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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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ABSCHLUSSBERICHT<br />

Die Jugendpolitik oder Jugendpartizipation wurde in den vergangenen Jahren verstärkt<br />

gefordert, unter anderem aufgrund der Erkenntnis, dass die Fähigkeit eine eigene<br />

Perspektive mit der einer anderen Person zu koordinieren und Entscheidungen zu treffen<br />

bereits ab dem 9. bis zum 15. Lebensjahr entwickelt wird (vgl. Hart 1997, 31f). Mit der<br />

Senkung des Wahlalters auf 16 Jahre in Österreich wurde in dieser Hinsicht ein<br />

wesentlicher Schritt in Richtung Jugendpartizipation gesetzt. Wenn es dabei nicht nur<br />

darum gehen soll, Partizipation nur auf die Wahlen zu beschränken, sondern auch darum,<br />

die Jugendlichen tatsächlich aktiv in das politische Geschehen einzubinden und somit<br />

einer wachsenden Politikverdrossenheit entgegenzuwirken, dann können die neuen<br />

Informations- und Kommunikationstechnologien einen wesentlichen Beitrag dazu leisten.<br />

Da Jugendliche den traditionellen Partizipationsformen eher skeptisch gegenüberstehen,<br />

spielt der Einsatz des Internet und von Web2.0-Technologien eine wesentliche Rolle.<br />

Kinder und Jugendliche wachsen selbstverständlich mit diesen neuen Medien auf,<br />

wodurch die konkrete Anwendung des vorhandenen demokratischen Potentials ein<br />

wesentliches Kriterium darstellen kann, um die Partizipationsbereitschaft der<br />

Jugendlichen zu erhöhen. Voraussetzung dafür sind geeignete Anwendungsstrategien,<br />

die das demokratisch-partizipative Potential der IKT nutzen und das notwendige<br />

Bekenntnis des existierenden politischen Systems, diesem Potential auch den ihm<br />

zustehenden Spielraum einzuräumen. Das bedeutet jedoch auch eine Veränderung der<br />

politischen Kultur insgesamt. Das demokratische Potential der neuen Medien ist immer<br />

nur so groß, wie es die vorherrschende politische Kultur zulässt.<br />

Im Folgenden geht es nun darum, das konkrete Potential der neuen Informations- und<br />

Kommunikationstechnologien für die Vorbereitung und Einbeziehung Jugendlicher in<br />

gesellschaftspolitische Entscheidungsprozesse zu beleuchten. Dabei gehen wir von<br />

einem deliberativ-partizipatorischen <strong>Demokratie</strong>begriff aus, der eDemocracy als<br />

Instrument der dialogorientierten Einbeziehung von BürgerInnen in die Gesetzgebung, als<br />

auch das soziale und politische Training als Voraussetzung für deliberative Politik<br />

umfasst. Gleichzeitig bedeutet das nicht eine Abkehr von dem vorherrschenden<br />

Politikmodell einer repräsentativen <strong>Demokratie</strong>, sondern vielmehr deren Erweiterung<br />

durch die Integration des demokratisch-partizipativen Potentials der neuen Technologien.<br />

Im Zusammenhang mit Jugendlichen wollen wir zunächst die inhaltliche, technische und<br />

partizipative Orientierung von Jugendlichen näher erläutern, um daran anschließend<br />

konkrete Empfehlungen für eParticipation von Jugendlichen formulieren zu können.<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 33

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