10.01.2013 Aufrufe

Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

ABSCHLUSSBERICHT<br />

sehr wohl beteiligen, jedoch unter der Voraussetzung, dass ihr Interesse durch die<br />

angebotenen Partizipationsmaßnahmen geweckt wird. Sobald Jugendliche das<br />

angestrebte Ziel erreicht haben, lässt auch ihre Beteiligung nach. Jugendliche agieren<br />

sehr problemorientiert, als Motivation hinter ihrem Engagement steht an erster Stelle die<br />

Umsetzung ihrer Ideen und Vorhaben, weniger der Wunsch oder das Bedürfnis, sich<br />

parteipolitisch oder gemeindepolitisch zu engagieren. Es entspricht nicht den Tatsachen,<br />

wenn man den Jugendlichen ein generelles Desinteresse unterstellt, denn auch<br />

PolitikerInnen sind für den Erfolg einer Beteiligungskultur verantwortlich.<br />

Ich glaube schon, dass Parteien, PolitikerInnen selber eine gewisse<br />

Verantwortung haben. Es läuft sicherlich nicht alles ideal ab. Es passieren<br />

Dinge, die nicht passieren sollten. Jeder und jede sollte bei sich selber schauen<br />

und darf nicht sagen, die Jugend interessiert eh nichts. Das ist kontraproduktiv<br />

und einfach auch eine falsche Einschätzung.<br />

Abweichend vom Befund der Studie „mitWirkung“ ist – jedenfalls auf Grundlage der im<br />

Rahmen der für dieses Projekt geführten Interviews – nur ein bedingter Zusammenhang<br />

zwischen der Gemeindegröße und der Vielfalt an Beteiligungsangeboten festzustellen.<br />

Die Annahme, wonach das Angebot proportional zur EinwohnerInnenzahl zunimmt, ist<br />

grundsätzlich richtig, zugleich aber auch zu relativieren. Die Vielfalt der<br />

Beteiligungsangebote hängt ohne Frage auch von strukturellen Gegebenheiten der<br />

Gemeinden ab. Sie steht und fällt aber darüber hinaus auch – und zwar unabhängig von<br />

der Gemeindegröße – mit dem Idealismus, dem Engagement und der Motivation<br />

einzelner ProjektleiterInnen, PolitikerInnen und Verantwortlichen in der Jugendarbeit. Erst<br />

durch diesen persönlichen Einsatz können Aktivitäten und Maßnahmen zur<br />

Jugendbeteiligung gesetzt werden. Sie tragen maßgeblich zu einer aktiven<br />

Beteiligungskultur bei.<br />

Eine wichtige Bestimmungsgröße für Jugendbeteiligung ist offenkundig das im<br />

Nahbereich einer Gemeinde vorhandene Schulangebot. Laut Meinung der ExpertInnen<br />

lässt sich ein positiver Zusammenhang zwischen den vor Ort vorhandenen<br />

Höherbildenden Schulen und dem Partizipationsverhalten von Jugendlichen feststellen.<br />

Der Grundtenor geht dahin, dass sich vor allem SchülerInnen einer weiterführenden<br />

Schule besonders intensiv politisch engagieren:<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 145

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!