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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />
4.2 Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt<br />
Die Expertenkommission „Demographischer Wandel Sachsen“ tituliert unter dem Thema<br />
Wirtschaft und Arbeit: Das Angebot an Arbeitskräften geht dramatisch zurück! Nach<br />
Angaben des statistischen Landesamtes Sachsens und diese Angaben können für das<br />
gesamte Betrachtungsgebiet angenommen werden, wird das Erwerbspotential in Sachsen<br />
zwischen 2004 und 2020 um rund 22 Prozent und damit deutlich stärker als die Bevölkerung<br />
insgesamt (-12 Prozent) zurückgehen. Die Folge ist nicht nur eine Schrumpfung des<br />
Arbeitsangebots, sondern auch eine Verschlechterung des Verhältnisses von Erwerbstätigen<br />
zu Nichterwerbstätigen. Unter ansonsten gleichen Bedingungen führt dies wegen der<br />
zusätzlichen Belastung der öffentlichen Haushalte zu einer ungünstigeren Bilanz für das<br />
Wirtschaftswachstum. Wenn sich die altersspezifische Erwerbsbeteiligung (vgl. Abb.13) nicht<br />
ändert, sinkt das Arbeitsangebot prozentual sogar stärker als die erwerbsfähige<br />
Bevölkerung. Denn ein immer größerer Teil der Bevölkerung erreicht ein Alter, bei dem –<br />
unter anderem wegen Frühverrentungen – die Erwerbsquoten absinken. Dennoch findet kein<br />
„automatischer“ Abbau der hohen Arbeitslosigkeit statt. Bei den Geringqualifizierten wird sich<br />
durch den Bevölkerungsrückgang die hohe Arbeitslosigkeit nicht wesentlich reduzieren,<br />
während es in Teilarbeitsmärkten zu einem Arbeitskräftemangel kommen wird. Bereits jetzt<br />
sind Hochqualifizierte in vielen Bereichen knapp.<br />
Abb. 13 Erwerbspersonenpotential, 1990-2020<br />
Quelle: Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“, S.21<br />
Die Anzahl 18- bis 25-Jähriger wird sich bis 2020 nahezu halbieren, ohne Gegenmaßnahmen<br />
gehen die Absolventenzahlen in der Berufsausbildung und an den Hochschulen<br />
drastisch zurück. Mittel- bis langfristig kann auch die derzeit noch zu verzeichnende<br />
Zuwanderung von Studienanfängern aus anderen Ländern keinen Ausgleich schaffen, da ein<br />
großer Teil von ihnen aus Ländern mit ähnlichen demografischen Problemen stammen wird.<br />
Bereits ab 2010 wird die Zahl der Berufseinsteiger die Zahl der Berufsaustritte nicht mehr<br />
kompensieren können. Die Folge ist, dass verfügbare Qualifikationen knapper und damit<br />
vermutlich auch teurer werden, was sich ohne gegensteuernde Maßnahmen negativ auf die<br />
Attraktivität der Standorte auswirken kann. 106<br />
106<br />
vgl. Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“, S.21f<br />
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