Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch
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E&W 4/07 HINTERGRUND 25<br />
terreichischen Markt: Exklusivware<br />
braucht eine gewisse Menge,<br />
und diese könnte gemeinsam<br />
mit dem deutschen Markt leicht<br />
erreicht werden.<br />
Auf der anderen Seite wird auch<br />
das System in Österreich einem<br />
deutlichen (zum Teil schon lancierten)<br />
Relaunch unterzogen (siehe<br />
Kasten und auch E&W 12/06,<br />
Seite 28). Allen voran steht der<br />
professionell aufgezogene Webshop<br />
„factoryagency”, der durch die<br />
Unterstützung der Industrie dann<br />
„eine Waffengleichheit für den<br />
EFH” ermöglichen soll (siehe Kasten<br />
„Das ist ADL neu”).<br />
Gunst und Missgunst<br />
Doch was steht hinter ADL und<br />
wer hat’s erfunden? Ein Schweizer,<br />
jedoch mit österreichischen<br />
Wurzeln. Für Klaus Aumayr war<br />
ADL <strong>im</strong>mer schon viel mehr als<br />
ein „Durchlauferhitzer“ für den<br />
Handel. ADL steht für Dienstleistungskonzepte<br />
und verfolgt zusätzlich<br />
„das Ziel, dem Händler<br />
mehr Zusatzgeschäft zu verschaffen<br />
und ihn <strong>im</strong> Einzugsgeschäft<br />
erfolgreicher zu machen“, so Aumayr.<br />
Und, ruft der Buchautor<br />
eine ureigenste Stärke des traditionellen<br />
Fachhandels in Erinnerung:<br />
„Dabei muss der Handel<br />
das Beziehungsmanagement wieder<br />
viel stärker in den Vordergrund<br />
rücken.“ Eine Möglichkeit<br />
dazu soll ihm durch das System<br />
ADL gegeben werden. Und, so<br />
Aumayr weiter, „ich glaube, der<br />
Beziehungsfaktor wird ein kritischer<br />
werden.” Denn – und das<br />
bestätigt auch die Marktforschung<br />
– viele Kunden gehen durchaus<br />
in ihrer Kaufentscheidung da-<br />
nach, wem sie das Geschäft vergönnen.<br />
Daher, so Aumayr, müsse<br />
der Fachhandel gerade auch bei<br />
Kunden, die üblicherweise über<br />
das Internet gekauft hätten, eine<br />
persönliche Beziehung aufbauen.<br />
Und <strong>im</strong>merhin biete sogar Amazon<br />
zu jedem Buch Leseempfehlungen,<br />
Lesermeinungen etc. Jedoch,<br />
wie EFS-VL Hermann<br />
Winter einwarf, „<strong>im</strong> Internet gibt<br />
es keine Kundenbindung.“<br />
Prinzipiell lasse sich, so Aumayr,<br />
in preissensible und qualitäts-/<br />
leistungssensible Kunden unterscheiden,<br />
nur, veranschaulicht er<br />
die Entwicklung, „durch das<br />
Internet werden die preissensiblen<br />
Kunden <strong>im</strong>mer mehr.“ Die<br />
Zielsetzung von ADL lautete daher,<br />
diese durch das Internet geförderte<br />
Preissensibiliät wieder<br />
auszugleichen und auf Qualitätssensibilität<br />
zurückzuführen. Wie<br />
das geschehen soll? Den Inter-<br />
Ganz in der Tradition<br />
der Gmachl-Runde<br />
übernahm E&W-<br />
Senior-Herausgeber<br />
Helmut J. Rockenbauer<br />
die Moderation<br />
des ADL-<br />
Workshops.<br />
net-Kunden wieder zurück in<br />
den Handel führen, indem man<br />
mit so genannten Frequenzbringern<br />
<strong>im</strong> Wettbewerb um den billigsten<br />
Preis auch den traditionellen<br />
Fachhandel konkurrenzfähig<br />
macht (siehe Kasten „Das ist<br />
ADL neu“).<br />
Aber, so die gemeinsame Prämisse<br />
von Systembetreiber und Industrie:<br />
In niemandes Interesse<br />
liege es, die billigsten Geräte<br />
über den Fachhandel zu verklopfen.<br />
Der Fokus bleibt auf der<br />
Frequenz, die dadurch in den<br />
Fachhandel zurückwandern soll.<br />
Zusätzlich will man mit ADL <strong>im</strong><br />
Zuge eines durchdachten Sort<strong>im</strong>entmixes<br />
dem Handel effizientes<br />
Category Management an die<br />
