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State-of-the-Art Reports - leonardo-büro sachsen - Technische ...

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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />

Vergleichbares gilt auch für Lehrstühle an Universitäten. Einige Lehrstühle sind personell<br />

nicht umfangreich ausgestattet. Gegenüber größeren Forschungseinrichtungen – öffentlich<br />

wie privat – besitzen sie den Nachteil, dass sie über geringere personelle Kapazitäten<br />

verfügen. Im Verbund mit anderen Hochschulinstituten und Forschungseinrichtungen können<br />

sie jedoch ihr Know-how einbringen.<br />

Die Technologietransferverantwortlichen an den Hochschulen in Sachsen schätzen ein, dass<br />

das Potential für weitere Kooperation zwischen den Wissenschaftseinrichtungen noch nicht<br />

erschöpft ist. 92 Als Gründe für die ungenutzten Möglichkeiten werden vor allem Hindernisse<br />

im internen Aufbau und den damit verbundenen (meist langsamen) Abläufen in den<br />

Hochschulen gesehen.<br />

Zusätzlich beziehen sich die Vorbehalte der Zusammenarbeit der Unternehmen mit<br />

Wissenschaftseinrichtungen auf ein unterschiedliches Verständnis in der Herangehensweise<br />

und Bearbeitungsdauer angetragener Forschungsfragen.<br />

Ein Nachteil der den Unternehmen bei einer Kooperation immer bleibt, ist die Angst vor<br />

ungewolltem und unkontrolliertem Abfluss von Wissen. 93<br />

Ein Hinderungsgrund der Wissenschaftseinrichtungen zur Kooperation wären<br />

Einschränkungen der Publikationsmöglichkeiten zu nennen. Wegen des erwünschten<br />

Konkurrenzvorsprungs im Produktwettbewerb der Unternehmen ist es möglicherweise<br />

untersagt, betriebsinternes Wissen zu veröffentlichen. 94<br />

Fazit<br />

Einerseits gilt: Je intensiver und stabiler sich Beziehungen zu Institutionen in der Region<br />

entwickeln, um so eher werden die Voraussetzungen für die Entstehung innovativer Cluster<br />

bzw. Netzwerke geschaffen. Eine regional konzentrierte Zusammenarbeit bzw. räumliche<br />

Nähe der Partner ermöglicht face-to-face-Kontakte, welche letztendlich den Austausch von<br />

Wissen ermöglichen. Auf der anderen Seite ist vor allem die Zusammenarbeit mit<br />

Wissenschaftseinrichtungen so speziell, dass nicht räumliche sondern inhaltliche Kriterien<br />

die Wahl des Kooperationspartners bestimmen. Der Grund für diese Tatsache ist, dass sich<br />

die Unternehmen wegen der hohen Spezifität bei forschungsorientierter Zusammenarbeit<br />

den fachlich geeignetsten Partner suchen, wobei die räumliche Entfernung in den<br />

Hintergrund rückt. Für die Unternehmer ist weniger die Nähe zu den Bildungs-, Technologie-<br />

und Forschungseinrichtungen wichtig als vielmehr deren Qualität. 95<br />

Eine Einschätzung der GWT verdeutlicht die derzeitige Situation des Technologietransfers,<br />

speziell auch der Verwertung von Wissen, in Sachsen:<br />

Die GWT geht davon aus, dass für die Vermarktung von Forschungsleistungen ein<br />

Forschungspotential in entsprechender Größe verfügbar sein muss. Weiterhin ist es einer<br />

kommerziellen Gesellschaft im Vergleich zu einer öffentlichen Einrichtung eher möglich,<br />

Wissens- und Technologietransfer zu betreiben. Für die praktische Umsetzung dieser<br />

Erkenntnisse wäre es nötig, die Verantwortung aller Technologietransferfragen des<br />

92 Interviews in 2005<br />

93 vgl. SCHWIRTEN 2003, S.58<br />

94 Ebenda, S..58f<br />

95 vgl. Infodienst der Sächsischen Landesanstalt für Landwirtschaft 10/2006, S.7f<br />

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