Konzept zum Schulversuch - ISB - Bayern

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6 Empfehlungen zur Ausbildungsorganisation 6.1 Kooperationen Grundsätzlich ist es im Sinne des Grundgedankens einer generalistischen Ausbildung möglich und sinnvoll, dass eine Lerngruppe auch aus Lernenden zusammengesetzt ist, die unterschiedliche Abschlüsse anstreben. Nicht zulässig ist jedoch die Mischung von Ausbildungsgängen (z. B. mit der integrierten Pflegeausbildung oder einem primärqualifizierenden Studiengang). Zur Durchführung des Schulversuchs wird dabei empfohlen, dass die teilnehmenden Berufsfachschulen Kooperationen bilden und so einerseits einen inhaltlichen und organisatorischen Austausch (z. B. hinsichtlich der Unterrichtsentwicklung) pflegen und sich andererseits in der Gestaltung und Organisation der praktischen Ausbildung ergänzen, indem sie z. B. die Planung der praktischen Einsätze zum Teil gemeinsam durchführen und/oder sich gegenseitig Praxisstellen zur Verfügung stellen bzw. die Schüler und Schülerinnen im Rotationsverfahren ausbilden. Die teilnehmenden Schulen sind aufgefordert, im Rahmen dieses Konzeptes eigene Modelle und Lösungsmöglichkeiten zu entwickeln und Spielräume insbesondere für die praktische Ausbildung auszuloten. Dabei ist sicherzustellen, dass den Schülerinnen und Schülern eine angemessene Ausbildungsvergütung gewährt wird und der Versicherungsschutz unberührt bleibt. Unter der Prämisse, dass eine Berufsfachschule über die entsprechende Lehrerqualifikation verfügt, wäre es auch möglich, allein über Kooperationsverträge mit den Einrichtungen der praktischen Ausbildung an diesem Schulversuch teilzunehmen. Konkret würde dies folgende Kombinationen zulassen: • Eine Berufsfachschule für Kinderkrankenpflege darf auch den Abschluss in der Gesundheits- und Krankenpflege verleihen. • Eine Berufsfachschule für Krankenpflege darf auch sowohl den Abschluss in der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege als auch den Abschluss in der Altenpflege verleihen. • Eine Berufsfachschule für Altenpflege darf auch den Abschluss in der Gesundheits- und Krankenpflege verleihen. (Allerdings kann jede Schülerin/jeder Schüler nur einen Abschluss erlangen.) Beim Abschluss in der Kranken- bzw. Kinderkrankenpflege ist bei den praktischen Einsätzen die EU-Richtlinie (2005/36/EG) zu berücksichtigen. 6.2 Qualifikation der Lehrkräfte Für die Durchführung des Schulversuchs ist sicherzustellen, dass die an den Berufsfachschulen unterrichtenden Lehrerinnen/Dozentinnen und Lehrer/Dozenten einen generalistischen Einblick in die besonderen Herausforderungen der umfassenden Pflege von Menschen aus unterschiedlichen Altersstufen und in verschiedenen Settings haben. Um diesbezüglich die Qualifikation der Lehrerinnen und Lehrer für Pflege abzusichern, werden folgende Mindestanforderungen gestellt: a) Für jede Klasse im Schulversuch wird ein Team von drei Lehrerinnen für Pflege bzw. Lehrern für Pflege (für den fachpraktischen Unterricht und die Praxisbegleitung) gebildet, die jeweils einen Schwerpunkt vertreten und gemeinsam dafür Sorge tragen, dass die Lernenden mit Blick auf alle Altersstufen ausgebildet werden. Ist dies nicht möglich, 12
müssen die Lehrkräfte je zehn Arbeitstage im Laufe des ersten Ausbildungsjahres für die Einarbeitung in den jeweiligen nicht abgedeckten Schwerpunkten nachweisen durch: Hospitation in der entsprechenden Praxis / Hospitation in entsprechenden Fachunterrichten und/oder Hospitation bei Praxisanleitungen. b) Für Unterrichte zu Inhalten dieses Konzepts, für den an der Schule niemand ausgebildet ist bzw. sich qualifizieren / vorbereiten konnte, werden Lehrkräfte mit einer entsprechenden Qualifikation z. B. von anderen (kooperierenden) Berufsfachschulen beauftragt. c) Die Praxisbegleitung im jeweiligen Schwerpunkt muss durch die Berufsfachschule erfolgen. Sie wird vorrangig von den für die Ausbildung im Schwerpunkt zuständigen Lehrerinnen und Lehrern durchgeführt. Dabei kann die Unterstützung bei Praxisanleiterinnen und Praxisanleitern oder auch bei Lehrerinnen und Lehrern aus anderen Einrichtungen/Schulen erbeten werden. 13
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