Hand geben können. Wie das in<br />
der Praxis von Nutzen sein kann,<br />
demonstrierte sogleich postwendend<br />
ADL-Partner und EP:<br />
Händler Karl Kundner: „Wir<br />
mussten Stammkunden, die<br />
DAS IST ADL NEU<br />
Bereits realisierte Änderungen:<br />
wegen eines Umzugs knapp bei<br />
Kasse waren, nicht wegschicken,<br />
sondern konnten ihnen ein günstiges<br />
Einstiegsgerät anbieten und<br />
direkt über ADL zustellen las- ❯<br />
3Neue Sort<strong>im</strong>entsgestaltung<br />
a. ein exklusives Sort<strong>im</strong>ent mit fixen Preisen und Spannen<br />
(zB Ardo/Eudora Premium)<br />
b. ein freies Sort<strong>im</strong>ent (zB Eudora) und<br />
c. Frequenzbringer (zB Eurotech)<br />
3 Die Frequenzbringer werden aktiv beworben und stehen <strong>im</strong> direkten,<br />
aggressiven Preiskampf. Ihre Bedeutung: Den preissensiblen Kunden<br />
mit Preisknüller-Angeboten anzusprechen. Im Internetpreisvergleich<br />
scheinen die Geräte in Sachen Preis unter den Top 3 auf, zusätzlich<br />
wird es aktive Werbebanner auf Geizhals, Google etc geben.<br />
3 ADL bietet <strong>im</strong> Namen des Händlers eine optionale Direktlieferung.<br />
Neu ab April/Mai:<br />
3 Anfang Mai geht ADL auch in Deutschland (vorerst mit der Marke<br />
Schaub Lorenz für UE) mit einem eigenen AD unter GF Siegfried Piotrowski<br />
an den Start.<br />
3 Anfang Mai wird auch der he<strong>im</strong>ische ADL-Internetshop einem Relaunch<br />
unterzogen und in den professionellen Webshop „factoryagency“<br />
verwandelt, inkl. allgemeiner Upgrades <strong>im</strong> Design, mehr Hinweisen<br />
auf Kundennutzen, Preisgarantiehinweisen etc. Als Kontaktperson<br />
wird der nächstgelegene Händler genannt.<br />
3Das Sort<strong>im</strong>ent erweitert ab April die Schweizer Vollautomaten-Marke<br />
Nivona mit exklusiven und freien Geräten. Im Mai folgt Schaub Lorenz<br />
mit WW, auch über ein UE-Sort<strong>im</strong>ent wird intensiv nachgedacht. Die<br />
Ardo/Eudora-Premium-Range wird ab April erneuert, gleichzeitig gibt<br />
es ab April auf die gesamte Ardo-Range eine 5-Jahres-Vollgarantie.<br />
3 Ab April ist für die Ausstellungsware eine Depotgebühr zu entrichten.<br />
Diese deckt den Waren-Gegenwert ab.<br />
So sollen die „Preisknüller” funktionieren:<br />
Folgende drei preisorientierte Szenarien deckt ADL künftig ab:<br />
3Der Kunde geht ins Geschäft und fragt nach dem billigsten Gerät. Der<br />
Fachhändler kann ihm – wenn der Kunde sich auf nichts anderes raufargumentieren<br />
lassen will – einen Frequenzbringer anbieten.<br />
3Der Kunde sucht <strong>im</strong> Internet nach einer billigen Waschmaschine und<br />
stößt auf eine ADL-„Preisknüller“-Werbung bei Geizhals, Google usw<br />
und wird in den ADL-Shop geleitet. Dort kann er direkt bestellen, bzw<br />
sich den nächsten Fachhändler in der Umgebung (geocodiert) geben<br />
lassen.<br />
3Der Kunde sucht <strong>im</strong> Internet und schaut auf Geizhals.at, was der Markt<br />
zu bieten hat. Dank der Frequenzbringer stößt er dabei auf ADL.<br />
Wenn der Kunde kaufen möchte:<br />
3 Kunde bestellt auf ADL (Factoryagency) und erhält als Ansprechpartner<br />
(für Fragen, <strong>im</strong> Service-Fall) den nächstgelegenen Händler, dieser<br />
<strong>im</strong> Gegenzug die Daten des Kunden. Der Kunde kann dann den Händler<br />
kontaktieren oder direkt liefern lassen. Die Lieferung erfolgt über<br />
Factoryagency, als Rechnungsabsender scheint der Händler auf.<br />
3Kunde findet billigstes Gerät und sucht sich mittels Geocodierung<br />
selbst den nächstgelegenen Händler raus (Händler tritt in Kontakt zu<br />
Internet-Kunden). Der Händler hat Gelegenheit zum Raufverkauf.