Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien
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1.1 Themeninteressen und Informationsdefizite von Jugendlichen<br />
ABSCHLUSSBERICHT<br />
Jugendliche integrieren das Internet und Web 2.0-Technologien selbstverständlich in<br />
ihren Alltag, wonach sich ihre Freizeit aus „Menschen plus Medien plus Technologien“<br />
(vgl. Großegger/Heinzelmaier 2007, 129) konzipiert. Die Technik nimmt im<br />
Freizeitverhalten der Jugendlichen einen immer höheren Stellenwert ein. (vgl. Shell<br />
Jugendstudie 2006, 77) Aus dem enormen Angebot an Medieninhalten wählen die<br />
Jugendlichen abhängig von ihren zeitlichen Ressourcen aus. Diese Inhalte müssen sich<br />
an den Themeninteressen der Jugendlichen orientieren und entsprechend gestaltet sein,<br />
um den kommerziellen Online-Applikationen, die mit der Zielgruppe Jugend finanzielle<br />
Gewinne erzielen, und deshalb den passenden Kommunikationsstil sowie das geeignete<br />
Design und Inhalte verwenden (vgl. Großegger/Heinzelmaier 2007, 164), die Stirn bieten<br />
zu können. Denn die Jugendlichen wählen nach ihren eigenen Interessen aus und nicht<br />
aufgrund von dem, was Erwachsene für sie als wünschenswert erachten.<br />
In Folge sollen die Themeninteressen und in weiterer Folge Informationsdefizite der<br />
Jugendlichen in Österreich genauer analysiert werden, um eventuelle Andockstellen für<br />
die Politische Bildung bzw. von demokratisch-partizipativen Inhalten für und von<br />
Jugendlichen durch Web 2.0 zu generieren.<br />
1.1.1 Politisches Interesse der Jugendlichen in Österreich<br />
Jugendliche stehen den klassischen Partizipationsformen, die nach wie vor durch Wahlen<br />
und Parteipolitik bestimmt sind sowie (partei-) politischen Prozessen generell eher<br />
skeptisch gegenüber. Die Politik nimmt in ihrer Lebensplanung einen geringen bis<br />
überhaupt keinen Stellenwert ein, im Jahr 2007 wurde diesbezüglich sogar ein absoluter<br />
Tiefpunkt erreicht (vgl. Gfk 2007, 9). Das Politikverständnis der Jugendlichen ist allgemein<br />
sehr institutionell geprägt und vorwiegend auf medienvermittelte Parteipolitik beschränkt,<br />
wodurch kaum Möglichkeiten der politischen Partizipation damit verbunden werden.<br />
Dadurch entwickeln Jugendliche ein sehr distanziertes Verhältnis zur Politik, das sich<br />
nicht an ihrer Lebenswelt orientiert und in keinem direkten Zusammenhang mit ihrem<br />
Alltag steht.<br />
ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 34