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Capsaicinoide in frischem und verarbeitetem Gewürzpaprika

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DISKUSSION Seite 109<br />

Da <strong>in</strong> halbierten Früchten oder bei schneller Trocknung von Schnitzeln die Schärfe<br />

weitgehend erhalten bleibt, bei langsamer Trocknung von Schnitzeln dagegen weitgehend<br />

abgebaut wird, bietet sich hiermit e<strong>in</strong> zu überprüfender Weg für e<strong>in</strong>e Nacherntebehandlung<br />

zur Steuerung des Schärfegrades für das resultierende Paprikapulver.<br />

Paprikafrüchte werden bei der Herstellung von Pulvern zunächst nach der Nachreifung <strong>und</strong><br />

nach dem Waschen vorzerkle<strong>in</strong>ert <strong>und</strong> auf verschiedene Arten (Sonnentrocknung,<br />

Bandtrocknung) auf e<strong>in</strong>en Wassergehalt von 5-8 % getrocknet. Erst bei Bedarf wird diese<br />

„Halbware“ <strong>in</strong> den Paprikamühlen zu Paprikapulver weiterverarbeitet.<br />

Durch die Art der Trocknung (schnell, langsam) <strong>und</strong> durch die Wahl der Zerkle<strong>in</strong>erungsgröße<br />

der Früchte (halbe Früchte, sehr kle<strong>in</strong>e Fruchtstücke) kann der Schärfegrad e<strong>in</strong>es<br />

Paprikapulvers <strong>in</strong> die gewünschte Richtung bee<strong>in</strong>flußt werden. Der Hersteller kann also durch<br />

e<strong>in</strong>e gezielte Vorbehandlung der Paprika unterschiedliche Schärfequalitäten erzeugen. Läßt er<br />

die fe<strong>in</strong> zerkle<strong>in</strong>erten Früchte langsam trocknen, sollte es zu e<strong>in</strong>em langsamen<br />

Gewichtsverlust kommen, so daß das capsaic<strong>in</strong>oidabbauende Enzym später <strong>in</strong>aktiviert wird<br />

<strong>und</strong> damit der Abbau der Scharfstoffe über e<strong>in</strong>en längeren Zeitraum stattf<strong>in</strong>den kann. Die<br />

Folge sollte e<strong>in</strong> milderes Pulver se<strong>in</strong>. Anders beim raschen Trocknen, bei dem es zu e<strong>in</strong>em<br />

raschen Gewichtsverlust, also zu e<strong>in</strong>er schnellen Abnahme der Wassergehalte kommt. Das<br />

Enzym wird somit bereits nach kurzer Zeit <strong>in</strong>aktiviert, so daß schärfere Qualitäten erhalten<br />

werden können. Schärfere Pulver können auch bei der Trocknung <strong>in</strong>takter Früchte unabhängig<br />

von der Trocknungsgeschw<strong>in</strong>digkeit erhalten werden.<br />

E<strong>in</strong>en maximalen Capsaic<strong>in</strong>oidgehalt ermöglicht die Gefriertrocknung, bei der trotz<br />

Zerkle<strong>in</strong>erung der Früchte durch die schnelle Trocknung <strong>und</strong> das Arbeiten bei niedrigen<br />

Temperaturen die Scharfstoffkonzentration weitgehend erhalten bleibt (Tab. 45).<br />

Anfangsgehalt Gehalt nach Gefriertrocknung<br />

mg/kg mg/kg<br />

282,5 280,0<br />

Tab. 45: Capsaic<strong>in</strong>oidgehalte (mg/kg Frischgewicht) von Schnitzeln der 1. Studie vor <strong>und</strong><br />

nach Gefriertrocknung (Doppelbestimmung)

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