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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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ABSCHLUSSBERICHT<br />

• Und sie sollten sich unter Berücksichtigung der Problemsicht Jugendlicher mit<br />

brennenden Fragen zu Ausbildung und Arbeitswelt beschäftigen.<br />

Dieser dienstleistungsorientierte und stark institutionenpolitisch geprägte Politikbegriff der<br />

Jugendlichen ist an das gesellschaftspolitische Ziel, Partizipation zu fördern und<br />

Jugendliche stärker an gesellschaftlichen Gestaltungs- und/oder politischen<br />

Entscheidungsprozessen zu beteiligen, nur bedingt anschlussfähig. Mit anderen Worten:<br />

Politische Bildung und Partizipationsförderung muss sich dessen bewusst sein, dass<br />

Politik und Partizipation für die Mehrheit der österreichischen Jugendlichen zwei<br />

tendenziell getrennte Welten markieren. Aufgabe und Herausforderung der politischen<br />

Bildung wie auch Partizipationsförderung ist es, die Verbindungslinie zwischen diesen aus<br />

Sicht der Jugendlichen getrennten Welten aufzuzeigen und in ihrer konkreten, alltäglichen<br />

Bedeutung für jeden Einzelnen/jede Einzelne anschaulich zu machen.<br />

Besondere Berücksichtigung finden sollten dabei zwei Kernbefunde der Jugend- und<br />

Politikforschung, die in der Debatte um Politikvermittlung, politische Bildungsarbeit und<br />

Beteiligungsförderung lange Zeit unberücksichtigt blieben: nämlich, dass die Politikdistanz<br />

im bildungsfernen Segment besonders ausgeprägt bzw. das Politikinteresse hier<br />

besonders gering ist und dass Mädchen generell eine größere Distanz gegenüber der<br />

Institutionenpolitik und deren RepräsentantInnen entwickeln als Jungs. (BMSG 2003b)<br />

2. Beteiligungsförderung in der Zielgruppe „überzeugte,<br />

passive DemokratInnen“<br />

Trotz skeptischer Haltung gegenüber den RepräsentantInnen der Institutionenpolitik<br />

und/oder enttäuschter Erwartungen an die Jugendpolitik(erInnen) tun österreichische<br />

Jugendliche ein klares Bekenntnis zur <strong>Demokratie</strong>: 9 von 10 österreichischen<br />

Jugendlichen im Alter von 14 bis 19 Jahren geben an, froh darüber zu sein, dass sie in<br />

einer <strong>Demokratie</strong> leben (GfK Austria 2007: 37f). Alles in allem sind sie – ähnlich wie<br />

deutsche Jugendliche – großteils „überzeugte, aber passive Demokraten“ (Dt. Shell 2002:<br />

216). Nur eine vergleichsweise kleine Gruppe sieht Politik als Gestaltungsraum und hat<br />

hohe Motivation, sich in einem im engeren Sinne politischen Kontext an<br />

gesellschaftspolitischen Gestaltungsprozessen zu beteiligen. (vgl. Großegger/Zentner<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 16

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