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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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ABSCHLUSSBERICHT<br />

Hinweisen muss man in diesem Zusammenhang darauf, dass die wahrgenommene<br />

Möglichkeit, sich zu engagieren, und tatsächliches Engagement in jenen Bereichen, wo<br />

aus Sicht der Jugendlichen eine Möglichkeit zur Mitgestaltung besteht, freilich oft weit<br />

auseinander klaffen. Nur ein Teil jener Jugendlichen, die Gestaltungsmöglichkeiten<br />

wahrnehmen, machen auch davon Gebrauch und engagieren sich im jeweiligen Bereich<br />

konkret.<br />

Bemerkenswert ist, dass der Anteil der tatsächlich Engagierten in Bereichen, wo eher<br />

individualisiertes Engagement stattfindet, bzw. Bereichen, die kaum mit Institutionenpolitik<br />

assoziiert sind, deutlich höher ist, als in den im engeren Sinne „politischen<br />

Engagementsphären“. Ein Beispiel: Während sich laut 4. Bericht zur Lage der Jugend<br />

in Österreich in der Altersgruppe der 14- bis 30-jährigen immerhin 3 von 4<br />

Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die im Beruf bzw. am Arbeitsplatz<br />

Möglichkeiten sehen, gesellschaftlich aktiv zu sein und sich zu engagieren, dort<br />

tatsächlich auch engagieren, tun das lediglich 15% derer, die in einem<br />

gewerkschaftlichen Kontext für sich selbst eine Möglichkeit sehen sich zu engagieren,<br />

auch tatsächlich im gewerkschaftlichen Rahmen. Oder, um ein zweites Beispiel zu<br />

nennen: Rund jede/r zweite Jugendliche und junge Erwachsene, die/der im<br />

Ausbildungszusammenhang (Schule, Universität, Fachhochschule) oder auch in der<br />

Freizeit im Vereinsleben eine Möglichkeit sieht, sich zu engagieren, wird aktiv und<br />

engagiert sich in den genannten Bereichen sehr oder zumindest eher stark. Und rund<br />

40% derer, die eine Option darin sehen, selbstorganisiert und/oder im Rahmen von<br />

Projekten eigene Ansichten zur Geltung zu bringen, sind in den genannten Bereichen<br />

sehr oder zumindest eher aktiv. Hingegen engagieren sich nur 15% jener Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen, für die politische Parteien eine Möglichkeit darstellen,<br />

eigene Ansichten zur Geltung zu bringen, dort auch selbst aktiv. (BMSG 2003b)<br />

Wie diese Daten zeigen, findet Engagement bei Jugendlichen wie auch jungen<br />

Erwachsenen gedanklich und lebenspraktisch vorrangig in den kleinen sozialen Welten<br />

statt: dort, wo der Nutzen bzw. die (Selbst-)Wirksamkeit von Engagement für sie ganz<br />

konkret und unmittelbar spürbar wird. Unmittelbare Betroffenheit und, damit verbunden,<br />

hohe Anschlussfähigkeit der Engagement-Themen an den persönlichen Alltag spielen für<br />

Jugendliche zweifelsohne eine bedeutende Rolle. Darauf weisen Ergebnisse aus „elf/18 –<br />

die Jugendstudie“ des Instituts für Jugendkulturforschung – jugendkultur.at (2005) hin.<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 18

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