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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />
3 Kooperationsanreize und –hemmnisse<br />
3.1 Einflussfaktoren auf den Erfolg von Wissenstransfer<br />
Der Erfolg von Wissenstransferprozessen ist von verschiedenen Einflussfaktoren abhängig.<br />
Einige der möglichen Faktoren sollen kurz beschrieben werden, um dann konkreter auf<br />
Anreize und Hemmnisse zu Wissenschaft-Wirtschaft-Kooperation einzugehen. Allgemein<br />
können diese Faktoren jedoch nicht unabhängig voneinander betrachtet werden; sie stehen<br />
vielmehr in Beziehung zueinander.<br />
Motivation der am Wissenstransfer Beteiligten<br />
Sind alle beteiligten Personen an einem Transfer von Wissen hinreichend interessiert, ist<br />
dieser unproblematisch realisierbar. Ist jemand nicht gewillt, Wissen mit anderen zu teilen<br />
bzw. aufzunehmen, kommt es zu Behinderungen und schließlich zum Stillstand des<br />
Prozesses. Gründe für die Motivationslosigkeit seitens der Wissensquelle können darin<br />
liegen, dass diejenigen Personen Angst haben, durch Weitergabe ihres Wissens ihre<br />
privilegierte Stellung aufs Spiel zu setzen o.ä.. Mangelnde Motivation auf Seiten des<br />
Wissensempfängers kann eventuell darauf zurückgeführt werden, dass die Person nicht<br />
bereit ist, Wissen von Personen, die nicht aus ihrem unmittelbaren Umfeld stammen, zu<br />
akzeptieren. Die Motivation auf beiden Seiten ist natürlich auch immer durch Vorerfahrungen<br />
geprägt, die mit der Weitergabe bzw. der Aufnahme von Wissen gemacht worden sind. 81<br />
Vertrauen<br />
Verrauen zwischen den beteiligten Personen ist eine wesentliche Grundlage des<br />
Transferprozesses. Mangelndes Vertrauen kann dazu führen, dass die Wissensgeber<br />
Informationen zurückhalten, oder dass die Wissensempfänger den Wahrheitsgehalt des<br />
transferierten Wissens anzweifeln. Wissen wird nur dann gern geteilt, wenn Vertrauen<br />
besteht, dass der Empfänger es bestmöglich einsetzt. Vertrauen wird nur langsam<br />
aufgebaut, durch Interaktion mit anderen Personen. Durch negative Erfahrungen kann es<br />
schnell wieder zerstört werden. 82<br />
Organisationskultur<br />
Im Allgemeinen sollte Wissenstransfer immer in einem sozialen und physischen Kontext<br />
stattfinden, da sich ein organisationeller Kontext auf den Transfer auswirkt. Ist die<br />
Organisationskultur allerdings stark individualistisch geprägt, kann sie den Transfer von<br />
Wissen behindern. In einer Organisationskultur, in der persönliches Wissen als die Basis von<br />
Macht angesehen wird, kann Wissenstransfer nur schwerlich durchgeführt werden. Nur wenn<br />
sie von guter Zusammenarbeit geprägt ist, kann effektiver Wissenstransfer stattfinden. Die<br />
Organisationskultur wirkt darüber hinaus auch auf andere Faktoren wie z.B. die Motivation<br />
der am Wissenstransfer beteiligten Personen und das Vertrauen. Sie ist aber immer im<br />
kulturellen Kontext zu betrachten. 83<br />
81 Hagen, M., S.130<br />
82 ebenda<br />
83 Hagen, M., S.131f<br />
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