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Robert F. Hartlauer im E&W-Gespräch

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MULTIMEDIA E&W 4/07<br />

FÖRDERAKTION FÜR KABELHAUSHALTE<br />

Fortschreitende<br />

Digitalisierung<br />

Seit 1. April können Kabelkunden geförderte DVB-C-Boxen<br />

kaufen. Anders als bei der DVB-T Umstellung sind aber nicht alle<br />

Haushalte, sondern nur jene der beteiligten Kabelbetreiber in<br />

die Aktion involviert. Der größte Anbieter UPC n<strong>im</strong>mt – wie viele<br />

kleinere Kabelbetreiber nicht an den Fördermaßnahmen teil.<br />

Obwohl Kabelkunden, die den Schritt ins digitale Zeitalter einstweilen<br />

hinauszögern wollen, voraussichtlich noch bis 2010 Zeit<br />

haben, ehe das analoge Signal abgeschaltet wird, soll durch die<br />

Förderaktion bis Jahresmitte der Anteil der DVB-C Haushalte<br />

von derzeit 12 auf rund 25% gesteigert werden.<br />

MIT DEM ehrgeizigen Ziel, die Anzahl<br />

der digitalen Kabelhaushalte<br />

in Österreich zu verdoppeln,<br />

ist am 1. April die DVB-C- Förderaktion<br />

gestartet. Wie bei der<br />

terrestrischen Umstellung beträgt<br />

die Fördersumme der Rundfunk<br />

und Telekom Regulierungsbehörde<br />

(RTR) insgesamt 5Mio<br />

Euro. Dieser Betrag wird für die<br />

ersten 66.666 Kunden ausge-<br />

GEBÜHREN:<br />

Um der gesetzlichen Gebührenpflicht<br />

zu genügen, will der<br />

Rundfunkentgelteintreiber GIS<br />

in Abst<strong>im</strong>mung mit der Wirtschaftskammer<br />

eine verbindliche<br />

Regelung für Unternehmen<br />

einführen, in denen per Breitband<br />

oder Datenkarte Radio<br />

und Fernsehen empfangen werden<br />

kann. Unternehmen, die bereits<br />

„herkömmliche Rundfunkgebühren“<br />

bezahlen, sind davon<br />

nicht betroffen.<br />

Als Nutznießer entpuppt sich<br />

die GIS auch bei der DVB-C Förderaktion.<br />

Denn bei der Auslieferung<br />

der Boxen werden die<br />

Teilnehmernummern der Kunden<br />

überprüft – schwere Zeiten<br />

also für Schwarzseher.<br />

schüttet - macht 60 Euro pro<br />

Haushalt, wobei eine Box 125 bis<br />

130 Euro kostet. „Mindestens 60<br />

Euro“, betonte Dr. Alfred<br />

Grinschgl, RTR-GF für den<br />

Fachbereich Rundfunk, „denn<br />

zu den 60 Euro können die Kabelbetreiber<br />

nach eigenem Ermessen<br />

noch etwas drauflegen.“<br />

Ein Teil der Fördermittel kommt<br />

ohnehin den Netzbetreibern für<br />

den Verwaltungsaufwand zu Gute.<br />

Laufen wird die Aktion, die<br />

übrigens für bestehende wie für<br />

Neukunden gilt, bis zum 31. Juli.<br />

25 Kabelbetreiber in ganz<br />

Österreich<br />

Von den rund 200 österreichischen<br />

Kabelbetreibern beteiligen<br />

sich allerdings nur 25 an der Förderaktion.<br />

Das entspricht einer<br />

Abdeckung von ca. 35% der insgesamt<br />

1,2 Mio Kabelhaushalte.<br />

Zu Marktführer UPC, mit einem<br />

Anteil von rund 45%, meinte<br />

Grinschgl: „UPC hat noch keinen<br />

Förderantrag gestellt, es ist<br />

aber davon auszugehen, dass dieser<br />

bis zum Jahresende folgen<br />

wird. Ist dieser ordnungsgemäß<br />

gestellt, werden auch die UPC-<br />

Kunden Anfang 2008 in den Genuss<br />

von Fördermitteln kom-<br />

Alfred Grinschgl, GF Fachbereich Rundfunk der RTR, René Tritscher,<br />

GF des Fachverbandes der Telekommunikations- und Rundfunkunternehmungen,<br />

Vesna Pandzic-Wessner, RTR-Rechtsabteilung<br />

und Günther Singer, Obmann des FV für Telekommunikations- und<br />

Rundfunkunternehmungen, erwarten durch die Förderaktion eine<br />

Verdoppelung der digitalen Kabelhaushalte.<br />

men.“ Die übrigen Netzbetreiber,<br />

die der Aktion fernbleiben,<br />

seien vorwiegend KMUs, die zumindest<br />

derzeit noch keine digitale<br />

Aussendung vornehmen würden.<br />

Gute Boxen,<br />

schlechter Profit<br />

Von den geförderten DVB-C-<br />

Boxen sind zwar Grinschgl und<br />

Günther Singer, Obmann des<br />

Fachverbandes für Telekommunikations-<br />

und Rundfunkunternehmungen,<br />

hellauf begeistert,<br />

der EFH darf aber keine allzu hohen<br />

Erwartungen in deren Verkauf<br />

stecken.<br />

Der zentrale Vertrieb erfolgt über<br />

die Firma Wittke. In welchem<br />

Ausmaß der EFH miteingebunden<br />

wird, liegt dann <strong>im</strong> Ermessen<br />

des jeweiligen Kabelbetreibers.<br />

Diese verfügen jedoch häufig<br />

über ein eigenes Vertriebsnetz.<br />

Als Vorteile der DVB-C-Boxen<br />

nannte Singer neben besserer<br />

Bild- und Tonqualität sowie größerer<br />

Programmvielfalt vor allem<br />

die MHP-Basis. „In dieser Spezifikation,<br />

mit MHP-Diensten<br />

und interaktiven Angeboten, sind<br />

die jetzigen Boxen Vorreiter <strong>im</strong><br />

deutschen Sprachraum“, betonte<br />

Singer. Außerdem sollen die<br />

Boxen unabhängig vom Kabelanbieter<br />

eingesetzt werden können.<br />

Die 25 teilnehmenden Betreiber<br />

hätten sich schon auf eine<br />

gemeinsame Verschlüsselung<br />

(Conax) geeinigt. Zudem wäre<br />

eine Umrüstung auf ein anderes<br />

Entschlüsselungssystem mit CA-<br />

Modulen problemlos möglich.<br />

Ob die Förderaktion tatsächlich<br />

in dem Maße greift, wie Grinschgl<br />

und Singer sich das erhoffen, soll<br />

eine Zwischenbilanz nach abgeschlossener<br />

Auslieferung der ersten<br />

Tranche <strong>im</strong> Mai zeigen. ■<br />

INFO: www.rtr.at<br />

www.wko.at/telekom<br />

ENDE IN SICHT:<br />

Der Analog-Turn-off steht auf<br />

mittlere Sicht auch den Kabelkunden<br />

bevor. Voraussichtlich<br />

bis 2010 wird die Umstellung auf<br />

digitales Kabelfernsehen erfolgen.<br />

Der zwischenzeitliche Parallelbetrieb<br />

ist für viele Netzbetreiber<br />

eine Kostenfrage. Ist<br />

das analoge Signal erst einmal<br />

abgedreht, profitieren die Anbieter<br />

aber vom niedrigeren<br />

Bandbreiten-Bedarf der digitalen<br />

Übertragung.

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