Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien
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Abbildung 3-8: Das durchschnittliche politische Interesse Erwachsener und<br />
Jugendlicher mit Migrationshintergrund im Vergleich<br />
Quelle: Kroh 2006: 190<br />
ABSCHLUSSBERICHT<br />
Geringes Interesse an Politik bekunden rund 50% der MigrantInnen (im Vergleich dazu<br />
etwa ein Drittel der Deutschen), hohes Interesse 10 – 14% (17% bis 24% der Deutschen)<br />
(vgl. Gille und Krüger 2000: 408). Auffällig sind neben dem niedrigeren Niveau politischen<br />
Interesses die beinahe gleichen Werte von Jugendlichen und Erwachsenen mit<br />
Migrationshintergrund. Dieses Bild weicht vom gewohnten Verhältnis zwischen<br />
Jugendlichen und Erwachsenen ab, und weist darauf hin, dass die Entwicklung<br />
politischen Interesses von Sozialisationsform, -ort (z.B. Schulbesuch) und<br />
Aufenthaltsdauer abhängt.<br />
Welchem Land gilt aber das eigentliche politische Interesse? Es kann sowohl dem<br />
Aufnahme- als auch dem Herkunftsland gelten, tendenziell scheinen Jugendliche, die<br />
Interesse für politische Probleme zeigen, sowohl für jene des Aufnahme- als auch für jene<br />
des Herkunftslandes offen zu sein. Die Entwicklung des Interesses wird allerdings durch<br />
verschiedene soziale und gesellschaftliche Institutionen wie Familie und Schule<br />
mitgeformt (vgl. Karlhofer 2000: 100ff). Außerdem artikulieren Jugendliche mit<br />
Migrationshintergrund mit deutlicheren Bleibeabsichten (im Aufnahmeland) mehr<br />
Interesse für die Politik des Aufnahmelandes.<br />
ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 100