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State-of-the-Art Reports - leonardo-büro sachsen - Technische ...

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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />

Handlungsempfehlungen für die Kommunen mit schrumpfender und alternder Bevölkerung:<br />

Bei den Kommunen mit diesen Herausforderungen besteht größter Handlungsbedarf. Als<br />

oberstes Ziel aller kommunalen Anpassungsstrategien gilt es hier Lösungen für tragfähige<br />

Strukturen der kommunalen Entwicklung zu finden. Mittel bis langfristiges Ziel sollte es sein eine<br />

Optimierung der Situation zu erreichen und eine Stabilisierung der Bevölkerungszahlen<br />

anzustreben. Schrumpfungsprozesse sind in aller Regel Ausdruck einer krisenhaften<br />

ökonomischen Entwicklung, wie sie nach 1990 zu beobachten war. Für die Kommunen ist es<br />

wichtig ihre Rolle in der regionalen Wirtschaft neu zu definieren, dabei auf vorhandene Stärken<br />

zu setzen und gezielt Nischen zu suchen. Es muss darum gehen, Prioritäten zu setzen und diese<br />

dann konsequent zu verfolgen.<br />

Gerade in weiten Teilen des Betrachtungsraums (Verdichtungsraum in Sachsen) finden sich<br />

vergleichsweise günstige Standortfaktoren für die Ansiedlung von Unternehmen: gut ausgebildete<br />

Fachkräfte, relativ niedrige Löhne, eine gut ausgebaute Infrastruktur und hohe staatliche<br />

Beihilfen. Letztlich ist für eine Entwicklung in den Regionen die Zusammenarbeit aller<br />

Verwaltungs- und Politikbereiche sowie Kreativität und Mut zu Visionen gefragt. 115<br />

Die Erwerbstätigen aus den suburbanen Wohnorten mit hohen Wachstumserwartungen<br />

pendeln überwiegend in die Großstadt oder in andere Arbeitszentren innerhalb des<br />

Verdichtungsraums. Typisch für suburbane Räume ist die dominierende Wohnfunktion. Nur<br />

wenige Kommunen haben deutliche Einpendler-Überschüsse und damit eine regionale<br />

Bedeutung als Wirtschaftszentrum. Die Arbeitsplätze sind zu zwei Dritteln im<br />

Dienstleistungssektor und zu knapp 30 Prozent im verarbeitenden Gewerbe angesiedelt. Der<br />

primäre Sektor deckt mit insgesamt 4 Prozent relativ viele Arbeitsplätze ab. 116<br />

4.3 Maßnahmen<br />

Die Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“ gibt in ihrem Bericht unter<br />

der Rubrik „Wirtschaft und Arbeit“ und „Bildung“ Empfehlungen an die Regierung und die<br />

Bürger des Freistaates Sachsen aus, mit denen die Auswirkungen des demographischen<br />

Wandels auf die regionale Wirtschaft kompensiert werden können. Die empfohlenen<br />

Maßnahmen haben nicht nur bis zur sächsischen Landesgrenzen ihre Gültigkeit sondern<br />

können genau so gut auf die erweiterte Region (Betrachtungsgebiet) bezogen werden.<br />

Politik auf Steigerung der Produktivität ausrichten<br />

Als Faustformel kann gelten, dass die demografische Entwicklung in Deutschland etwa ein<br />

Drittel des langjährigen durchschnittlichen Produktivitätszuwachses von etwa 1,5 % kostet.<br />

Daraus folgt als grundlegender Ansatzpunkt, dass die Politik auf die Steigerung der<br />

Produktivität je Erwerbstätigem auszurichten ist. Wenn der Anteil der Erwerbspersonen an<br />

der Gesamtbevölkerung abnimmt, müssen diese Erwerbspersonen umso produktiver sein,<br />

um den Lebensstandard aller abzusichern. Aus der empirischen Wachstumsforschung<br />

lassen sich die Treiber von Wachstumsprozessen gut identifizieren: Danach kann<br />

wirtschaftliches Wachstum durch zunehmende staatliche und private Investitionen, eine<br />

verbesserte Humankapitalbildung und durch eine verringerte Abgabenbelastung, ein<br />

geringeres staatliches Defizit sowie eine verminderte strukturelle Arbeitslosigkeit gesteigert<br />

werden. Auch wenn es sich bei der Produktivitätssteigerung um langfristig wirkende<br />

115 vgl. WIECHMANN, TH. (2005), Demographietyp 4, S.8f<br />

116 vgl. WIECHMANN, TH. (2005), Demographietyp 2, S.4f<br />

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