Korpus. Die deutlich kleinere Stückzahl, die das<br />

Familienunternehmen pro Jahr produziert, lässt diese<br />

– geradezu hartnäckige – Hochwertigkeit im Detail zu.<br />

Zugleich ist der Küchenbauer damit in einer ganz eigenen<br />

Geschwindigkeit unterwegs.<br />

Weniger Küchen, mehr Wertigkeit<br />

Rund 4000 Küchen pro Jahr werden hier, mitten im beschaulichen<br />

Schwarzwald, gebaut und ausgeliefert. Die<br />

Zahl verharrt seit mehreren Jahren auf diesem Niveau,<br />

sagt Matthias Rempp. Zwar habe es auch Spitzen mit<br />

bis zu 5000 Küchen pro Jahr gegeben, doch mittlerweile<br />

sei der Wert einer Küche, trotz geringerer Produktionszahlen,<br />

gestiegen. „Es werden mehr Schränke pro<br />

Küche verbaut, auch die elektrischen Klappenbeschläge<br />

oder die Nachfragen nach der unsichtbaren Laserkante<br />

nehmen zu“, erläutert Matthias Rempp. Mit neuen<br />

Modellen, die in der hauseigenen Ausstellung auf<br />

rund 1200 Quadratmetern besichtigt werden können,<br />

setzt Rempp Küchen auch <strong>2024</strong> neue und wertige Impulse<br />

im Premiumküchensegment. Der Stil ist vorwiegend<br />

puristisch und setzt doch fast immer auf Holzarbeiten<br />

als herausstechendes Showroom-Element.<br />

Die unterschiedlichen Modelle zeigen sich im haptisch<br />

ansprechenden Lamellenraster, mit blau getönten<br />

Küchenfronten im Farbton „blu shaba“ oder als wohnliche<br />

Varianten mit spannendem Kantenprofil in „wildeiche<br />

natur“ und Nussbaum. Sorgfältig ausgearbeitete<br />

Kranzprofile, Glasleisten und RAL-Sondertöne, die<br />

auch für die Nischenrückwand angeboten werden, ergänzen<br />

das individuelle Portfolio. Dass diese Sonderanfertigungen,<br />

obschon sie nur 30 Prozent in der Fertigung<br />

neben den Standardlösungen ausmachen, für ein<br />

Unternehmen dieser Größe entscheidend sind, steht außer<br />

Frage. „Wir sind ein Exot im Süden“, sagt der Geschäftsführer,<br />

und spielt damit auf den Ballungsraum<br />

der Küchenindustrie in Ostwestfalen an. „Es hat aber<br />

seinen guten Grund, dass uns der Markt noch nicht wegeliminiert<br />

hat.“<br />

Schwierige Zeiten solide durchstehen<br />

Die aktuell schwierige Auftragslage gleicht das Unternehmen<br />

bislang mit den Erfolgen aus der Corona-Zeit<br />

aus. „Wir sind Schwaben. Wir sind sparsam“, entgegnet<br />

Matthias Rempp mit der ihm eigenen, ruhigen Art<br />

auf Nachfragen. Die Selbstfinanzierung der Firma lasse<br />

einen finanziellen Spielraum zu, wenngleich der Küchenbauer<br />

2023 einen Auftragsrückgang von 11 Prozent<br />

hinnehmen musste. Aktuell sei die Produktion<br />

mit rund 85 Prozent ausgelastet; rund 70 Prozent der<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeiteten allerdings<br />

in Kurzarbeit. Hierfür entfielen streckenweise Wochenstunden,<br />

die „unser Personal zum Teil noch aus der Corona-Zeit<br />

abbaut.“ Matthias Rempp gibt sich verhalten<br />

zuversichtlich. Wer in den vergangenen Jahren solide<br />

gewirtschaftet habe, der müsse so eine Zeit auch mal<br />

durchstehen, sagt der langjährige Unternehmer. Wie<br />

sich der aktuelle Preiskampf am Markt mit Großfläche<br />

und Kleinststudios gestalte? „Da habe ich schon wildere<br />

Zeiten erlebt.“ Mittlerweile ziehe der Auftragseingang,<br />

verglichen mit dem vierten Quartal 2023, auch<br />

schon wieder leicht an.<br />

Der ungewöhnliche Mix aus alten Maschinen und<br />

hochmodernem Produktionsstandort, aus Historie<br />

und Hingabe zu Innovationen, aus stoischer Ruhe und<br />

schwäbischer Sparsamkeit – all das macht Rempp Küchen<br />

vielleicht, hoffentlich, bestenfalls, zu einem Unternehmen,<br />

das die derzeitige Krise der Küchenbranche<br />

gut überwinden kann. Die alten Tischkreissägen<br />

aus den 1980er-Jahren sind jedenfalls immer noch tagtäglich<br />

in Gebrauch.<br />

Susanne Maerzke<br />

Moderner Showroom mit hochwertigen Küchenräumen mitten im<br />

Schwarzwald: Rempp Küchen behauptet sich als „Exot im Süden“.<br />

Foto: Maerzke<br />

Mit dem VDM auf Tour<br />

Organisiert wurde der Besuch bei Rempp Küchen, ebenso<br />

wie die Firmenbesichtigungen bei den Möbelherstellern<br />

Rolf Benz und Walter Knoll (siehe folgende Berichte),<br />

vom Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM).<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3/4/<strong>2024</strong>

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