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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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ABSCHLUSSBERICHT<br />

Schulungen für die Lehrenden dürfen dabei nicht nur den technischen Aspekt umfassen,<br />

sondern auch die Nutzung der Technologien und die Kompetenz sich als Lehrkraft<br />

zurückzunehmen bzw. von den herkömmlichen Top-down-Strukturen abzuweichen. (vgl.<br />

Köhler 2007) Mit der physikalischen Abwesenheit der LehrerInnen brauchen<br />

SchülerInnen folgende Kompetenzen, um mit der neuen „Unterrichtssituation<br />

umzugehen“: Eigenmotivation, Selbstdisziplin, Unabhängigkeit, Überzeugung. (vgl.<br />

Juszcyk 2007) Livingstone (2002) ergänzt mit: gute Argumentation, Entscheidungen<br />

treffen, Unterschiede erkennen, kritische Analyse, Vorstellungskraft und die richtigen<br />

Fragen stellen. Um diese Kompetenzen zu fördern, braucht es ein effektives Lernumfeld:<br />

Interaktivität und Interdisziplinarität statt linear aneinander gereihter Unterrichtseinheiten,<br />

Unterstützung durch Instruktionen, Problem- und Fragenorientierung, Unterstützung<br />

durch den/die Lehrer/in, Verhandlung, Flexibilität, technische Unterstützung und<br />

Ergonomie.<br />

Diese Faktoren finden in Österreich zwar zunehmend Eingang in die Bildungsdiskussion,<br />

deren Umsetzung scheint aufgrund der vorherrschenden Einflussstrukturen mittelfristig<br />

nicht realistisch. Auch die Eignungsfrage für den Lehrberuf darf im Zuge der aktuellen<br />

Bildungsdebatte wieder gestellt werden, müsste aber neben Fragen des<br />

Persönlichkeitsprofils und der didaktischen Qualifikation, um Prädispositionen für<br />

kollaborative Wissensvermittlung, die auch den Respekt vor dem Wissen der<br />

SchülerInnen umfasst, erweitert werden.<br />

Im Bereich der Politischen Bildung kommt zu obiger Situation hinzu, dass es an einer<br />

fachspezifische Ausbildung dafür generell fehlt (vgl. Filzmaier 2002, o.S.), ganz zu<br />

schweigen von medien- bzw. internetunterstützten Unterricht für Politische Bildung. Die<br />

neuen Ausdrucks- und Produktionsmöglichkeiten durch Web 2.0-Technologien müssen in<br />

diesem Zusammenhang kompetent eingesetzt werden. Durch Audio, Video, Bilder, etc.<br />

entsteht eine neue, komplexe Form der Kommunikation und Wissensvermittlung,<br />

wodurch ebenfalls neue Kompetenzen der Gestaltung und Interpretation dieser Inhalte<br />

notwendig werden. (vgl. Thomas 2007, 183) Die Jugendlichen verfügen in der<br />

Anwendung von Web 2.0-Applikation über mehr Expertenwissen über die Nutzung neuer<br />

Medien als ältere Generationen. Dieses Fachwissen muss als solches akzeptiert, gezielt<br />

gefördert und eingesetzt werden. (vgl. McMillan 2006, 84)<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 64

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