Konzept zum Schulversuch - ISB - Bayern
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I EINFÜHRUNG<br />
1 Intentionen des <strong>Schulversuch</strong>s<br />
In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland an mehreren Berufsfachschulen im<br />
Rahmen der Experimentierklauseln in den entsprechenden Berufsgesetzen (APflG § 4, Abs. 6;<br />
KrPflG § 4, Abs. 6) verschiedene <strong>Schulversuch</strong>e durchgeführt. Auch in <strong>Bayern</strong> waren<br />
insgesamt 17 Schulen mit acht Projekten beteiligt und haben unterschiedliche<br />
Ausbildungsangebote auf der Basis eigens erarbeiteter Curricula erprobt.<br />
Die wissenschaftliche Auswertung des Modellvorhabens „Pflegeausbildung in Bewegung“<br />
zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe auf Bundesebene ist erfolgt.<br />
Es wird eine „integrierte Pflegeausbildung mit generalistischer Ausrichtung“ auf der Basis<br />
eines „bundeseinheitliche[n] Pflegeausbildungsgesetz[es][…], das eine dreijährige<br />
Ausbildung mit einem Berufsabschluss festlegt“ (BMFSFJ 2009; 205), empfohlen. 1 In den<br />
Empfehlungen des Projektbeirats wird dieser Vorschlag aufgenommen, wobei insbesondere<br />
dem Lernort Praxis eine stärkere Verantwortung für die Ausbildung zu übertragen sei und<br />
diese durch entsprechende strukturelle Vorgaben abzusichern wäre. Für die Zeit des<br />
Übergangs werden intensive Kooperationen mit allen Beteiligten angeregt (ebd. 207-211).<br />
Die Ergebnisse dieses langjährigen Entwicklungsprozesses wurden dann im November 2009<br />
in stark verallgemeinernder Form als Ankündigung einer Gesetzesinitiative zur<br />
„Zusammenführung und Modernisierung der Pflegeberufe“ im Koalitionsvertrag der<br />
neugebildeten Bundesregierung aufgenommen.<br />
Gleichzeitig würde mit einer generalistischen Ausrichtung der Pflegeausbildung der<br />
Anschluss an den europäischen und internationalen Standard für dreijährig ausgebildete<br />
Pflegekräfte erfolgen. Die <strong>Schulversuch</strong>e, sowohl in <strong>Bayern</strong> als auch auf Bundesebene, haben<br />
gezeigt, dass die Integration der verschiedenen Pflegeberufe in eine generalistische<br />
Ausbildung gelingen kann. Dabei wird vor allem der Beitrag der Berufsfachschulen für<br />
Altenpflege besonders geschätzt, ohne dass die Versorgungsbedürfnisse von jüngeren<br />
Menschen und Kindern außer Acht gelassen werden.<br />
Das Bayerische Staatsministerium für Unterricht und Kultus hat deshalb entschieden, den<br />
„<strong>Schulversuch</strong> zur Erprobung neuer Ausbildungsangebote für Pflegeberufe“ künftig unter der<br />
Prämisse einer landeseinheitlichen generalistisch angelegten Regelung fortzuschreiben, um<br />
die vorliegenden sinnvollen Ansätze, die an den bayerischen <strong>Schulversuch</strong>sschulen erprobt<br />
wurden, zu bündeln und weiterzuentwickeln. Hierzu wird das <strong>Konzept</strong> „Generalistische<br />
Pflegeausbildung mit beruflichem Schwerpunkt“ in <strong>Bayern</strong> vorgelegt.<br />
Die Berufsfachschulen, die an diesem <strong>Schulversuch</strong> teilnehmen, vergeben einen<br />
Berufsabschluss (entweder Gesundheits- und Krankenpflege oder Gesundheits- und<br />
Kinderkrankenpflege oder Altenpflege) sowie ein zusätzliches Zertifikat, das die<br />
generalistische Ausrichtung beschreibt und bestätigt.<br />
1 BMFSFJ (Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend) (Hrsg.) (2009):<br />
Pflegeausbildung in Bewegung. Ein Modellvorhaben zur Weiterentwicklung der Pflegeberufe.<br />
Schlussbericht der wissenschaftlichen Begleitung.<br />
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