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Innovative Demokratie - Demokratiezentrum Wien

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5. Ist- und Sollzustand der Jugendpartizipation aus Sicht<br />

von JugendexpertInnen 14<br />

ABSCHLUSSBERICHT<br />

Bezüglich dem Partizipationsverhalten und der Intensität der Beteiligung von<br />

Jugendlichen lässt sich für mit dieser Erhebung ein ähnliches Bild nachzeichnen, wie<br />

es die Studie „mitWirkung“ 15 für Deutschland geliefert hat. Insgesamt kann man von<br />

einer geringen Beteiligung der Jugendlichen in ihren Heimatgemeinden sprechen. Die<br />

Gründe für das Nichtmitwirken in der Heimatgemeinde sind vielschichtig:<br />

Erstens fehlen nach Meinung der ExpertInnen in manchen Gemeinden die politischen<br />

Rahmenbedingungen für eine produktive Jugendbeteiligung. Die Gründe hierfür liegen<br />

mitunter an dem geringen Interesse der politischen VertreterInnen, Jugendliche in das<br />

politische Gemeindegeschehen zu integrieren.<br />

Wir lassen sie [die Jugendlichen] eigentlich im Großen und Ganzen bei den<br />

wichtigen Sachen gar nicht mitsprechen. Wir horchen uns schon an, was sie bei<br />

den Projekten sagen, wir unterstützen sie auch finanziell ein bisschen, aber im<br />

Großen und Ganzen ist es nicht so, dass sich eine Plattform gegründet hätte<br />

oder es so eine starke Jugend gibt […] Ich glaube einfach, dass Erwachsene<br />

Jugendliche nicht gerne mitreden lassen. Außer es bildet sich wirklich eine<br />

starke Plattform, die sagen, wir wollen mitreden, und wir reden auch mit. Dann<br />

funktioniert es, die haben wir glaube ich nicht. Dadurch lassen wir sie auch<br />

recht wenig mitreden.<br />

Weiters wurde im Zuge der durchgeführten Interviews die Diskrepanz zwischen den<br />

unterschiedlichen Wahrnehmungshorizonten und Prioritäten von Erwachsenen auf der<br />

einen und von Jugendlichen auf der anderen Seite deutlich.<br />

Ich muss sagen, ich möchte da jetzt nicht meine Gemeinderatskollegen<br />

„hineinhauen“, es versucht schon jeder ein bisschen was zu tun, aber es ist<br />

14 Unter JugendexpertInnen werden hier haupt- oder nebenamtlich mit praktischer Jugendarbeit befasste<br />

Personen der Gemeinde verstanden. Die Darstellung stützt sich auf ausführliche Interviews in 19 der<br />

insgesamt 195 Gemeinden. Die vollständigen Transkripte können beim Autor dieses Beitrags<br />

angefordert werden. Die hier wiedergegebenen Zitate sind anonymisiert.<br />

15 Bertelsmann Stiftung (Hg.): Kinder- und Jugendpartizipation in Deutschland – Ergebnisse einer<br />

Strukturdatenerhebung in 564 Städten und Gemeinden, Gütersloh 2005.<br />

ExpertInnengruppe „<strong>Innovative</strong> <strong>Demokratie</strong>“ 142

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