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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />
Netzwerk-Verständnis unterscheidet und die Instrumente der Netzwerkförderung variieren.<br />
Im Folgenden wird die Netzwerkstrategie in einigen Politikfeldern vorgestellt.<br />
Die sächsische Mittelstandspolitik bedient sich der Netzwerkförderung, um größenbedingte<br />
Nachteile insbesondere von kleinen und mittleren Unternehmen auszugleichen. Die<br />
Unternehmensstruktur in Sachsen wird zu 99 % von KMU bestimmt, die aufgrund ihrer<br />
Kapazitäten Wettbewerbsnachteile aufweisen. Diese Nachteile sollen durch Netzwerke und<br />
Kooperationen überwunden werden.<br />
Neben dem Einstieg in bestehende Märkte sollen KMU-Netzwerken dazu beitragen,<br />
„Zukunftsmärkte und -technologien von hervorgehobener Bedeutung“ zu erschließen. Denn<br />
in kleinen Unternehmen fehlt es zumeist sowohl an personellen als auch an finanziellen<br />
Möglichkeiten für eigene Forschung und Entwicklung. KMU sind daher in besonderem Maße<br />
auf einen „funktionierenden Technologietransfer und die Zusammenarbeit mit leistungsfähigen<br />
externen Forschungseinrichtungen“ angewiesen. 45<br />
Der Ansatz der Verbundinitiativen (siehe oben) in der Industriepolitik (z. B. Automobilzulieferer<br />
Sachsen AMZ) unterstützt in erster Linie die Gründungs- und Entwicklungsphase<br />
von Netzwerken. Die beteiligten Unternehmen erhalten durch den Projektträger der<br />
Verbundinitiative zunächst auf strategischer Ebene Unterstützung bei der Netzwerkbildung<br />
und -entwicklung. Sobald sich die Kooperationspartner gefunden und zusammengeschlossen<br />
haben, und es um operationelle Kooperations- und Netzwerkarbeit geht, zieht<br />
sich der Projektträger zurück. Die weitere Unterstützung erfolgt im Rahmen der<br />
Mittelstandsrichtlinie, der Verbundprojektförderung oder anderer Förderprogramme.<br />
Die öffentliche Förderung zielt somit auf branchenspezifische Verbünde. Im Vordergrund<br />
stehen insbesondere Netzwerke, die durch ihre strategische Ausrichtung (insbesondere<br />
Zukunftsbranchen) und Langfristigkeit gekennzeichnet sind. Dennoch gibt es entsprechend<br />
der unterschiedlichen Ausrichtung spezifische Zielsetzungen, die mit der Netzwerkförderung<br />
von den jeweiligen Referaten im SMWA verfolgt werden.<br />
Während in der Mittelstands- und Industriepolitik in erster Linie branchenspezifische<br />
Netzwerke gefördert werden, spielt die Kooperation von FuE-Verbundvorhaben mit<br />
Forschungseinrichtungen in der technologiepolitischen Förderung eine zentrale Rolle.<br />
Aufgrund der sächsischen Situation mit dem hohen Besatz an kleinen Unternehmen wird seit<br />
1992 auf Verbundprojekte von Unternehmen mit Forschungseinrichtungen zum Technologietransfer<br />
gesetzt (vgl. Abb. 7). Entsprechend der Förderrichtlinie des SMWA zur FuE-<br />
Verbundförderung 46 soll damit ein Anreiz zur Entwicklung neuer oder neuartiger Produkte<br />
und Verfahren geschaffen werden, indem das häufig überdurchschnittlich hohe wirtschaftliche<br />
und technische Risiko der Entwicklung gemindert wird. Diese Verbünde sollen zielgerichtetes<br />
und arbeitsteiliges Zusammenwirken der Partner ermöglichen, damit verfügbares<br />
Forschungs- und Entwicklungspotenzial effektiv ausgeschöpft werden kann, der Technologietransfer<br />
verbessert und eine problemorientierte Forschung und Entwicklung sichergestellt<br />
wird.<br />
45 SMWA 2003<br />
46 Förderrichtlinie des Sächsischen Staatsministeriums für Wirtschaft und Arbeit über die Gewährung<br />
von Zuwendungen für innovative technologieorientierte Verbundprojekte auf dem Gebiet der<br />
Zukunftstechnologien im Freistaat Sachsen (FuE-Verbundprojektförderung) vom 7. Februar 2001.<br />
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