State-of-the-Art Reports - leonardo-büro sachsen - Technische ...
State-of-the-Art Reports - leonardo-büro sachsen - Technische ...
State-of-the-Art Reports - leonardo-büro sachsen - Technische ...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />
im Verwaltungsvollzug beispielsweise ausländischen Studenten der Verbleib erleichtert<br />
werden.<br />
Augenmerk verdient in diesem Zusammenhang auch das Thema Unternehmensnachfolge,<br />
die bisher vielfach an fehlendem Nachwuchs scheitert und im Vergleich zur<br />
Existenzgründung – einer Daueraufgabe der Wirtschaftspolitik – weniger anspruchsvoll ist.<br />
Prinzipiell kommt der Verkauf von Unternehmen als Ganzes oder in Teilen an ein anderes<br />
Unternehmen, an Investmentgesellschaften, an bisherige Führungskräfte, an Unternehmerpersönlichkeiten,<br />
die eine Selbstständigkeit anstreben oder an potenzielle Nachfolger aus<br />
den neuen EU-Staaten in Frage. Die Landerregierungen können hier zusammen mit den<br />
Kammern vor allem eine werbende und informierende Funktion übernehmen.<br />
Der Verlängerung der Lebensarbeitszeiten ist Priorität einzuräumen, auch wenn der direkte<br />
Einfluss der Landespolitik auf diese Größen begrenzt ist. Für alle anderen Beschäftigten<br />
unterliegt die Arbeitszeitpolitik im Wesentlichen der Aushandlung der Tarifparteien, doch<br />
kann die Landespolitik direkt oder indirekt Anreize zur Vergrößerung des Arbeitsvolumens<br />
bieten, etwa durch die Förderung von Lebensarbeitszeitkonten. 118<br />
Regionale Stärken fördern<br />
Bei der Förderung neuer Cluster muss auf regionale Stärken geachtet werden. Wichtig mit<br />
Blick auf die Steigerung der Produktivität sind vor allem Forschungseinrichtungen und<br />
Hochschulen, die mit den Unternehmen zusammenarbeiten. Die Technologieauswahl muss<br />
jedoch den Unternehmen überlassen bleiben. In peripheren Regionen ohne entsprechende<br />
Voraussetzungen (Unternehmen, FuE-Institute, qualifizierte Kräfte) sind die Chancen gering,<br />
durch Innovations- und Investitionsförderung künstlich Cluster zu schaffen. Die geforderte<br />
Clusterförderung wird jedoch auf Akzeptanzprobleme stoßen und ist höchst<br />
abstimmungsbedürftig (Kommunen, Land, Bund, EU), wenn sie wirksam werden soll.<br />
Die Pionierfunktion, die Sachsen im demografischen Wandel einnimmt, könnte der<br />
sächsischen Wirtschaft auch helfen, den demografischen Wandel selbst als neues<br />
Kompetenzfeld zu entdecken. Unternehmen werden in Sachsen viel früher als in den<br />
meisten anderen Regionen mit den Fragen der Alterung und des Bevölkerungsrückgangs<br />
konfrontiert. Viele Produkte müssen altersgerecht gestaltet werden und die Leistungen der<br />
Firmen (z. B. Filialnetz der Banken) müssen in immer dünner besiedelten Regionen an den<br />
Kunden gebracht werden. Bei intensiver Auseinandersetzung mit der Thematik werden sie<br />
daher auch eher in der Lage sein, maßgeschneiderte Lösungen anzubieten. Der<br />
demografische Wandel bietet hier also durchaus die Chance, eine neue und eigenständige<br />
regionale Stärke zu entwickeln. 119<br />
Lebenszyklusorientierte Personalpolitik fördern<br />
Zur Abmilderung des demografisch bedingten drohenden Fachkräftemangels wird es für<br />
Unternehmen unerlässlich sein, das Potenzial aller Altersgruppen auszuschöpfen. Das<br />
bedeutet zum einen, die Älteren länger zu beschäftigen, in ihre Weiterbildung zu investieren<br />
und vor ihrem Ausstieg für einen geeigneten Wissenstransfer zu sorgen. Zum anderen muss<br />
das Potenzial des zahlenmäßig drastisch sinkenden Angebots an jungen Arbeitskräften<br />
besser genutzt werden.<br />
118 vgl. Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“, S.50f<br />
70