Konzept zum Schulversuch - ISB - Bayern
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1. SCHULJAHR<br />
Lernfeld 4 (95 Std. + AP 20 / GuK 20 / GuKK 0)<br />
Menschen mit Hilfebedarf in ihren alltäglichen Verrichtungen beobachten<br />
und unterstützen<br />
Hinweise zur Rahmung möglicher Lernsituationen<br />
Zielgruppe Setting<br />
• Alte Menschen<br />
• Kinder<br />
• Altenheim<br />
• Ambulante Pflegeeinrichtung<br />
• Krankenhaus<br />
• Kinderklinik<br />
Zielformulierung<br />
Die Schülerinnen und Schüler unterstützen Menschen, die auf Hilfeleistungen und Anleitung<br />
angewiesen sind, bei der Körperpflege, Nahrungsaufnahme und Ausscheidung. Dabei integrieren sie<br />
ihr Wissen über die anatomisch-physiologischen Zusammenhänge dieser Lebensaktivitäten und<br />
zentraler Krankheitsbilder, die Einschränkungen in diesen Bereichen begründen. Sie beobachten<br />
gesundheitliche Ressourcen und Probleme umfassend und planen ihre Pflegemaßnahmen<br />
entsprechend. Sie führen die regelmäßige Vitalzeichenkontrolle und Körpertemperaturmessung<br />
durch, erkennen Abweichungen und lebensbedrohliche Situationen und reagieren angemessen.<br />
Die Schülerinnen und Schüler erkennen emotionale Reaktionen. Sie nehmen im Zusammenhang mit<br />
der Körperpflege sowohl eigene Gefühle und Reaktionen in körpernahen Pflegesituationen und in<br />
der Berührung anderer Menschen wahr als auch die des Anderen und entwickeln persönliche<br />
Strategien für einen professionellen Umgang.<br />
Die Schülerinnen und Schüler reflektieren vor diesem Hintergrund auch gesellschaftliche (Körper-)<br />
Bilder von Jugend und Alter und den Einfluss dieser Bilder auf ihr professionelles Handeln. Sie<br />
deuten ablehnendes Verhalten gegenüber dem Angebot von Speisen und Getränken und gestalten<br />
ihre Pflegemaßnahmen individuell in der ethischen Abwägung zwischen der Anerkennung von<br />
Autonomie und der Verpflichtung zur Sorge um das gesundheitliche Wohlergehen der zu<br />
Pflegenden.<br />
Inhalte<br />
Pflege und<br />
Pflegewissenschaft<br />
• Informationssammlung<br />
• Probleme und Ressourcen<br />
einschätzen<br />
• Pflegemaßnahmen in<br />
ihrem Ablauf zielorientiert<br />
planen<br />
• Wahrnehmung von<br />
physiologischen und<br />
pathologischen<br />
Veränderungen der<br />
Haut<br />
• Unterstützung bei der<br />
Körperpflege<br />
• Berührung, Interaktion<br />
und Kommunikation<br />
mit Patientinnen und<br />
Patienten in<br />
berührungsnahen<br />
Situationen<br />
• Regulation von Nähe<br />
und Distanz (Teil 1)<br />
• Gestaltung beruflich<br />
bedingter Intimitätsverletzungen<br />
Berufskunde Medizinischnaturwissenschaftl.<br />
Grundlagen<br />
• Professionelle<br />
Auseinandersetzung mit<br />
Pflegedilemmata, z. B.<br />
Umgang mit<br />
körpernahen, intimen<br />
Pflegesituationen<br />
• Wege ethischer<br />
Entscheidungsfindung:<br />
Umgang mit<br />
Nahrungsverweigerung<br />
(Ethik Teil 2)<br />
• Anatomie und<br />
Physiologie der Haut<br />
• Zustand der Haut in<br />
Abhängigkeit des<br />
Alters<br />
• Anatomie und<br />
Physiologie des<br />
Verdauungstrakts<br />
• Anatomie und<br />
Physiologie des<br />
Urogenitalsystems<br />
• Grundlagen der<br />
Ernährung<br />
• Erkrankungen des<br />
Magen-Darm-Traktes<br />
o Erbrechen,<br />
Durchfall,<br />
Obstipation<br />
o Gastroösophagealer<br />
Reflux<br />
o Ileus<br />
Sozial- und<br />
geisteswissenschaftl.<br />
Grundlagen<br />
• Emotionspsychologie Teil 1:<br />
Entstehung von Emotionen<br />
und Umgang mit eigenen<br />
Gefühlen (Scham, Ekel,<br />
Angst, Unsicherheit,<br />
Hilflosigkeit, Wut, Zorn, …)<br />
• Wohlbefinden als Folge<br />
erfüllter Grundbedürfnisse –<br />
Unterscheidung und<br />
Anerkennung<br />
unterschiedlicher Bedürfni<br />
slagen<br />
• Gesellschaftliche<br />
Normierung von Alter und<br />
Jugend am Beispiel der über<br />
Medien vermittelten<br />
weiblichen und männlichen<br />
Körperbilder<br />
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