Konzept zum Schulversuch - ISB - Bayern
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1. SCHULJAHR<br />
Lernfeld 9 (120 Std. + AP 0 / GuK 0 / GuKK 0)<br />
Gesundheitsförderung als Arbeitsfeld entdecken am Beispiel häufig<br />
auftretender Gesundheitsstörungen<br />
Hinweise zur Rahmung möglicher Lernsituationen<br />
Zielgruppe Setting<br />
• Chronisch Kranke<br />
• Sozial benachteiligte<br />
Menschen<br />
• Beratungsstellen<br />
• Häusliche Pflege<br />
• Aufsuchende Familienpflege<br />
• Pflegesettings der Zukunft<br />
(Family Health Nurse,<br />
Beratungsstützpunkte o. ä.)<br />
Zielformulierung<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen Gesundheitsförderung als Aufgabenbereich des Pflegeberufs<br />
und identifizieren entsprechende Handlungsfelder. Die physiologischen Auswirkungen des<br />
Bewegungs- und Ernährungsverhaltens und der Lebensverhältnisse auf die ihnen bisher bekannten<br />
Organsysteme sowie auf das endokrine System sind ihnen bewusst. Sie erheben personenbezogen<br />
entsprechende gesundheitsbezogene Daten und schätzen diese ein. Sie differenzieren zwischen<br />
Information, Anleitung, Schulung und ergebnisoffener Beratung und vermitteln gesundheitsbezogene<br />
Informationen im Interesse von Gesundheitsförderung und Prävention bezogen auf typische, weit<br />
verbreitete Zivilisationserkrankungen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit ihrem persönlichen Gesundheitsverhalten auseinander,<br />
nehmen ihre individuellen Lebensgewohnheiten wahr und vergleichen diese mit verschiedenen<br />
Botschaften zu einer gesunden Lebensführung. Sie erweitern und vertiefen ihre Kompetenz in der<br />
Gesprächsführung und führen aktiv zuhörend Biografiegespräche und/oder biografische Interviews<br />
mit chronisch krankenMenschen. Sie entwickeln so einen individuellen Zugang zu den Betroffenen<br />
und deren Sicht auf ihre Erkrankung. Sie deuten narrative Interviews fallbezogen unter Anwendung<br />
des Modells der Salutogenese und diskutieren Handlungsmöglichkeiten im Spannungsfeld zwischen<br />
Edukation und Empowerment. Sie begründen so ein Pflegeverständnis, das sich weg von einer<br />
defizitorientierten Wahrnehmung hin zu ressourcenstärkenden Interventionen orientiert.<br />
Sie setzen sich mit sozialepidemiologischen Erkenntnissen zu weit verbreiteten<br />
Zivilisationserkrankungen auseinander und beurteilen die gesundheitsbezogenen Angebote im<br />
kommunalen Umfeld. Sie reflektieren Möglichkeiten und Grenzen gesundheitspolitischer<br />
Interventionen und haben dabei insbesondere auch Menschen im Blick, die in sozial benachteiligten<br />
Verhältnissen leben.<br />
Inhalte (wird in Lernfeld 14 vertieft)<br />
Pflege und<br />
Pflegewissenschaft<br />
• Anforderungs-Ressourcen-<br />
Modell<br />
• Selbstpflegekompetenz<br />
• Partizipation und<br />
Empowerment sowie<br />
Resilienzförderung<br />
• Präventiver Hausbesuch<br />
• Biografisches Interview<br />
als Teil der<br />
Pflegeanamnese –<br />
Deutung individueller<br />
Verläufe<br />
• Unterscheidung zwischen<br />
Betreuung und Pflege<br />
• Einschätzung des<br />
Gesundheitszustandes<br />
Berufskunde Medizinischnaturwissenschaftl.<br />
Grundlagen<br />
• Zukunftsaufgaben der<br />
Pflege<br />
• Neue Arbeitsfelder<br />
• Kohlehydratstoffwechsel<br />
und Fettstoffwechsel<br />
• Physiologische<br />
Auswirkungen des<br />
Ernährungs- und<br />
Bewegungsverhaltens<br />
auf verschiedene<br />
Organsysteme<br />
• Adipositas, Mangel- und<br />
Fehlernährung als<br />
gesundheitliche Risiken<br />
• Anatomie und<br />
Physiologie des Blut-<br />
und Lymphsystems<br />
• Erkrankungen des Blutes<br />
o Anämie<br />
Sozial- und<br />
geisteswissenschaftl.<br />
Grundlagen<br />
• Biografisches Interview<br />
als Methode<br />
• Selbstpflegekompetenzen,<br />
Resilienzfaktoren,<br />
Compliance bei Frauen<br />
und Männern<br />
• Salutogenese –<br />
Anwendung des Modells<br />
auf konkrete<br />
Fallsituationen<br />
• Disease-Management-<br />
Programme<br />
• Gesundheitsberichterstattung<br />
–<br />
Sozialepidemiologie<br />
chronischer<br />
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