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1932<br />

Neuwahl <strong>der</strong><br />

Gemeindevertretung<br />

Die Zeit, beginnend mit Ende März, April und Anfang Mai, stand bereits im<br />

politischen Leben von Karbitz im Zeichen <strong>der</strong> immer näher rückenden<br />

Neuwahl <strong>der</strong> Gemeindevertretung. Man hörte bereits von stattgefundenen<br />

Besprechungen <strong>der</strong> einzelnen Parteien über das gegenseitige Verhalten bei<br />

<strong>der</strong> Neuwahl. Die Rechtsparteien machten den Versuch, eine Einheitsliste<br />

auf<strong>zu</strong>stellen, welcher jedoch an dem bereits sprichwörtlich bekannten<br />

Parteizwist <strong>der</strong> Deutschen sich nicht <strong>zu</strong>r Wirklichkeit durch<strong>zu</strong>dringen<br />

konnte. Beispielgehend hiefür waren die tschechischen Parteien, die auf<br />

Grund einer bereits Ende März stattgefundenen gemeinsamen Besprechung<br />

sich <strong>zu</strong> einem einheitlichen Vorgehen bei <strong>der</strong> Neuwahl entschlossen.<br />

Am 22. Mai fand die Wahl <strong>der</strong> neuen Gemeindevertretung statt, bei<br />

welcher insgesamt 3.796 Stimmen abgegeben wurden, sodass die Wahlzahl<br />

104 Stimmen betrug. Was den Charakter des Wahlkampfes anbelangt,<br />

muss im Gegensatz <strong>zu</strong>r Kampfmethode bei <strong>der</strong> letzten Wahl rühmlich<br />

hervorgehoben werden, dass sämtliche Parteien sich des Ernstes <strong>der</strong><br />

Jetztzeit bewusst, lediglich durch Entwicklungen <strong>der</strong> einzelnen<br />

Parteiprogramme und nicht wie bei <strong>der</strong> letzten Wahl in Form personaler<br />

Anfeindungen den Wahlkampf führten, mit Ausnahme eines allerdings<br />

we<strong>der</strong> von einer Partei noch einer Privatperson gefestigten Flugzettels,<br />

dessen allgemein als verwerflich <strong>zu</strong> bezeichnen<strong>der</strong> Inhalt sich gegen den<br />

Spitzenkandidaten <strong>der</strong> Liste 10 richtete. Eingebracht wurde 10 Listen um 2<br />

weniger gegenüber <strong>der</strong> letzten Wahl. L1 Kommunisten, L2 Deutsche<br />

Nationalsozialisten, L3 Deutsche Sozialdemokraten, L4 Tschechischen<br />

Sozialdemokraten, L5 Deutsch Demokraten, L6 Vereinigten tschechische<br />

Parteien, L7 Deutsche christlichsoziale Partei, L8 Deutsche<br />

Wahlgemeinschaft / Bund <strong>der</strong> Land-wirte, Deutsche Gewerbe und<br />

Handelspartei, Deutsche unpolitische Wirtschaftsgruppe/ L9 Deutsche<br />

Nationalpartei, L10 Deutsche Wahlgruppe für gemeindewirtschaftliche<br />

Arbeit. Der Wahltag verlief ohne einen ernstlichen Zwischenfall und<br />

brachte einen gewaltigen Zuwachs <strong>der</strong> radikalen sozialistischen Parteien<br />

rechts sowie links, was daraus hervorgeht, dass die Kommunisten einen<br />

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