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Capsaicinoide in frischem und verarbeitetem Gewürzpaprika

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THEORETISCHER TEIL Seite 11<br />

Iwai et al. erhielten vergleichbare Ergebnisse. Sie bauten auf <strong>in</strong>stitutseigenen Feldern Früchte<br />

der Varietät C. annuum var. annuum cv. Karayatsubusa, e<strong>in</strong>er sehr scharfen Paprikavarietät,<br />

an. Dabei stellten sie fest, daß die Capsaic<strong>in</strong>oidproduktion erst nach etwa 20 Tagen nach der<br />

Blüte e<strong>in</strong>setzt, dann e<strong>in</strong> Maximum um den 40. Tag nach der Blüte erreicht <strong>und</strong> nach etwa<br />

50 Tagen nach der Blüte abnimmt, wenn e<strong>in</strong>e starke Carot<strong>in</strong>oidproduktion beg<strong>in</strong>nt. 37 E<strong>in</strong> Jahr<br />

später angebaut, konnten die <strong>Capsaic<strong>in</strong>oide</strong> bereits nach 15 Tagen nach der Blüte<br />

nachgewiesen werden. Die maximalen Capsaic<strong>in</strong>oidgehalte wurden hierbei 25 Tage nach der<br />

Blüte gef<strong>und</strong>en. 38 In früheren Studien untersuchten Iwai et al. den E<strong>in</strong>fluß von Licht auf den<br />

Capsaic<strong>in</strong>oidgehalt. 39 Dabei wurden gekaufte Früchte unter zwei verschiedenen Bed<strong>in</strong>gungen<br />

nachgereift: e<strong>in</strong> Teil wurde mit Licht bestrahlt, der andere Teil im Dunkeln nachgereift. Die<br />

Früchte dieser Varietät (C. annuum var. grossum) entwickeln normalerweise kaum Schärfe.<br />

Unter Lichtbestrahlung jedoch konnten bereits um den 4. Tag der Nachreife <strong>Capsaic<strong>in</strong>oide</strong><br />

nachgewiesen werden. Interessant war, daß es bei Nordihydro- <strong>und</strong> Dihydrocapsaic<strong>in</strong><br />

prozentual zu e<strong>in</strong>er Zunahme bis zum 10. Tag kam, während Capsaic<strong>in</strong> abnahm, so daß<br />

Capsaic<strong>in</strong> <strong>in</strong> den am längsten gereiften Früchten am wenigsten vorhanden war (Tab. 3).<br />

Nachreifung (Tage)<br />

0 4 7 10<br />

<strong>Capsaic<strong>in</strong>oide</strong> mg/kg % mg/kg % mg/kg % mg/kg %<br />

DC nd 0,009 35 0,064 46 0,084 44<br />

NDC nd 0,004 15 0,024 17 0,059 31<br />

C nd 0,013 50 0,052 37 0,047 25<br />

Tab. 3: Capsaic<strong>in</strong>oidgehalte (mg/kg getrockneter Plazenta mit Scheidewänden) <strong>und</strong> -muster<br />

unter Lichtbestrahlung nachgereifter Früchte; nd: nicht nachweisbar 39<br />

Nordihydrocapsaic<strong>in</strong> machte nach 10 Tagen 31 % der Gesamtcapsaic<strong>in</strong>oide aus, während es <strong>in</strong><br />

natürlich gereiften Früchten nur zu etwa 7-15 % vertreten ist. Wurde im Dunkeln nachgereift,<br />

konnten ke<strong>in</strong>e <strong>Capsaic<strong>in</strong>oide</strong> detektiert werden. Damit konnte gezeigt werden, daß <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Nachreifung Licht ansche<strong>in</strong>end e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluß auf die Scharfstoffkonzentration <strong>und</strong> das<br />

-muster hat.<br />

Auch Estrada et al. haben sich <strong>in</strong>tensiv mit der Capsaic<strong>in</strong>oidproduktion während Wachstum<br />

<strong>und</strong> Reifung befaßt. 40-44 Sie fanden ebenfalls e<strong>in</strong>e Abhängigkeit des Capsaic<strong>in</strong>oidgehaltes<br />

vom Alter der Früchte, wobei sie <strong>in</strong> den verschiedenen Anbaustudien jeweils dieselbe Varietät<br />

(C. annuum var. annuum cv. Padrón) verwendeten. Sie ernteten alle 7 Tage Früchte,<br />

beg<strong>in</strong>nend vom 14. Tag nach der Blüte bis zum 35. bzw. 42. Tag nach der Blüte,

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