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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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ABSCHLUSSBERICHT<br />

wir an einem Punkt der Durchdringung angelangt, wo eher die zweite Position zu<br />

favorisieren ist, allerdings mit begleitenden Maßnahmen für Jugendliche, die über<br />

keinen eigenen Zugang verfügen.<br />

Die Jugendlichen sind auch hinsichtlich ihrer Mediennutzung (traditionelle und neue<br />

Medien) sehr heterogen, weshalb auch hier eine Differenzierung sinnvoll ist. Der ARD-<br />

Forschungsdienst unterscheidet in folgende Kategorien: Die „Integrierenden“ bestehen<br />

hauptsächlich aus 14- bis 16-Jährigen Jugendlichen, die Medien als<br />

Spezialisierungsraum, um ihre Kenntnisse und Fähigkeiten zu vertiefen, benutzen. Die<br />

„Außengeleiteten“ sind charakterisiert durch einen geringen Bildungsgrad, bezeichnen<br />

Medien als Konsumraum, in dem sie populäre Angebote nützen und sich stark von<br />

ihren Peer-Gruppen beeinflussen lassen. Die „Expandierenden“ besitzen oft einen<br />

hohen Bildungshintergrund und sehen die Medien als Lebensraum und bezeichnen<br />

das Internet als sehr wichtig. Bei den „Kreativen“ steht der gestalterische Aspekt im<br />

Vordergrund und sie verfügen auch über ein hohes technisches Wissen. Die<br />

„Missionierenden“ verwenden die Medien für die Präsentation und Verbreitung ihrer<br />

Interessen und Überzeugungen. (vgl. ARD-Forschungsdienst 2007, 232f)<br />

Jugendliche unterscheiden sich also durch umfangreiche Differenzierungsmerkmale,<br />

die im Kontext der jeweiligen Projekte berücksichtigt und entsprechend unterschiedlich<br />

umgesetzt werden müssen. Das macht erfolgreiche Projekte zur verstärkten Integration<br />

Jugendlicher in den politischen Entscheidungsprozess mittels neuer Medien zeitlich<br />

und finanziell aufwändig. Die Konzeption des Einsatzes neuer Technologien für<br />

eParticipation muss die Segmentierung der Jugendlichen in Anbetracht der jeweiligen<br />

Zielsetzung berücksichtigen. „Zielgruppenorientierung ist (…) heute ein Muss“<br />

(Großegger 2005, 16), da die Annahme von Informations- bzw.<br />

Partizipationsangeboten von den soziokulturellen Faktoren der jeweiligen<br />

Jugendgruppe abhängig ist. Dazu gehört beispielsweise bereits die Auswahl des<br />

Medienkanals, die besonders in Anbetracht der Informationsdefizite spezifischer<br />

Gruppen signifikant wird. Zielgruppenorientierung kann allerdings auch dazu führen,<br />

dass leichter erreichbare Jugendliche (z.B. SchülerInnen in Schulen) vermehrt von<br />

einzelnen Projekten berücksichtigt werden, als disperse Jugendliche, wie zum Beispiel<br />

Lehrlinge in unterschiedlichen Betrieben.<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 41

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