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Gleichstellungspolitik kontrovers - eine Argumentationshilfe

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Wirtschafts- und Sozialpolitik<br />

keit und Weiblichkeit weitere gesellschaf tliche<br />

Hierarchien wider: Was in der Dominanzkultur<br />

(Rommelspacher 1995) als „natürliche“ und<br />

„gute“ Weiblichkeit und Männlichkeit konstruiert<br />

wird, wird implizit zugleich mit WeißSein9 ,<br />

Heterosexualität und Mittelklasse assoziiert. Dominante<br />

Geschlechternormen tragen deshalb<br />

auch zur Aufrechterhaltung rassistischer, klassenhierarchischer<br />

und heteronormativer Hierarchien<br />

bei (Butler 1991; Dietze et al. 2006; hooks<br />

2000a; Hill Collins 1990). Und schließlich führen<br />

sie zu sozialen Ausschlüssen von und Zwängen<br />

für Personen, die diesen Anforderungen an<br />

„Männlichkeit“ und „Weiblichkeit“ nicht entsprechen<br />

(polymorph 2002; Butler 1991) – weil<br />

2.7 Literaturverzeichnis<br />

9 Siehe Fußnote 8.<br />

sie sich anders identifi zieren, fühlen, kleiden,<br />

bewegen, verlieben; weil sie anders aussehen,<br />

sprechen oder arbeiten u.v.m. Aus Geschlechternormen<br />

können dann Diskriminierungen<br />

(-> Glossar), Abwertungen, Unsichtbarkeit und<br />

Gewalterfahrungen resultieren.<br />

Es gilt also, diese nur scheinbar „freien“ und<br />

„natürlichen“ Geschlechtsidentitäten zu hinterfragen<br />

und herauszufordern. Mit feministischen<br />

Bildungsprogrammen, mit feministischer Kunst<br />

und Politik, die Herstellung von Geschlecht hinterfragen,<br />

werden solche Geschlechternormierungen<br />

und Geschlechterzwänge sichtbar gemacht<br />

und kritisiert. Das bedeutet nicht weniger, sondern<br />

mehr geschlechtliche Freiheit für alle!<br />

Acker, Joan 1990: Hierarchies, Jobs, Bodies. A Theory of Gendered Organizations, in: Gender and Society,<br />

Bd. 4, Nr. 2, S. 139 - 148.<br />

Berger, Nico J.; Hark, Sabine; Engel, Antke; Genschel, Corinna; Schäfer, Eva 2000: Queering Demokratie.<br />

Sexuelle Politiken, Berlin.<br />

BMFSFJ 2005: Gender Datenreport, München,<br />

http://www.bmfsfj.de/Publikationen/genderreport/root.html (3.12.2010).<br />

BMFSFJ 2009: Führungskräfte-Monitor 2001 - 2006 (Forschungsreihe Band 7), Baden-Baden,<br />

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/Service/Publikationen/publikationen,did=121458.html (3.12.2010).<br />

BMFSFJ 2010a: Frauen in Führungspositionen,<br />

http://www.bmfsfj.de/BMFSFJ/gleichstellung,did=88098.html, (3.12.2010).<br />

BMFSJ 2010b: Frauen im Wissenschaftssystem 2010, http://www.bmbf.de/de/494.php (3.12.2010).<br />

Butler, Judith 1991: Das Unbehagen der Geschlechter, Frankfurt am Main.<br />

Connell, Raewyn 1995: The State, Gender and Sexual Politics: Theory and Appraisal, in: Radke,<br />

H. Lorraine; Stam, Hendrikus J. (Hrsg.): Power / Gender. Social Relations in Theory and Practice,<br />

London, S. 136 - 172.<br />

Dennert, Gabriele; Leidinger, Christiane; Rauchut, Franziska 2007: In Bewegung bleiben. 100 Jahre<br />

Politik, Kultur und Geschichte von Lesben, Berlin.<br />

Deutscher Journalistinnenbund 2010: Global Monitoring Media Project 2010: 15 Jahre nach Peking,<br />

http://www.journalistinnen.de/aktuell/GMMP2010Auswertung.pdf (3.12.2010).<br />

Dietze, Gaby; Hornscheidt, Antje; Palm, Kerstin; Walgenbach, Katharina (Hrsg.) 2000: Gender als<br />

interdependente Kategorie. Intersektionalität – Diversität – Heterogenität, Opladen.<br />

Dölling, Irene 1991: Der Mensch und sein Weib. Frauen- und Männerbilder. Geschichtliche Ursprünge<br />

und Perspektiven, Berlin.<br />

WISO<br />

Diskurs<br />

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