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Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen auf regionaler Ebene am Beispiel Sachsens<br />
vermindern. Der internationale Vergleich zeigt, dass bisher ausschließlich solche Modelle<br />
aktiver Arbeitsmarktintegration erfolgreich waren, die die Ausweichtaktik unmotivierter<br />
Jugendlicher nicht tolerierten. Insbesondere wird die Umsetzung und Förderung<br />
produktionsschulorientierter Modelle empfohlen. 121<br />
Weiterbildung national und international ausbauen<br />
Die Bildungspolitik muss zusätzlich zu ihren originären Aufgaben zukünftig auch die<br />
berufliche und allgemeine Weiterbildung umfassen. Die Entwicklung von Kreativität und<br />
Innovation ist in allen Bildungseinrichtungen als Schlüsselqualifikation zu fördern. Der Export<br />
und die internationale Kooperation auf dem Gebiet der Weiterbildung sind auszubauen.<br />
Die Bürger, insbesondere ältere Arbeitnehmer, als Nachfrager von Weiterbildungsangeboten<br />
müssen deutlicher erkennen, welche Vorteile sich ihnen aus der Beteiligung am<br />
lebenslangen Lernen bieten. Die persönliche Bereitschaft, Motivation und Eigenverantwortung<br />
für das lebenslange Lernen können durch ideelle und materielle Anreize<br />
stimuliert werden. Für finanziell schwache Bevölkerungsschichten können z.B.<br />
personenbezogene „Bildungsgutscheine“ vergeben werden. Darüber hinaus müssen die<br />
deutschen Unternehmen als die zentralen Akteure beruflicher Weiterbildung in Zukunft<br />
wesentlich stärker angesprochen und eingebunden werden. So können z.B. Unternehmen,<br />
die ihre Mitarbeitenden weiterbilden, mit öffentlichen Preisen gewürdigt werden. Das<br />
lebenslange Lernen könnte auch durch eine ressort- und bildungsebenenübergreifende<br />
Zusammenarbeit gefördert und weiterentwickelt werden, z.B. durch Bildungsberatung,<br />
selbstorganisiertes Lernen mit Medienunterstützung sowie durch die Gestaltung von<br />
Bildungsevents („Lernfeste“) für jedermann. Jenseits der Auszeichnung von „Best Practice“-<br />
Beispielen und des Appells an alle Beteiligten ist der Einfluss der Landespolitik auf die<br />
Nachfrageseite jedoch beschränkt.<br />
Auf der Anbieterseite können die Landerregierungen dagegen direkt in die qualitative und<br />
quantitative Verbesserung des Weiterbildungsangebotes eingreifen. Dazu müssen die<br />
Anreize für Hochschulen und andere öffentlichrechtliche Bildungseinrichtungen erhöht<br />
werden, sich im Bereich der Weiterbildung zu engagieren. So sollten beispielsweise die<br />
Einnahmen aus modularisierten Angeboten der Weiterbildung bei den Hochschulen<br />
verbleiben oder Weiterbildungsleistungen an den Hochschulen den Leistungen im<br />
grundständigen Studium gleichgestellt werden.<br />
Eine stärkere Bedeutung kommt in Zukunft der Entwicklung praktikabler Lern- und<br />
Bildungskonzepte, der Gestaltung der Übergänge zwischen den Bildungsebenen (bzw.<br />
Lernphasen) und der Abstimmung der Weiterbildungseinrichtungen untereinander zu. Eine<br />
Anpassung an die Bedürfnisse derjenigen, die von den Bildungsangeboten pr<strong>of</strong>itieren sollen<br />
und wollen, ist dazu unerlässlich. Es muss gewährleistet sein, dass die Bildungsinhalte den<br />
sich ständig ändernden Rahmenbedingungen angeglichen werden. 122<br />
Für einige der erläuterten Maßnahmen und Empfehlungen gibt es bereits einige Beispiele,<br />
die an dieser Stelle Erwähnung finden sollen und das Kapitel damit auch schließen:<br />
121 vgl. Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“, S.54f<br />
122 vgl. Expertenkommission „Demographischer Wandel in Sachsen“, S.47ff<br />
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